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Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze

Titel: Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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das Blut, das an ihren Händen klebt“, fuhr die Mutter-Crone fort, „nehmt die Ausgestoßene dann in den Clan des Ruinenschiffs auf, gebt ihr den Namen Milla und bestätigt ihn in ihrer Ahnenreihe.“
    Milla verschluckte sich beinahe. Wie konnte sie erst von den Far-Raidern ausgestoßen werden und in der nächsten Minute vom ältesten Clan der Eiscarls aufgenommen werden?
    „Und dann lasst diese neue Milla, Milla vom Ruinenschiff, Trägerin der Kralle von Danir, das Kommando bei der Expedition führen, die wir planen“, sagte die Mutter-Crone der östlichen Clans. „Doch da sie mit einem Schatten unterwegs war, lasst uns sie und ihren Schatten-Begleiter an die Aufgabe binden, die vor uns liegt.“
    „Was für eine Expedition?“, fragte Milla. „Wie kann man mich verstoßen und gleich wieder aufnehmen? Was… was hat das alles zu bedeuten?“
    Niemand gab ihr eine Antwort. Alle Cronen bewegten sich hinter die Mutter-Crone der östlichen Clans.

 
KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG
     
     
     
    Crow bekam die silbernen Hände zu packen, doch seine Knie schlugen gegen den Pyramidenstumpf. Es tat zwar weh, doch seine Füße berührten den Kachelboden nicht und die silbernen Hände saßen fest. Einen Moment hing er an ihnen, dann zog er sich hoch und legte seine Arme um die beiden Hände an der Spitze der Pyramide.
    Über ihm schaffte Tal es, sich in eine bequemere und sicherere Position zu manövrieren, indem er sich rittlings auf einen Ast setzte, von dem er geradewegs auf den Schlüsselstein sehen konnte.
    Crow und Tal starrten beide den Stein an – Crow aus einer handbreit entfernt und Tal von fünf Spannen weiter oben.
    Der Schlüsselstein war ein großer Sonnenstein, vielleicht so groß wie der Kreis, den man mit Daumen und Zeigefinger bilden konnte. Er leuchtete tiefrot und pulsierte mit der langsamen Regelmäßigkeit eines Herzens.
    Crow ging plötzlich näher heran und untersuchte den Stein näher.
    „Da… ist etwas drin!“, sagte er. „Ich sehe eine Frau!“
    Tal beugte sich weiter nach unten. Er war allerdings zu weit entfernt, um irgendwelche Details erkennen zu können. Der Stein sah für ihn einfach nur rot aus.
    „Und bei der Frau ist ein Schatten“, sagte Crow. „Kleiner als sie, ein hüpfendes Tier… mit einem langen Schwanz.“
    „Es muss die Wächterin des Schlüsselsteins sein“, sagte Tal. „Jarnils Kusine Lokar und ihr Geistschatten. Was macht sie?“
    „Sie schwebt nur umher, so als wäre der Stein mit Wasser gefüllt.“ Crow schüttelte perplex den Kopf. „Und ihr Geistschatten umkreist sie dabei die ganze Zeit hüpfend.“
    „Kannst du den Stein berühren?“, fragte Tal. Es musste irgendeine Möglichkeit geben, die Wächterin herauszubekommen oder Kontakt mit ihr aufzunehmen.
    Crow nickte und verlagerte sein Gewicht auf eine Hand. Dann griff er schnell hinüber und berührte den Stein.
    Er kippte beim Griff der silbernen Hände leicht zur Seite und fiel beinahe auf den Boden.
    Einen Augenblick später nahm das rote Licht an Intensität zu und eine Stimme kam aus dem Schlüsselstein.
    „Wer weckt mich? Wer ist das? Rede mit mir!“
    „Ich bin Tal Graile-Rerem“, rief Tal. „Bei mir ist Crow vom Freivolk.“
    „Wer?“, fragte die weibliche Stimme aus dem Stein. „Rerems Sohn? Und Crow, Bennems Bruder?“
    „Ja“, gab Crow zurück. Er war vollkommen überrascht, dass sie seinen Bruder kannte.
    „Seid Ihr Lokar, die Wächterin des Roten Schlüsselsteins?“, fragte Tal.
    „Das bin ich“, sagte die Frau in dem Schlüsselstein. „Sei schnell und fokussiere meinen Sonnenstein auf den Schlüsselstein. Rotes Licht der zweiten Intensität wird mich befreien.“
    „Äh, wir haben Euren Sonnenstein nicht“, gab Tal zurück. „Kann ich nicht meinen benutzen?“
    Als Erwiderung kam nur Schweigen und dann ein unterdrücktes Schluchzen.
    „Nein“, sagte Lokar schließlich. „Ich hatte gehofft, dass ihr zu meiner Befreiung gesandt wurdet.“
    „Wir würden Euch gern befreien, wenn wir es könnten“, sagte Tal. „Wo ist Euer Sonnenstein?“
    „Ich weiß es nicht“, sagte Lokar. „Aber ich habe ihn benutzt, um den Schlüsselstein zu öffnen und dabei wurde er mir abgenommen. Also hat, wer auch immer mich hier eingesperrt hat, auch noch den Sonnenstein. Hat der Schleier … macht der Schleier…?“
    „Er funktioniert noch“, sagte Tal zu ihr.
    Ein erleichtertes Seufzen kam aus dem Schlüsselstein.
    „Dann bewacht die Imperatorin noch immer die Geheimnisse des Violetten

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