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Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Sheldrake
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wachte Remedy auf, verließ ihren Korb, strich im Wagen herum und wies eindeutige Anzeichen von Aufregung auf. Meine Frau bemerkte es zuerst. Leider muss ich zugeben, dass ich dieses Phänomen anfangs abtat und behauptete, es müsse sich um reinen Zufall handeln. Als hartnäckiger Skeptiker ignorierte oder leugnete ich ein Verhalten, für das es keine unmittelbare Erklärung zu geben schien. Am Ende aber waren die Beweise einfach überwältigend. Die Katze wusste anscheinend tatsächlich, wann wir uns unserem Zuhause näherten. Aber woher?
    Roch sie etwa die heimische Gegend? Möglich, aber unwahrscheinlich, denn es geschah genauso oft bei kaltem Wetter, wenn die Fenster geschlossen waren, wie bei Hitze, wenn sie offen waren. Erkannte sie vertraute Schlaglöcher, Biegungen und Windungen des Wegs? Möglicherweise – aber wie konnte sie dann mit den Details unterschiedlicher Routen durch London so vertraut sein, bei unterschiedlichen Bewegungsmustern, die von Ampelphasen und Verkehrsstaus abhingen? Gab es irgendeine andere Eigenschaft der heimischen Umgebung, auf die sie reagierte? Vielleicht, aber was konnte das sein? Schnappte sie irgendwie unsere eigene Erwartungshaltung auf, auch wenn wir uns irgendeiner Veränderung in unserem Verhalten nicht bewusst waren? Und wenn ja, wie?
    Ich kann all diese Fragen zwar noch immer nicht beantworten, aber ich habe herausgefunden, dass viele andere Menschen ein ähnliches Verhalten an ihren Tieren bemerkt haben. In unserer Datenbank gibt es über 60 Berichte darüber, und damit lassen sich die Möglichkeiten schon einengen.
    Zweifellos können Wildtiere, die sich auf dem Heimweg befinden, vertraute Orientierungspunkte erkennen, vertraute Gerüche riechen und vertraute Geräusche hören. Diese Umweltinformationen sind notwendig, damit sie ihr Zuhause finden, und ohne sie würden sie sich verirren. Aber ein Tier, das allein heimfindet, ist in einer ganz anderen Lage als ein Hund oder eine Katze, die in einem Auto schlafen, oder als ein Pferd in einem Pferdeanhänger. Diese Tiere werden transportiert, ob sie dies nun mögen oder nicht, und sie können sich den Weg, den sie nehmen, nicht aussuchen. Für Tiere muss dies eine ganz ungewöhnliche Situation sein. Wildtiere werden nur selten transportiert, auch wenn Beutetiere zuweilen von Raubtieren weggetragen und Jungtiere manchmal von älteren Tieren befördert werden, etwa wenn Katzenmütter ihre Jungen am Genick herumtragen. Aber mir fällt keine Parallele in der Welt der Natur zum Transport von Haustieren in Fahrzeugen ein – außer vielleicht wenn Fische von Strömungen oder Vögel von Winden dahingetragen werden.
    Die Ankunft an vertrauten Zielen
    Am häufigsten reagieren Tiere, wenn sie sich ihrem Zuhause nähern, so wie Remedy dies tat. Auch viele Hunde bekunden ähnliche Anzeichen von Erwartung, und in den meisten Fällen ist es unwahrscheinlich, dass sie wissen, wo sie sich befinden, weil sie irgendwelche Orientierungspunkte sehen. Normalerweise legen sie sich bei Autofahrten auf den Boden, unterhalb der Fenster, und schlafen. Wenn sie aus dem Fenster schauen, dann deshalb, weil sie erwartungsvoll erwachen. Und viele Hunde und Katzen reagieren sogar dann, wenn sie nachts im Auto unterwegs sind.
    Auch manche Pferde, die in Fahrzeugen transportiert werden, wissen anscheinend, wann sie sich ihrem Zuhause nähern, und werden zappelig, wiehern und werden aufgeregt, scharren mit den Hufen und stampfen auf oder bekunden auf andere Weise ihre Unruhe.
    Bonobos werden zwar seltener auf Straßen herumgefahren, aber die Halbaffen im Twycross Zoo in Warwickshire erlebten das, als man mit ihnen eine Reihe von Fernsehwerbespots für PG-Tee drehte, in denen sie als Menschen verkleidet waren und in einem Sketch mitspielten. Molly Badham, ihre Trainerin, entdeckte, dass sie auf der Rückfahrt von den Dreharbeiten stets zu wissen schienen, wann sie sich dem Zoo näherten. »Etwa ein, zwei Kilometer vorher wachten sie auf und wussten, sie würden heimkommen. Ich habe keine Ahnung, woher sie das wussten – es war stockfinster, und sie konnten sowieso nicht hinaussehen –, aber sie wachten auf und wurden ganz aufgeregt.«
    Viele Tiere zeigen ähnliche Reaktionen, wenn sie vertraute Ziele außerhalb ihres Zuhauses aufsuchen. Alice Palmer aus Chicago berichtete über Tasha, ihr Pudelweibchen: »Wenn wir meinen Sohn besuchten, der etwa zweihundert Kilometer von uns entfernt lebt, und uns seinem Haus bis auf zehn, zwölf Kilometer genähert

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