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Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Sheldrake
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eines Verbundenseins zwischen Mensch und Tier. Viele Tierarten galten als heilig, genau wie heute noch Kühe, Elefanten und Affen in Indien als heilig gelten. Viele der Götter und Göttinnen traten in Tierform auf oder hatten tierische Helfer.
    Auf den ersten Blick ist in Industriegesellschaften von diesem Solidaritätsgefühl mit dem Tierreich kaum etwas zu spüren. Lasttiere werden durch Maschinen ersetzt; Pferde, Esel, Maultiere und Ochsen sind nicht mehr unsere alltäglichen Gefährten. Die enge Vertrautheit des Bauern mit Tieren ist von der modernen industrialisierten Landwirtschaft abgelöst worden, wo Tiere in Viehzuchtbetrieben und Großmästereien gehalten werden.
    Dennoch ist die uralte Verbundenheit mit anderen Tieren in unserem Privatleben erhalten geblieben. Es gibt viele Vogelbeobachter, Naturforscher und Tierfotografen. Naturfilme im Fernsehen sind Dauerrenner, genauso wie Geschichten über Tiere, besonders über Hunde wie Lassie [26] und den österreichischen Polizeihund »Kommissar Rex«. Aber diese Bande werden hauptsächlich und am engsten durch das Halten von Haustieren geknüpft. Auch wenn die meisten Menschen in unseren modernen Städten Katzen nicht mehr für die Mäusejagd oder Hunde zum Hüten oder für die Jagd benötigen, werden diese Tiere noch immer millionenfach gehalten, zusammen mit einer ganzen Reihe anderer Lebewesen, die keinem nützlichen Zweck dienen: Ponys, Papageien, Wellensittiche, Kaninchen, Meerschweinchen, Wüstenspringmäuse, Goldfische, Eidechsen, Stabheuschrecken und viele andere Haustiere.
    Die meisten von uns benötigen Tiere offenbar als Teil ihres Lebens – unsere menschliche Natur ist untrennbar mit der Natur der Tiere verbunden. Sind wir von ihr isoliert, fehlt uns etwas. Wir verlieren einen Teil unseres Erbes.
    Das Halten von Haustieren
    Auf der ganzen Welt halten Menschen Haustiere. 1865 stellte Francis Galton fest: »Es ist eine Tatsache, die allen Reisenden vertraut ist, dass Wilde häufig Jungtiere verschiedener Arten fangen, sie als Schoßtiere aufziehen und als Kuriositäten verkaufen oder verschenken.« [27]
    Galton behauptete, dass hauptsächlich durch diese Art der Haustierhaltung viele Arten zum ersten Mal gezähmt worden seien, zusammen mit der Haltung von heiligen Tieren und dem Halten von Menagerien durch Häuptlinge und Könige. In einigen Fällen seien diese Tiere dann domestiziert worden, falls sie die notwendigen Bedingungen erfüllt hätten (siehe oben). Mir gefällt Galtons Erklärung, dass die Haustierhaltung der Domestikation vorausgegangen sei, und ich halte sie für sehr plausibel. Und wenn Wölfe zuerst Mitläufer des Menschen und dann Hunde wurden, dann verweist Galtons Theorie auf eine einfache Möglichkeit, wie sich dieser Prozess beschleunigt haben könnte – nämlich indem Menschen Wolfsjunge oder Hundewelpen als Haustiere annahmen.

Abbildung 1.3 Schoßhündchen im alten Griechenland (nach Keller, 1913).
    Im alten Ägypten und in vielen anderen Teilen der Welt gab es neben den zur Jagd, zur Bewachung und zum Hüten eingesetzten größeren Hunden auch kleinere Rassen, die offenbar als Haustiere gehalten wurden. Auch die alten Griechen und Römer hielten sie (Abb. 1.3).
    Ja, kleine Hunde gab es überall in der antiken Welt, und sie sind die Ahnen vieler heutiger Schoßhunde. In Tibet und China war es üblich, Wachhunde wie Haushunde zu halten: Wachhunde waren groß und wild und lebten im Freien, während die kleinen Hunde im Innern von Häusern und Klöstern lebten. [28]
    Im Gegensatz zur Tierhaltung aus Nützlichkeitserwägungen stellte das Halten von Haustieren im Altertum einen gewissen Luxus dar. Heute sind viel mehr Menschen wohlhabend, und mehr Menschen halten Haustiere. Und Haustiere, die drinnen als Gefährten leben, sind ihrer Menschenfamilie oft inniger verbunden als Tiere, die draußen im Freien auf einem Hof, in einer Scheune oder in einem Zwinger leben. In Industrieländern wie Frankreich, England und den USA befindet sich in der Mehrheit der Haushalte mindestens ein tierischer Gefährte. Und da die Urbanisierung und der Wohlstand in den letzten Jahrzehnten zugenommen haben, halten eher mehr als weniger Haushalte Haustiere. In England beispielsweise stieg zwischen 1965 und 2010 die Zahl der Hunde von 4,7 auf 8 Millionen und die der Katzen von 4,1 auf 8 Millionen. [29] Die Tierhaltungsgewohnheiten in verschiedenen Ländern spielen wahrscheinlich eine große Rolle bei der Bildung eines »Nationalcharakters«. Aber auf

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