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Der silberne Buddha

Der silberne Buddha

Titel: Der silberne Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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besorgt, doch Drake winkte ab.
    „Nein“, sagte er. „Warum sollte mir Cheng bereits einen Vorschuß bezahlen, wenn er eine krumme Tour vorhätte? Das reimt sich nicht. Da muß was anderes dahinterstecken. Penny, würdest du den Chinesen wiedererkennen?“
    Penny Nichols dachte kurz nach, dann schüttelte er traurig den Kopf. „Die Entfernung war zu groß. Es hat gerade noch dazu gereicht, den Chinamann als solchen auszumachen.“
    „Wir lassen uns was einfallen“, versicherte Drake. Dann griff er in die Innentasche seines Jacketts und zog einen Umschlag hervor. Er hielt ihn hoch.
    „Das sind neunhundert Pfund. Für jeden dreihundert! Sobald wir den Buddha abgeliefert haben, gibt’s das gleiche noch einmal. Insgesamt also sechshundert pro Kopf. Bevor ich nun teile, solltet ihr euch endgültig entscheiden, ob ihr bei der Sache im Hartford-Haus dabei seid. Penny?“
    Penny Nichols zuckte seufzend mit den Schultern. „Da das Futter jeden Monat teurer wird und die Gefahr trotz der verdammten Strickleiter“, letzteres betonte er besonders, „nicht zu groß ist, mache ich mit. Meinen Vögeln zuliebe. Wovon soll ich Futter kaufen, wenn ich mal krank werde und weder auf den Parkplatz noch in die Wäscherei gehen kann? Also, Gordon, mit mir kannst du rechnen!“ Er sah atemlos zu, wie Drake dreihundert Pfund abzählte. Und er ulkte: „Es ist das erste Mal in meinem Leben, daß ich Geld für eine Rede kriege.“
    Gordon Drake reichte ihm die abgezählten Scheine. „Ich hoffe, du kaufst nicht gleich für den ganzen Betrag Vogelfutter.“
    „Wo denkst du hin. Das ist meine eiserne Reserve, das kommt unter die Matratze.“
    Mac Withney sah seinen alten Kumpan ungläubig an. „Das ist doch nicht dein Ernst, Penny?“ Und auch Drake war verblüfft, und er warnte: „Ein Wort ins falsche Ohr, Penny, und tausend ungebetene Hände greifen unter deine Matratze.“
    Da grinste der Alte über sein zerknittertes Gesicht. „Ihr müßt doch nicht jeden Scherz glauben, den der brave alte Ni-chols von sich gibt.“ Und seine Stimme bekam einen feierlichen Klang: „Ihr seid die einzigen, denen ich es verrate: Penny Nichols hat ein Bankkonto bei der Western City Bank.“ Und er kicherte fröhlich: „Man hält mich dort für einen pensionierten Fallensteller, hehehe!“
    „Wieso Fallensteller?“ wollte Mac Withney wissen.
    „Ganz einfach, auf die neugierige Frage nach meinem Beruf habe ich denen erzählt, daß ich bis vor kurzem in Alaska gelebt und gejagt habe. Ihr werdet es nicht glauben, aber sie haben mir diesen Bluff abgenommen! Neulich hat mich Mister Basiloff, das ist der Direktor der Western City Bank, sogar zu sich eingeladen, um mir seine Waffensammlung zu zeigen.“
    „Und...bist du hingegangen?“ staunte Mac.
    „Bist du verrückt? Meine ganze Waffenkenntnis beschränkt sich auf die Kugelspritzen in den Schießbuden der Rummelplätze.“
    „War dieser Basiloff nicht beleidigt, daß du ihm einen Korb gegeben hast?“
    Penny Nichols streckte die Arme weit von sich. „Woher soll ich das wissen. Als er mich einlud, habe ich gesagt, ich würde auf seine Einladung zurückkommen. Und seit diesem Gespräch habe ich mich bei der Bank nicht mehr sehen lassen.“ Er tätschelte das Geld in seiner Hand. „Das wird am Montag natürlich anders. Da muß ich einzahlen gehen.“
    Gordon Drake winkte mit dem Umschlag zu Withney hin. „Was ist mit dir, Mac?“
    „Mir macht weniger die Kletterei Sorgen als vielmehr die Tatsache, daß man hinter dir her ist. Du solltest dich mal fragen, ob der Auftrag auch dann noch gut bezahlt ist, wenn wir den Buddha herausholen und keine zweite Rate bekommen.“
    Drake verstand. „Du meinst, daß man uns den Buddha abjagt?“
    „So ungefähr!“
    „Nein!“ sagte Drake, und noch einmal: „Nein, das ist nicht möglich, Mac. Man hat mir keinerlei Vorschriften über das Wann und Wie des Diebstahls gemacht. Außerdem bestimme ich Zeitpunkt und Ort der Übergabe.“
    „Sollst du ihn nicht auf das Schiff bringen?“ Withneys Unbehagen schien auch auf Penny Nichols übergegangen zu sein. Doch Gordon Drake räumte Mac Withneys Zweifel weg.
    „Nein, nicht auf das Schiff. Was der Chinese auf meiner Spur zu suchen hat, weiß ich nicht. Aber eines steht fest: Mit dem Auftrag kann nichts schiefgehen. Ich habe eine Telefonnummer, die ich, sobald wir den Buddha haben, jeden Tag zu einer festgelegten Zeit anrufen kann. Dort sage ich, wann und wo der Umtausch Buddha gegen Geld stattfindet.“
    „Und

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