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Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt

Titel: Der siebte Turm 05 - Die Schlacht beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Beastmaker-Spiel gesetzt wurde. Ihre Besonderheit lag in ihren sechs gefiederten Tentakeln. Vier waren um einiges länger als ein Mensch und konnten Vibrationen und Bewegung spüren. Die anderen beiden waren kürzer, verspritzten aber ein lähmendes Gift.
    Tal sah sich noch einmal um. Der Kerfer kam wieder kurz an die Oberfläche und hob seine Tentakel in die Luft, bevor er sie wieder vor sich in die Asche platschen ließ. Er hatte die Distanz zwischen sich und Tal in einigen wenigen Sekunden zurückgelegt. Tal hatte keine Chance, der Bestie zu entkommen.
    Der Junge der Erwählten schwamm nicht mehr weiter, sondern paddelte nur noch mit den Füßen, um nicht unterzugehen. Dann hob er seinen Sonnenstein-Ring und konzentrierte sich. Rotes Licht flammte in dem Stein auf, bis es ihn beinahe selbst blendete.
    Ein Tentakel hob sich nur eine Spanne entfernt aus der Asche. Es war einer der Tasttentakel, doch der Betäubungstentakel war sicher nicht weit dahinter.
    Tal wartete ab. Der Tentakel tastete sich vor und berührte seine Brust. Tal zuckte zusammen und der Tentakel zog sich zurück. Dann kam das Ziel in Sicht, auf das Tal gewartet hatte. Der Kerfer tauchte wieder auf und Tal sah sein riesiges, höhlenartiges Maul voller zuckender Zotteln anstelle von Zähnen.
    Tal feuerte den Roten Strahl der Zerstörung mit der höchsten Intensität, die er bewerkstelligen konnte, direkt zwischen die Kiefer des Monsters.
    Überall flammte Licht auf, von den Kristallen im See vielfach reflektiert. Einen Moment lang war Tal geblendet. Etwas traf ihn und er schrie auf, weil er annahm, es wäre der Gifttentakel gewesen. Asche geriet in seinen Mund. Der Kerfer hatte sich erhoben und war wieder in die Asche gestürzt, wobei er eine riesige Welle verursacht hatte.
    Tal konnte erst wieder etwas sehen, als er die Asche ausgespuckt hatte. Einen Moment lang verlor er die Orientierung und konnte weder das Monster noch das Ufer ausmachen. Dann sah er den Kerfer mit lahmen Tentakeln an der Oberfläche treiben. Er war entweder bewusstlos oder tot.
    Tal wartete nicht lange, um das herauszufinden. Er schwamm so schnell er konnte Richtung Ufer.
    Er kletterte an einen Strand aus etwas festerer Asche. Er schaute nicht zurück, bis er auf sicherem Felsboden stand und gute zwanzig Spannen vom Ufer entfernt war. Erst dann drehte er sich um. Seinen Sonnenstein hielt er für den Fall bereit, dass der Kerfer sich hinter ihm herschleppte.
    Doch das war nicht der Fall. Als Tal hinsah, tauchte die reglose Kreatur einmal kurz unter, dann noch einmal, so als knabberte etwas an ihr.
    Und so war es tatsächlich. Unwillkürlich zog sich Tal weiter vom See zurück, als der Kerfer – eine Kreatur, die zehn Mal so viel wog wie Tal – mit einem einzigen plötzlichen ,Popp’ verschwand und einen tiefen Strudel von mindestens fünfzig Spannen Durchmesser hinterließ.
    Tal erschauderte. Er war froh, dass nicht er anstelle des Kerfers mit dem zusammengetroffen war, was das auch immer gewesen sein mochte.
    Jetzt musste er unbedingt ein Versteck finden, damit er nicht für jeden erkennbar in der Sonne stand. Die Kraterwand war voller Löcher und Höhlen. Aber war eines davon in der Nähe?
    Er lief auf die Kraterwand zu und sprang von einem Felsblock zum anderen. In der Schattenzone vor ihm gab es ein paar verheißungsvolle dunkle Flecken. Einer davon musste eine Höhlenöffnung sein. Die Erwählten sorgten eigentlich dafür, dass im Krater – abgesehen vom See – keine Kreaturen lebten. Daher bestand keine Gefahr durch ein Höhlenmaul oder einen der anderen Furcht erregenden Bewohner von Aenir.
    Zumindest ging Tal davon aus, dass keine Gefahr bestand. Doch andererseits war er noch nie in irgendeine Höhle gegangen, die abseits des Weges lag…

 
KAPITEL ACHT
     
     
     
    Milla, Odris und Malen wurden nicht von Geistschatten aufgelauert. Als Milla vorsichtig die unterste der Untervolk-Ebenen betrat, fragte sie sich, ob die Geistschatten an ihren Wunden oder am Lichtmangel gestorben waren. Vielleicht hatten sie sich auch verlaufen oder niemandem von ihrem Fund berichtet.
    Was auch immer geschehen war, sie war dankbar. Nicht etwa, dass sie sich vor einem Kampf gegen Schatten fürchtete. Es lag ihr lediglich mehr, einen Kampf zu kämpfen, wenn sie eine Truppe entsprechend bewaffneter und gepanzerter Eiscarls hinter sich hatte.
    Diese Reise war ein Beutezug und Lufttang war die Beute, die sie suchten. Sie konnten gar nicht ohne Lufttang zurückkehren, denn ihr eigener Vorrat

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