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Der Sichelmoerder von Zons

Der Sichelmoerder von Zons

Titel: Der Sichelmoerder von Zons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
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sich zu Klaus um. Dieser zwirbelte in seiner Hosentasche herum und zog in diesem Moment ein zerknittertes Tempotaschentuch hervor, um es sich Sekunden später vor die Nase zu halten. Oliver starrte ihn an.
    „Was guckst du so? Du weißt, dass ich diesen Gestank nicht ausstehen kann!“, schalt sein Partner ihn, während er missmutig den Kopf schüttelte.
    „Ich bin nicht so ein Landei wie du, Oliver. Mich könntest du mit einem Landhaus vertreiben. Ich liebe meine Stadtwohnung und den Geruch nach Abgasen.“
    „Erinnerst du dich an das Getreidefeld, welches an die Rheinauen, unseren ersten Fundort, angrenzte? Das Feld war auch frisch gedüngt.“
    „Na und? Die Bauern haben ihren Kalender. Kein Wunder, dass die ganze Landschaft zur gleichen Zeit stinkt!“
    Oliver schüttelte den Kopf. Nein, sein Bauchgefühl sagte ihm unmissverständlich, dass es da einen Zusammenhang gab. Doch zuerst wollte er etwas anderes sicherstellen. Er nahm sein Handy in die Hand und wählte Steuermarks Nummer.
    „Ich brauche Ihre Freigabe für eine Diensthundestaffel!“
     
     
    ...
     
     
    Drei große Autos kamen mit Blaulichtern auf den Parkplatz gefahren. Mit quietschenden Reifen blieben sie genau vor Oliver und Klaus stehen. Die Schiebetüren an den Seiten öffneten sich mit lautem Ratschen und kräftig gebaute Männer in dunkelblauen Polizeiuniformen mit klobigen schwarzen Stiefeln sprangen aus den Wagen heraus. Ohrenbetäubendes Hundegebell begleitete diesen pompösen Auftritt. Die Käfige wurden geöffnet und große Schäferhunde mit muskulösem Körperbau und wedelnden Schwänzen sprangen auf den Parkplatz. Ein Pfiff ging durch die Luft und augenblicklich verhallte das Gebell und Stille trat ein.
    „Sind Sie Oliver Bergmann?“
    Oliver nickte, immer noch beeindruckt von dem Schauspiel.
    „Wo haben Sie den Knochen genau gefunden?“
    Oliver zeigte auf die Fundstelle am Rande des Parkplatzes, die von den Mitarbeitern der Spurensuche mit einem kleinen roten Fähnchen gekennzeichnet worden war. Der Leiter der Hundestaffel rief seine Mannschaft zusammen und besprach die Situation. Sie teilten das Feld in Quadranten auf, die anschließend systematisch abgesucht werden sollten. Vorher ließ jeder der Hundeführer seinen Schützling eine Duftprobe des Fußknochens nehmen.
    Keine fünfzig Meter vom Parkplatz entfernt schlug der erste Hund mit lautem Gebell an. Axel, so hieß der riesige Kläffer, dessen Fell so schwarz war, dass er eher einem Höllenhund, denn einem Schäferhund glich, hatte ein weiteres Knochenstück aufgespürt. Aufgeregt hechelte er und gab seinem Herrchen das entsprechende Zeichen. Auch einer der anderen Hunde wurde am gegenüberliegenden Rand des Feldes fündig. Nach einer mehr als halbstündigen Suche konnten sechs weitere Knochenstücke sichergestellt werden.
    „Wahrscheinlich liegen hier noch viel mehr Knochen herum, aber das Feld ist frisch gedüngt und der aggressive Gestank beeinträchtigt den Geruchssinn der Tiere. Wir sollten in ein paar Tagen noch einmal wiederkommen.“
    Oliver nickte und fragte sich, warum die Knochen nicht einfach auf einem Haufen abgelegt worden waren. Warum hatte der Täter sie nicht einfach vergraben, sondern sich die Mühe gemacht, sie kreuz und quer auf dem Feld zu verstreuen? Oliver betrachtete die bunten Fähnchen, welche die neuen Fundstellen markierten. Es schien keine Systematik dahinter zu stecken. Aus welchem Blickwinkel er es auch betrachtete, die Fähnchen standen chaotisch auf dem Feld herum. Verband man sie miteinander, konnte man keinerlei Linien oder gar geometrische Figuren erkennen. Etwas stimmte hier nicht! Warum wurden die Knochen verstreut? Welche Technik hatte der oder die Täter genutzt?
    Eine wütende Stimme riss Oliver aus seinen Gedanken.
    „Was fällt Ihnen ein, mit Ihren wild gewordenen Viechern hier auf meinem Feld herumzutrampeln? Das ist Privatbesitz!“
    Ein pausbackiger älterer Mann mit Gummistiefeln, dunkler Cordhose und einem ausgeleierten, karierten Hemd versuchte, sich aggressiv durch die Absperrungen zu kämpfen. Der Schäferhund mit dem schwarzen Fell fing bereits bedrohlich an zu knurren, doch den alten Mann störte das nicht.
    „Guten Tag, wir befinden uns hier in polizeilichen Ermittlungen. Wie ist Ihr Name?“
    „Fritz Kallenbach. Ich untersage Ihnen, auf meinem Feld herumzulaufen und meine Pflanzen zu ruinieren!“
    Die Gesichtsfarbe des Bauern lief bedenklich tiefrot an. Fritz Kallenbach richtete sich zu gesamter Größe und auch

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