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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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und er schrie Flüche und Schmerzenslaute heraus.
Er saß aufrecht und versuchte einerseits seinen Fuß aus dem Loch zu befreien und gleichzeitig sich die heranstolpernden Teufel vom Leib zu halten.
    Ihm gelang keines davon.
    „Hensslin, Nein!“, rief Leonhardt, doch für ihn kam jede Rettung zu spät.
Untote Hände griffen nach ihm und zerrten ihn zu Boden. Trotz seiner Größe und Kraft gelang es ihm nicht, sich zu befreien.
Seine Schreie gellten über den Hügel und wir wussten, dass auch er verloren war.
    Die verbleibenden vier Bogenschützen schoben uns immer weiter. Weiter fort von der äußeren Palisade und den Wiederkehrern, die sich immer weiter näherten.
    Ihre Köcher hingen leer an ihren Gürteln, doch ließen sie uns nicht im Stich.
    Jacob drängte sich durch den Schlupf der inneren Holzwand und riss den Weg für uns auf.
Wir flogen förmlich hindurch und eilten zum Turm.
    Während Leonhardt und Jacobus die innere Palisade schlossen, waren die Jungschützen damit beschäftigt Pfeilkörbe aus dem Turm zu holen.
Sie stellten sie an die Palisade im Abstand etlicher Ellen, so dass jeder Schütze ein weites Schussfeld bedecken konnte.
    Sofort nahmen sie den Beschuss der Anrückenden Toten auf.
Unablässig zischten die Federn durch die Luft. Immer und immer wieder knarrten die Hölzer der Bögen unter der Last des Zuges.
Immer wieder schlugen die Sehnen mit einem Summen wie dem Klang einer Laute ähnlich, in das Holz der Pfeile um sie anzutreiben.
    Und als wir schon fast am hölzernen Wehrturm der Motte ankamen, blickte ich zurück auf unsere Retter.
    Was sollten sie schon ausrichten?
    Zu viert gegen eine Horde von nahezu fünf Dutzend?
    Auch wenn sie Pfeile und Bögen besaßen, auch wenn sie hinter dem Wall der Motte geschützt waren.
Diese Wälle waren gedacht gegen Angreifer denen man Schmerzen bereiten konnte in dem man sie anschoss.
Solche die man zu Fall brachte mit einem Schulterschuss. Solche, die stürzten und sich wanden, wenn man ihnen ein Pfeil in den Leib jagte.
    Leonhardt sah in seinen Korb mit den Pfeilen und nahm beiläufig zur Kenntnis, dass es nicht mehr als eineinhalb Dutzend sein konnten.
    Völlig wie von selbst, zog er einen nach dem anderen davon aus dem Korb, legte ihn auf den Bogen, nockte ein, zog den Bogen aus und visierte an.
Die Sehne glitt über seine Fingerkuppen, und wieder fand ein Pfeil sein untotes Ziel.
Jacobus, der noch geübter war, schoss schneller und genauer. Er leerte seinen Korb noch schneller als Leonhardt, und man merkte ihm nicht mehr an, wie lahm er sonst unterwegs war.
    Die teilweise verwesenden, teilweise trockenen Körper der Toten, boten den Spitzen kaum Widerstand und die Pfeile schlugen fast durch den Körper hindurch, so dass sie oft mehr als hälftig wieder austraten.
    Leonhardt nahm auch das mehr beiläufig zur Kenntnis, bis ihm etwas auffiel, was ihn zögern ließ.
Der letzte Schuss schlug einer der Kreaturen durch die Stelle, an der sich zuvor seine Nase befand und dieser teuflische Bastard erhob sich nicht sofort wieder.
    Für den nächsten Schuss ließ er sich mehr Zeit.
    Er visierte länger und kontrollierter.
    Atmete ruhiger.
    Der Pfeil verließ die Sehne und ich verfolgte ihn mit meinem Blick.
Die scharfe Klinge der Spitze schlitzte einer Frau, deren Tunika in Fetzen von ihrem Leib hing, den Hals auf.
Leonhardt nahm den nächsten Pfeil und zwang sich noch ruhiger zu atmen, trotz der Bedrohung durch die Angreifer.
Seine Finger waren wie aus Stein. Seine Muskeln waren eisern und sein Wille ebenso.
In einer Ruhe, die man sonst nur während des Übens erreichen kann, richtete er die Spitze des Pfeiles auf das Gesicht der Frau aus.
    Kurz ging mir durch den Kopf, dass sie vor ihrem Tod wohl nicht die Unbegehrteste gewesen sein musste.
Ihre Züge ließen erahnen, dass sie einst hübsch gewesen war, aber das war längst vorbei.
Der Tod hatte ihr Gesicht zu einer Fratze entstellt. Die entblößten Zähne, die ihrer nächsten Speise entgegenzitterten und klackten, sahen einfach abscheulich aus.
    Leonhardt hob den Bogen an um die Entfernung auszugleichen und streckte die Finger langsam aus.
Die Sehne glitt nach vorne, rutschte über seine Kuppen und der Pfeil surrte mit seinem unnachahmlichen Geräusch, das die Federn hinterließen, gen Ziel davon.
    Stahl und Holz schlugen in den Kopf der Auferstandenen, und sie wurde durch die Wucht des Einschlages zurückgeworfen.
Ihr untoter Körpern fiel nach hinten den Hügel wieder hinunter.
Zwar rollte sie nicht weit

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