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Der Sensenmann

Der Sensenmann

Titel: Der Sensenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schob er sich geduckt in die Kirche hinein, ohne jedoch sofort ins Hauptschiff zu gelangen.
    Nachdem die Tür zugefallen war, wartete er ab. Um ihn herum war es still. Keine fremden Geräusche erreichten ihn. Er wartete noch einige Sekunden und schlich einen schmalen und kahlen Flur entlang, der sehr düster war, weil durch die winzigen Fenster kaum Licht einfiel. Er sah das Licht weiter vorn. Dort brannte eine Lampe hinter dem Altar.
    Uwe Hinz ging jetzt schneller. Er wartete darauf, den Schatten der Sense oder das Monstrum selbst zu sehen.
    Beides bekam er nicht zu Gesicht.
    Hinter dem Altar war Platz genug, um dort herschleichen zu können. Von hier aus hatte er auch freien Blick auf das Kirchenschiff. Er wartete darauf, den Sensenmann zu sehen, doch auch diesmal hatte er Glück oder Pech.
    Selbst der Schatten seiner Waffe fiel ihm nicht auf. Uwe Hinz wußte nicht, ob er sich hinter dem Altar verstecken oder weitergehen sollte. Die Entscheidung wurde ihm durch ein dumpfes Geräusch abgenommen, das sich angehört hatte wie ein Klopfen.
    Er brauchte nicht lange, um zu wissen, woher es gekommen war. Leicht versetzt von vorn, nicht aus dem großen Mittelschiff der Kirche.
    ln der Verlängerung seiner Sichtebene malte sich die braune und massive Tür ab, hinter der die Heilig Grab Kapelle lag.
    Von dort hatte er das Geräusch gehört.
    Wieder mußte er an Sarah Goldwyn denken. Als wäre das Geräusch eine Initialzündung gewesen. Sie war zu einem Opfer geworden, der Sensenmann hatte sie sich geholt wie ein Stück Brot, das den Hungrigen sättigen sollte.
    Solange sich der alte Hexenjäger nicht zeigte, konnte der Kommissar tun und lassen, was er für richtig hielt. Noch einen letzten Blick warf er in das Kirchenschiff. Er sah den Schatten der Sense nicht mehr, aber in der Stille war zu hören, wie jemand von außen her das Portal am Haupteingang öffnete. Das mußte John Sinclair sein. Uwe Hinz huschte schnell weiter und erreichte sehr bald die stabile Tür zur Heilig Grab Kapelle. Er nahm sich sogar die Zeit, das Ohr gegen das Holz zu drücken und hörte tatsächlich die Geräusche. Dumpfe und auch erstickt klingende Laute. Es war möglich, daß sich ein Mensch in höchster Not befand.
    Uwe zögerte nicht. Er öffnete die Tür und trat in die Kapelle hinein, in der Licht brannte. Es war nicht eben hell, das brauchte es auch nicht zu sein, denn das religiöse Motiv der Christenheit, das hier den Mittelpunkt bildete, war aus hellem Stein und auch hellem Holz errichtet worden.
    Da war das Grab zu sehen. Die Auferstehung, darüber die Weltkugel, und über allem schwebte der Allmächtige mit seinen beschützenden Händen. Wie immer, so bekam Uwe Hinz auch jetzt eine Gänsehaut, als er die Schöpfung dieses Bildhauers sah, um die Besucher herumgehen konnten, weil sie in der Mitte der Kapelle stand. Er gönnte dem Grab keinen zweiten Blick, denn er sah Sarah Goldwyn. Sie war gefesselt und geknebelt, und man hatte sie unter eine der Besucherbänke gestopft, die an der Wand links von der Tür standen. Das rumpelnde Geräusch war durch die Tritte der gefesselten Frau entstanden.
    Innerhalb der nächsten Sekunden war der Kommissar bei ihr. Er zog sie unter der Bank hervor und befreite sie von dem Knebel, einem alten Lappen.
    Gierig schnappte sie nach Luft. Ihre Augen waren weit geöffnet. Sie zitterte und war nicht in der Lage, auch nur ein Wort zu sagen. Hinz sah der Frau an, wie sehr sie gelitten hatte.
    Er befreite sie auch von den Stricken und half ihr dann, auf die Füße zu kommen. Dann führte er sie, damit sie sich auf die Bank setzen konnte.
    Noch war die Angst in Sarahs Augen nicht verschwunden. Hinz entdeckte auch das Blut im Haar. Er wollte nicht fragen, was die alte Frau hinter sich hatte, wichtig war, daß sie hatte befreit werden können.
    »Wo ist John?« Nur mühsam hatte Sarah Goldwyn die Frage stellen können.
    »Schon in der Kirche.«
    »Und der Sensenmann?« krächzte sie leise.
    »Ihn habe ich nicht gesehen. Nur seine Waffe. Sie malte sich auf der Außentreppe ab.«
    Sie nickte, aber auch das fiel ihr schwer. »Er will zurückkommen. Hier in die Kapelle!« flüsterte sie. »Er will hier seinen großen Sieg über das Gute erringen. Zuerst John, dann ich. Danach wird seine Zeit kommen. Er hat sogar den Teufel herausgefordert und ihn beinahe lächerlich gemacht. Ihr dürft ihn nicht unterschätzen…«
    »Das tun wir auch nicht.«
    »Ich kann nicht mehr. Ich muß hier auf der Bank bleiben, aber ich werde

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