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Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze

Titel: Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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war noch schlimmer. Wenn Malen wollte, konnte sie mit der Autorität aller Cronen sprechen und Milla, die an das Gebet von Asteyr gebunden war, musste ihr gehorchen.
    Und wenn sie es Milla nicht sagte, war nicht einmal klar, ob Malen für sich selbst oder im Namen der Cronen sprach.
    Einen Moment zog Milla in Erwägung, die Mutter-Crone darum zu bitten, ihr jemand anderen als Begleitung zu geben; jemanden, der älter und erfahrener war. Doch sie fragte nicht.
    „Wir brechen sofort nach dem Hauptschlaf auf“, sagte Milla barsch. „Ich muss jetzt schlafen. Komm, Odris.“
    Alle Schildjungfrauen schlugen ihre Fäuste gegeneinander, als Milla ging. Und doch fiel ihr auf, dass viele es nur zögernd taten. Die Cronen hatten sie zu ihrer Kriegsführerin ernannt, doch so einfach war es nicht. Sie würde sich ihren Respekt erst erarbeiten müssen.
    Sie würde sich auch etwas einfallen lassen müssen, um durch die schlechte Luft in den Heiztunnels zu gelangen, wie man gegen die Magie der Erwählten ankam und wie man den Weg vom Berg zum Schloss sichern konnte, um den Nachschub zu garantieren, wenn sie erst einmal eine Basis in den Ebenen des Untervolks erkämpft hatten. Dann musste sie sich um die Untervölkler kümmern und die Frage, ob Ebbitt, Jarnil und das Freivolk sich für oder gegen sie entscheiden würden.
    Und da war noch Tal. Milla fragte sich, ob er den Schlüsselstein bekommen hatte. Sie war sich nicht im Klaren, ob sie sich sein Versagen oder seinen Erfolg wünschte. Wenn Tal an den Schlüsselstein kam und es schaffte, die Erwählten gegen Sushin und die freien Schatten aufzuwiegeln, konnte er vielleicht den Schleier retten. Doch wie sie ihn kannte, würde er nicht alle Schatten nach Aenir zurückschicken wollen.
    Also war er ein Feind und es gab nur einen einzigen sicheren Weg, mit einem Feind umzugehen.
    Töte ihn, bevor er dich tötet.

 
KAPITEL ZWEIUNDDREISSIG
     
     
     
    Der Abstieg war nervenzerfetzend. Tal und Crow gingen davon aus, dass jeden Augenblick feindliche Geistschatten angreifen würden. Jedes kleine Aufflackern von Licht erschreckte sie – und manchmal führte es fast dazu, dass einer von ihnen den Halt verlor oder abrutschte. Jedes Mal durchfuhr sie ein neuer Schock, wenn sie beinahe abstürzten.
    Doch es kamen keine Geistschatten aus dem Turm und so schafften sie es sicher zu dem Fenster, das Lokar Crow beschrieben hatte. Sie stiegen hindurch und fanden dahinter die geheime Treppe. Sie war sehr schmal, denn sie war in der dicken Mauer des Turmes versteckt. Jeder, der etwas größer war als Crow, konnte mit Leichtigkeit stecken bleiben.
    Außerdem gab es in unregelmäßigen Abständen Fallen. Crow musste den Schlüsselstein aus der Tasche holen, ihn nahe an sein Ohr halten und auf Lokars Anweisungen achten, während er ihr dauernd berichtete, wo sie sich gerade befanden.
    Die schlimmste Falle waren mehrere rasiermesserscharfe Krallen, die mit einem Mechanismus mitten in den Abstiegsweg geklappt wurden. Die Krallen waren auf Knie-, Bauch- und Halshöhe montiert, sagte Lokar. Die Falle wurde ausgelöst, wenn man sich nicht genau in der Mitte von sechs ganz bestimmten Stufen bewegte. Auf jeder einzelnen davon glaubte Tal zu stolpern, das ,Klick’ des Mechanismus’ zu hören und das Zuschlagen der Krallen zu spüren.
    Doch irgendwie kam er unbeschadet vorbei.
    Tal folgte Crow dichtauf, denn er vertraute dem Freivölkler-Jungen nicht, was die Fallen betraf. Er nahm an, dass er in seiner unmittelbaren Nähe sicher war.
    Adras hatte sich noch immer um seinen Arm und seinen Sonnenstein gewickelt und absorbierte dessen Licht. Sein Schattenfleisch wurde langsam dunkler, doch er war dem Tod offensichtlich sehr nahe gewesen. Tal wollte nicht darüber nachdenken, was mit ihm geschehen würde, wenn sein Geistschatten starb.
    Der Schleier sah eigenartig aus, als sie ihn erreichten. Er schnitt durch die Wände des Turmes, als ob sie gar nicht vorhanden wären. Es sah so aus, als würde die Treppe in einem Teich aus vollkommen dunklem schwarzen Wasser verschwinden.
    Crow blieb vor dem Schleier zögernd stehen und hielt den Schlüsselstein an sein Ohr. Er hörte wieder Lokar zu. Dann ging er geradewegs in den Schleier, die Hand immer an der Wand entlang führend.
    Tal hielt ebenfalls kurz inne und konzentrierte sich auf seinen Sonnenstein. Er erzeugte einen kurzen, aber unglaublich intensiven Strahl aus Licht. Adras absorbierte ihn und so drang nur ein gedämpftes Glühen an Tals Hand hervor.
    „Bist du

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