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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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sich Amadeus und die anderen begrüßten, denn er schien wohl fast alle davon zu kennen.
Sie waren allesamt verdreckt, von Reisen über unbefestigten Grund.
Lediglich die Freiin und Karolus auf dem Pferd, waren einigermaßen rein geblieben.
Ellie vernahm die Worte nicht, aber sie erkannte eindeutig an Amadeus Art zu reden und zu gestikulieren, dass er in kurzer Zeit seine Flucht aus Hergendorf schilderte.
Die Krieger nickten und senkten die Blicke.
    Amadeus zeigt in Richtung Hergendorf und Elvira erkannte aus seinen Gesten, dass er erzählte, wie sich Hanna opferte.
Tränen der Scham und der Angst liefen ihm übers Gesicht und die anderen Männer nickten weiter.
    Leonhardt drehte sich um und kam auf die Drei zu.
Er stellte den Bogen mit seiner unteren Spitze auf seinen Fuß und sagte:
    „Nach Lindburg. Dies ist wohl unsere einzige Möglichkeit, Freiin“, erklärte der Mann.
    „Aber das ist das Land des Dietrich zu Blankenberg.“, erwiderte die Freiin.
„Wir sind dort nicht sicher. Ihr wisst wie es zwischen Wanda, denen von Berg und den Sponheimern steht. Wir als Hergendorfer sind dort nicht willkommen.“
    „Freiin! Wir kommen nicht nach Wanda. Seht euch unsere Köcher an.
Wenn wir zusammen noch zwei Dutzend Pfeile haben, bin ich schon guten Glaubens.
Der Weg ist versperrt und wir haben keinen Nachschub.
Wir haben Euch und Adelheid, die ihr uns beide nicht wirklich hilfreich seid, wenn es um das Flankieren des Feindes geht. Der Priester ist uns auch keine Hilfe und diese Dinger kommen immer näher. Euer Vater ist nicht zugegen und außer uns, auch keiner seiner Mannen.
Dieses Gehöft hier, ist von uns nicht zu halten. Wir sind zu wenige.
Es gibt keine Wahl. Lindburg oder der Tod. Sucht es euch aus!“
    Sie war mittendrin in dem Disput zwischen dem Mann und der Freiin.
Die Herrin entschied sich für das Leben und sie brachen ad hoc auf.
Sie und der Jüngling saßen auf Rosalind, der alten Mähre, die sie zwar trug, aber auch nicht mehr schneller laufen konnte als der Rest.
Die sechs Krieger, der Priester und Elvira schritten forsch, aber dennoch unsicher nebenher.
    Lindburg war nicht mehr weit entfernt. Auch das war ihr bewusst.
Wanda ebenso wenig, aber wie Leonhardt so treffend an bemerkt hatte, war der Weg dorthin versperrt, denn in dieser Richtung waren die meisten, dieser wandelnden Todbringer zu sehen.
    Als Ellie im Gehen an sich herunter sah wurde sie etwas gewahr.
    Sie träumte nicht.
Jedenfalls nicht so, wie sie es sonst getan hatte. Sie blickte an ihren Armen herab, die ihr fremd und vertraut zugleich waren.
    Sie erkannte die Kleidung, die sie nur einmal gesehen und doch schon hundertfach angelegt hatte.
    Sie war Adelheid!
    Sie beeilten sich, so gut es ging, aber dennoch setzten sie sich nicht von ihren Verfolgern ab.
Hensslin, der riesige Kempe, bildete die Nachhut. Vielleicht dachte er, er würde die Wesen einschüchtern. So wie er es gewohnt war.
Wenn einer der Stolperer zu nahe kam, opferte er einen seiner Pfeile und jagte sie dem Teufel in den Leib.
Mal hielt der Getroffene inne, ein anderes Mal stolperte er oder fiel gar zu Boden. Aber zum Schrecken aller, erhoben sie sich zumeist, oder krochen hinter den Flüchtenden her.
    Die Zeit kam Ellie vor wie eine Ewigkeit und die alte Pferdedame schnaubte, unter der Last der zwei Reiter.
    Sie fühlten sich hilflos, gottverlassen.
    „ Ja, verlassen von Gott. Als wenn er uns, aus einem unbekannten Grunde, einfach aufgegeben hatte und diesen Kreaturen zum Fraße vorwarf. “, dachte Adelheid und somit Elvira.
    Aber Leonhardt wollte es nicht wahr haben. Er stellte sich gegen das Schicksal und trieb die Leute allesamt an. Das Pferd, die Bogenschützen, den Priester, Adelheid, ja selbst sich selber, hieß er immer wieder mit Namen weiter zu gehen.
    Elvira verschmolz immer mehr mit Adelheid und sie konnte nur noch denken wie sie.
Fühlen wie sie.
    Sie war sie.
    „Endlich sahen wir die Hügelburg vor uns aufragen. Was wir bisher nur aus der Ferne erkannt hatten, nahm nun Formen an.
    Die Motte hatte zwei Palisadenwälle vor dem Wehrturm in der Mitte, auf der Spitze des Hügels.
    Es wehte kein Banner des Dietrichs von Blankenberg auf dem Turm, was uns vermuten ließ, dass die Burg verlassen war.
Sollten die Sponheimer sie aufgegeben haben? Wir wussten es noch nicht, aber wir würden dieses Gefecht alleine austragen müssen, denn dem war so.
Die Vasallen des Sayner Herren, des Grafen von Loon, waren entflohen und hatten sie scheinbar kampflos

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