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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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die Motte und die Sonne wärmte ihr Gesicht.
    Wieder schlug Ellie die Augen auf und las ohne nachzudenken den Rest des Pergamentes.
Nun waren es wieder Amadeus Worte, die in ihr brannten.
    „Der ganze Hügel zur Lindburg war voller toter Körper.
Zwei von ihnen waren zerfetzt, und ihnen war das Fleisch von den Knochen gerissen worden.
Zwei, die ihr Leben geben mussten, damit wir Anderen leben konnten.
Konradus und Hensslin, die ich von Kindheit an gekannt hatte und deren Köpfe ich mit Wasser bespritzt habe, um sie in Gottes Herde einzuführen.
Sie waren nicht mehr.
    Andere Körper waren mit den Pfeilen der Bogenschützen des Freiherrn gespickt, wie der weihnachtliche Festbraten.
Und wieder andere, waren erschlagen durch die Recken, die uns Schutz angetragen hatten.
    Aber wir waren gerettet.
    Ich kniete nieder und dankte dem Herrn. So wie ich es gewohnt war und wie es mir wie von selbst über die Lippen kam.
Gelobet war der Herr.
Sein Wille war es, uns zu verschonen.
Offensichtlich war es sein Wille, dass wir leben sollten.
Vorerst.
    Und an mir nagten die Zweifel nicht mehr.
    Ich war gewiss.“
    Ellie wurde sich bewusst, dass sie Gelesenes von Erlebtem, nicht mehr unterscheiden konnte.
    Sie blickte auf die Pergamente vor ihr und ihr Blick wanderte hektisch von einer Stelle zur anderen. Sie erfasste ganze Sätze mit einem Blick und erkannte, dass sie schlichtweg das erlebt hatte was dort stand.
Sie hatte gefühlt und nicht nur er lebt.
    Sie hatte es ge lebt.
    Sie war Adelheid aus Hergendorf.
    Zumindest in dieser Nacht.
     

019
     
    Die Sonne schien durch die Vorhänge, aber Ellies Körper sträubte sich partout dagegen, aufzuwachen.
Nichts schien ihren Dämmerzustand zu ändern.
Weder das Sonnenlicht, noch das Klopfgeräusch an der Tür, was von Gerds Fingern herrührte.
    Sie war wie in einer Zwischenwelt. Sie war weder im Jetzt, noch im Schlaf oder in ihren Träumen.
Sie schwebte in einer Art Übergang, der sich immer weiter auseinander zog, und dem sie nicht entkommen konnte. Oder wollte.
Ihr gefiel dieser Dämmerzustand sogar.
Sie nahm unterbewusst die Geräusche wahr, aber dennoch war ihr mehr als ein Lächeln darüber, nicht abzuringen.
    Sie war in einer friedlichen und ruhigen Phase.
    Sie war zufrieden.
    Letztlich verlor das Melatonin jedoch den Kampf gegen das Licht, dass ihr ins Gesicht schien, und die Wachhormone gewannen die Überhand.
Die Klopfgeräusche und das immer energischere und sorgenvolle Rufen auf der anderen Seite ihrer Zimmertür, ließen sie dann in die Realität zurückkehren.
    Sie saß immer noch so da, wie sie die letzten Zeilen Amadeus‘ gelesen hatte, konnte sich aber nicht daran erinnern, endlich eingeschlafen zu sein.
    Sie entschied sich, sich einen Tag frei zu nehmen, um sich ganz dem Thema Amadeus widmen zu können. In welcher Art nun auch immer.
Über das genaue Wann, Wo und vor allem Wie hatte sie noch nicht entschieden.
    Lediglich die Tatsache dass, war ihr als solche bewusst.
    „Nicht so laut, G.“, plärrte sie gequält klingend gen Tür.
    Die leichten Kopfschmerzen, die sie verspürte, kamen ihr zum ersten Mal gelegen, und sie gedachte Gerd damit zu vertrösten.
    Ellie stieg aus den Federn und öffnete die Tür nur einen Spalt weiter, als ihre Augen und blinzelte Gerd vor der Tür an.
    „Oh. Ich seh‘ schon.“, merkte Gerd an, als er in ihr Gesicht blickte.
„Kopfschmerzen, wie?“
    Sie nickte es kurz ab.
„Kopfschmerzen wie Hölle und irgendwas mit dem Magen. Ich habe die halbe Nacht nicht geschlafen und x Mal ausgespuckt“, log sie daraufhin ihren Kollegen an.
    Sie log ihren Kollegen an.
    Ausgerechnet sie. Und ausgerechnet Gerd.
    Sie kam sich fast dreckig vor dabei, war sich aber dennoch sicher bei dem, was sie tat.
Sie musste weiterlesen.
Oder weiterträumen.
Sie musste einfach.
    „Ich verziehe mich dann mal, Ellie. Wenn noch was sein sollte, weißt du ja, wo du mich finden kannst. Und erreichbar bin ich notfalls auch.“, erklärte Gerd und tippte dabei auf die Beule, die sein Mobiltelefon in der Jacke hinterließ.
    „Ich melde mich“, wimmelte sie ihn mit kläglicher Stimme ab und schloss die Tür.
    Sie hatte Gerd belogen.
    Einfach so, weil sie ihre Ruhe haben wollte. Ohne Diskussionen oder Erklärungen. Einfach so.
    Sie bemerkte das Nasenbluten nicht, als sie ihr Gesicht in den Händen verbarg.
Teils vor Scham und teils vor schlichter Müdigkeit, atmete sie in ihre Handflächen und saß für etliche Minuten auf ihrem Bett.
    Sie schwankte zwischen Aufstehen und

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