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Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein

Titel: Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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gebaut nach dem Vorbild von Asteyrs Orskir, erforderte all ihre Aufmerksamkeit, damit es in der Luft blieb – und nicht auseinander fiel. Es wurde von den beiden Sturmhirten an blauen Bändern gezogen, doch der eigentliche Auftrieb für das Boot kam von einem Lichthand-Zauber, den Tal oder Ebbitt mit ihren Sonnensteinen aufrecht erhalten mussten. Crow und Milla mussten ihnen von Zeit zu Zeit helfen, hatten aber nicht genug Übung, um sie abzulösen.
    Wegen der ständig wechselnden Kräfte flog das Boot unregelmäßig schnell, abhängig von den Sturmhirten, deren Lage im Wind und ihrer eigenen Ausdauer. Manchmal gab es alarmierende Höhenschwankungen, als die Sonnenstein-Träger sich abwechselten und Kombinationen veränderten. Die Einzige, die sich keine Sorgen machte, war Malen, denn sie war eingeschlafen. Die Loslösung der Aenirer hatte ihren Tribut gefordert und sie hatte sich nicht länger wach halten können, obwohl sie so gern die Landschaft gesehen hätte, die sie überflogen, und die verschiedenen aenirischen Einwohner, denen sie in der Luft begegneten oder die sie auf dem Boden sahen.
    Die Ankunft des fliegenden Bootes in der Kurshken-Ecke wurde von den Kurshken mit Aufruhr aufgenommen. Auch an Bord des Bootes brach Unruhe aus, als es mit einer holprigen Landung auf einem freien Platz neben einem der Deiche zu Boden ging. Sobald sie sicher gelandet waren, weckten Tal und Ebbitt Malen und alle standen auf, denn das Lichtboot löste sich bereits auf. Die Sturmhirten, befreit von den blauen Bändern, schwebten nach oben über die Köpfe der anderen.
    Bevor irgendjemand aus dem knöcheltiefen Wasser auf den Deich klettern konnte, waren sie von Scharen kniehoher grüner Echsen umgeben, von denen jede einen gespannten Bogen mit einem Pfeil auf sie gerichtet hatte. Die Pfeile hatten blaue Spitzen und sahen sehr giftig aus.
    „Frieden!“, rief Milla. „Wir sind Freunde von Quorr Quorr Quorr Quorr Ahhtorn Sezicka!“
    Tal hielt den Mund. Er hatte gerade die Kurzform „Zicka“ herausposaunen wollen, denn das war alles, was er vom Namen des Freundes erinnerte.
    Die Erwähnung des Namens entspannte die Situation etwas. Die Kurshken senkten die Bogen, steckten aber nicht, wie Tal bemerkte, die Pfeile in die Köcher auf ihren schuppigen Rücken zurück. Er sah, wie sich in den hinteren Reihen ein paar Echsen umdrehten und davonflitzten. Sie liefen dabei auf dem Wasser, ohne wirklich einzutauchen.
    Eine Echse, die zwei riesige Elfenbeinzähne in den Schulterteilen ihres aus Gras gewebten Panzers trug, kam näher und verneigte sich.
    „Ich bin Quorr Quorr Quorr Quorr Quorr Jak-Quorrjareskk Yazeqicka“, verkündete die Eidechse mit einer Stimme, die tiefer war, als jemand vermuten würde, der noch nie einem Kurshken begegnet war. „Ihr könnt mich Yazeq nennen. Vier von euch glaube ich aus dem Bericht meiner Drittschwesters zweitverkuppelter Fünftgeburt zu kennen – den ihr Zicka nennt. Du bist, glaube ich Milla, du Tal und ihr seid die Sturmhirten Odris und Adras.“
    Alle verneigten sich in Erwiderung der Begrüßung. Adras stieß dabei beinahe mit Tals Kopf zusammen. Milla stellte Ebbitt, Malen und Crow vor.
    „Kommt“, sagte Yazeq mit einem besonders aufmerksamen Blick auf Ebbitt. „Ihr müsst müde sein. Ihr könnt in unserem Gast-Roro schlafen, das ihr auch Roroqqolleckechahen nennen könnt.“
    „Ich werde es Roro nennen“, gab Ebbitt müde zurück. Tal nahm seinen Arm und sah seinen Großonkel besorgt an. Seit sein Geistschatten weg war, schien Ebbitt älter und müder geworden zu sein. Das – zugegebenermaßen leicht wahnsinnige – Funkeln in seinen Augen war weniger geworden und er sah blass aus. Das aenirische Leuchten war auf seinem Gesicht nicht auszumachen. Das fliegende Boot in der Luft zu halten, hatte Ebbitt auch viel mehr Kraft gekostet, als er zugeben würde, das sah Tal jetzt. Tal hatte ein schlechtes Gewissen, weil er die Kräfte, die Fähigkeiten und die Ausdauer seines Onkels für selbstverständlich gehalten hatte.
    „Geht es dir gut, Ebbitt?“, fragte Milla.
    „Ich bin müde“, gab der alte Mann zurück. „Sehr müde sogar. Das kommt davon, dass ich mehr als meinen Teil der Arbeit machen muss. Aber vielleicht ist Tal in Zukunft ja etwas weniger faul.“
    Tal runzelte die Stirn, aber er wusste, dass Ebbitt das nicht ernst gemeint hatte. Sein Großonkel war wirklich müde.
    Das Roro stellte sich als eines der großen kohlförmigen Gebilde heraus. Die äußeren, lebenden Blätter

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