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Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt

Titel: Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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drehte seine Hand und lenkte das Ende des Seils durch das Ankerloch. Er dirigierte das Licht so, dass es unter dem Hängenden Felsen hindurch und zurück unter seine Hand schoss, wo es sich mit den anderen losen Enden verknotete. Tal zog seine Hand zurück, als würde er ein schweres Gewicht heben. Er zog die Schlaufe so lange zu, bis sie fest um den Fels verankert war. Dann schnitt er das Seil mit einem Gedanken ab und ging nach vorn, um das andere Ende zu greifen. Nachdem er die drei losen Enden mit einem feinen Strahl aus rotem Licht abgeschnitten hatte, benutzte er zwei Finger aus indigofarbenem Licht, um das Lichtseil sicher um seine Knöchel zu binden.
    Das erste Sonnenlicht fiel auf seinen Kopf. Er holte einmal tief Luft und schob sich bis an die äußerste Kante des Hängenden Felsens.
    Er sah nach unten. Der See lag weit, weit weg unter ihm. Die Häuser der Erwählten und die Laufstege waren winzig.
    Das Sonnenlicht schien ihm in die Augen.
    Tal schloss sie fest zu und lehnte sich nach vorn. Einen Moment lang hing er über der Kante des Hängenden Felsens.
    Dann ließ er sich vornüber fallen und das Lichtseil rollte sich hinter ihm ab.

 
KAPITEL SECHS
     
     
     
    Die Untervölkler kamen näher gekrochen. Die freien Geistschatten folgten ihnen. Als das Licht der Laternen einen der verstreuten Knochen des Skeletts traf, hielten die Untervölkler inne und zeigten darauf. Die Geistschatten schwärmten sofort nach vorn. Sie waren offensichtlich aufgeregt. Die Untervölkler erschauderten, als die Schatten über sie hinweg und an ihnen vorbeifegten. Das Schattenfleisch fühlte sich durch ihre Roben kalt an.
    Der anführende Geistschatten berührte den Knochen erst mit seinem Stachelfortsatz und dann mit seinen beiden Vorderklauen. Dann sah er die anderen an und alle drei berührten sich kurz mit den Vorderbeinen.
    In diesem Moment der Ablenkung griff Milla an.
    Sie schnellte mit ausgestreckter Hand gebückt vorwärts und vertraute darauf, dass die Kralle von Danir das, was auch immer sie tun würde, automatisch tat.
    Sie wollte mit der leuchtenden Kralle den ersten Geistschatten entzweischneiden. Doch als sie nach vorn sprang, verlängerte sich die Kralle von selbst, bis sie so lange wie ihr Unterarm war. Helle, violette Funken sprühten aus dem Ende hervor und ein langer Strahl aus violettem Licht schoss wie eine Peitsche aus der Spitze heraus – eine Peitsche aus Licht, die mindestens drei Spannen lang war.
    Milla richtete ihre Hand auf den Geistschatten und die Peitsche aus Licht bildete ein Lasso über ihm. Ohne Millas bewusstes Zutun wickelte sich die Schlaufe um den Kopf des Geistschattens und zog sich zu. Sie fuhr durch das Schattenfleisch wie ein Draht durch Käse und schnitt dem Geistschatten in einer einzigen Bewegung den Kopf ab.
    Milla ließ das Lasso auf den nächsten Geistschatten los und das gleiche geschah noch einmal. Als sie das Lasso auf den dritten Geistschatten richtete, hoben die anderen beiden ihre abgetrennten Köpfe auf und versuchten, sie wieder anzubringen. Dabei liefen sie so schnell sie konnten zurück in den Tunnel.
    Der dritte Geistschatten war schneller und das Lasso verfehlte ihn. Doch bevor er Milla angreifen konnte, öffnete sich die Lassoschlaufe und schnitt dem Geistschatten peitschend durch das Vorderbein. Die Kreatur fiel zu Boden und zog sich rückwärts über die Untervölkler hinweg. Der Schatten blieb einen Moment lang stehen und eilte dann davon.
    Odris wollte nach dem Schatten greifen und ihn festhalten, doch das Licht aus der Kralle schoss zurück und auf sie zu. Milla riss sofort ihre Hand herum und schlug mit der Handfläche gegen die Wand.
    Die Peitsche verfehlte Odris nur um Fingerbreite.
    „Vorsicht!“, donnerte Odris. Sie klang verängstigt.
    Milla war ebenfalls erschrocken. Sie hielt ihre Hand gegen die Wand, bis das violette Leuchten des Lichtes langsam in die Kralle zurückströmte und diese wieder zu ihrer normalen Größe schrumpfte.
    „Ich wusste nicht, dass die Kralle das kann“, sagte Milla. Kein Wunder, dass Danir eine solch gefürchtete Kriegerin gewesen war und die Legende über sie tausende von Jahren überdauert hatte. Sie hatte an jeder Hand einen dieser magischen Fingernägel getragen.
    „Interessant“, sagte Malen. „Die Kralle scheint wie von selbst gegen Schatten vorzugehen.“
    „Dann bleibe ich lieber hier hinten“, sagte Odris. „Bis du gelernt hast, sie zu kontrollieren.“
    Milla nickte und zog vorsichtig ihre Hand von der

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