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Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition)

Titel: Der Seuche entstiegen: Wie schwarz und wie tot war der Schwarze Tod? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Wesemann
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hinab, aber sie stand auch nicht wieder auf.
    „Der Kopf! Leute, es ist der Kopf!“, schrie er seinen Kameraden zu.
„Zielt auf den Kopf. Wenn ihr sie dort trefft, stehen sie nicht wieder auf!“
    „Dafür sind sie zu weit weg Leonhardt.“, antwortete Matthes keuchend. Man merkte ihm die Erschöpfung des Schießens bereits an, denn er zitterte beim Ausziehen des Bogens.
    „Dann lasst sie näher heran. 100 Ellen weit gereicht zur Not noch für die Flucht.
Schießt sobald ihr sicher seit zu treffen und spart bis dahin eure Pfeile.“
    Die Zuversicht, die Leonhardt ausstrahlte, übertrug sich auf seine Kameraden, und auch deren Schüsse nahmen an Genauigkeit zu.
Ihre Pfeile schlugen in die Schultern und Gesichter der sich stetig und langsam nähernden Körper.
Ein Mann, so jung, dass er kaum den Namen verdient hatte, kletterte unbeholfen über den eingebrochenen Holzhaufen, der einst die äußere Palisade der Motte bildete.
Jacobs Pfeil schlug ihm durch das Auge in den Schädel, und ließ ihn mit nach hinten geworfenem Kopf, einfach in sich zusammensacken.
Das Pferd Rosalind, das in seiner Agonie durch die Pfähle gebrochen war, lag zuckend neben ihm. Es war bereits tot, aber die zwei Wiederkehrer die sich an seinen Gedärmen gütlich taten, hätte es auch nicht gestört, wenn es noch gelebt hätte.
Auch diese zwei Ausgeburten der Hölle ereilte ihr Schicksal. Ein Pfeil, den Matthes auf einen wandelnden Jüngling schoss, verfehlte zwar sein Ziel, nagelte aber den Kopf eines der Fressenden ins Holz der Palisade.
Den Zweiten streckte Paulus nieder, nachdem er ihn beim ersten Mal verfehlt hatte.
    Die Zahl der Angreifer nahm immer weiter ab, unter den Beschuss der Verteidiger und die Frauen in Begleitung, die wir im Trutzgebäude gebannt auf das Werken der Soldaten starrten, schöpften erneut Hoffnung.
    Leonhardts Hand griff ins Leere, als er den nächsten gefiederten Tod absenden wollte.
Sein Korb mit den Pfeilen war leer und mein Atem stand fast still.
Ein Seitenblick verriet ihm, dass es bei seinen Freunden nicht anders aussah. Auch deren Vorräte waren kurz vor dem Ende.
    Die Freiin verbarg ihr Gesicht in Amadeus Kutte und weinte leise, während ich wie der Priester auch, meinen Blick nicht von dem Geschehen draußen abwenden konnte. Mein Herz schlug wie wild und Amadeus murmelte unablässig Gebete an unseren Herrn.
    Nach kurzem Zögern zog Leonhardt seinen Hammer aus der Gürtelschlaufe, der ihm in Notfällen als Waffe diente. Und dies war gewiss ein solcher.
    Was dazu diente, Zeltpflöcke auf dem Marsch in den Boden zu treiben, konnte auch ohne weiteres einen Schädel knacken.
Sollten diese Ausgeburten der Hölle doch herankommen. Sie würden erfahren was es heißt sich mit Leonhardt aus Hergendorf anzulegen.
    Er trat aus dem sicheren Schatten des letzten Palisadenringes heraus und ging forschen Schrittes auf zwei dieser widerlichen Gestalten zu. Er nahm Maß und hieb dem ersten Wesen den Hammerkopf von unten gegen den Kiefer, dass dessen Gesicht in einem Brei aus Knochen, Blut und fauligem Fleisch endete.
    Er widmete dem Erfolg seines Hiebes kaum einen Blick, sondern starrte sein nächstes Ziel an.
    So fest und fixiert, wie es nur ein konzentrierter Krieger tut.
    Er ging weiter auf das nächste Wesen zu und stellte sich derart in seinen Weg, dass es ihn nicht verfehlen konnte.
    Die Frau, die dieses Ding einmal gewesen war, streckte die Arme in seine Richtung und schritt staksig auf ihn zu.
    Ihr Stöhnen, dass reine Gier und Verlangen nach seinem Fleisch und seinem Leben, wiedergab, war so laut, dass es wohl bis nach Wanda geklungen haben muss.
    Das Stöhnen nahm ein Ende, als Leonhardt ihr das geschmiedete Metall seitlich in den Schädel trieb.
    Das Etwas brach zusammen und der Krieger riss seinen Hammer aus dem Kopf des Opfers heraus, während sein Blick bereits seinen Freunden galt.
    Leonhardt lächelte zufrieden, als er sah wie seine Gefährten den letzten Wesen den Garaus machten.
    Er riss beide Arme hoch und sah von hinten gegen die untergehende Sonne aus, wie ein Kreuz.
Der Hammer in seiner Hand tropfte noch vom Blut der Wiederkehrer und er machte der Anspannung, der Angst und der Wut mit einem Schrei Luft, der über die ganze Motte hallte.
    Ein tiefes „Huah“, raunte über die Felder in Richtung Wanda und seine Kameraden fielen darin ein.
    „HUAH““
    Ein tiefes Gefühl der Zuneigung und der Dankbarkeit durchströmte sie, und sie wusste dass Adelheid diesen Mann liebte.
    Ihr Blick wanderte über

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