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Der silberne Buddha

Der silberne Buddha

Titel: Der silberne Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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your man of Saul...“
    Noch fünf Meter...
    Aus den Augenwinkeln heraus hatte der Mann im Trenchcoat Penny Nichols’ Abmarsch beobachtet. Auch sein Wendemanöver mitten auf der Straße. Und er hörte, wie sich der Betrunkene jetzt grölend seinem Standort näherte.
    „...but there’s none like good old Joshua ..drang es in sein Ohr. Ohne die Tür des Black Horse aus den Augen zu lassen, machte er einen Schritt zurück, um den singenden Betrunkenen vorbeizulassen.
    „... at the battle of Jericho!“ Er konnte nur noch drei oder vier Meter entfernt sein.
    Drei Matrosen, offensichtlich Skandinavier, verließen das Black Horse.
    „...Jericho... Jeri...“ Penny Nichols stutzte, hielt sich mit der Hand am Außenspiegel des Lieferwagens fest und starrte den kleinen Mann im Trenchcoat an. „Hallo!“ rief er dann und machte eine tiefe Verbeugung. „Hallo, Mister ..
    Der Angesprochene reagierte nicht. Mit stoischer Ruhe fixierte er weiter die Tür des Lokals gegenüber. Penny winkte ab und torkelte weiter. Jetzt allerdings eine Spur schneller.

    21 Uhr 28
    Das Telefon an der Wand neben dem Tresen schellte laut und aufdringlich, ohne jedoch von den Gästen wahrgenommen zu werden. Nur zwei schienen das Klingeln registriert zu haben.
    „Wird Penny sein!“ sagte Gordon Drake leise zu Mac Withney.
    Sie sahen, wie sich Albert Parsanyi zu dem Apparat begab. Sie sahen ihn nicken und den Hörer auf die Ablage legen. Als er sich zu ihnen umdrehte, erhob sich Drake. Der Barkeeper deutete mit einem säuerlichen Lächeln hinter sich und wandte sich wieder seinen Gästen vor dem Tresen zu.
    „Hallo, Penny?“ fragte Drake leise.
    „Ja, ich bin’s!“ Jedes Wort von Penny Nichols wurde von einem unangenehmen Fiepton begleitet.
    „Es ist ein kleiner Chinese!“ hörte Drake den alten Mann am anderen Ende der Leitung sagen. Und weiter: „Aber du könntest mich mit dem Hintern in kochendes Wasser setzen, ich wüßte nicht, ob ich diesem Typ schon mal begegnet bin. Für mich sieht er aus wie zig andere Chinesen.“
    „Okay, Penny. Noch wissen wir ja nicht, ob er sich für mich interessiert. Aber das wird sich bald ändern. Also, bis Mittwoch!“ Gordon Drake legte auf, nickte Albert, dem Wirt, freundlich zu und begab sich zu seinem Tisch zurück.
    „Was ist?“ wollte Mac Withney wissen.
    „Ein Chinese. Ich muß herausfinden, ob er auf mich angesetzt ist, und wenn ja, wer sein Auftraggeber ist. Hör zu, Mac, ungefähr zehn Häuser von hier entfernt gibt es eine Toreinfahrt...“
    „Ich weiß! Sie führt zu einem Whisky-Lager. Man kann den Hof überqueren und kommt durch eine zweite Toreinfahrt in die Bakman Street.“
    „Stimmt haargenau. Du gehst jetzt raus und marschierst zu dem Lieferwagen rüber. Tu so, als gehöre er dir. Stell dich neben die Tür und such nach dem Autoschlüssel. Sollte der Chinese mir nachgehen, setzt du dich auf seine Fersen. Ich verschwinde in der Toreinfahrt, in der es zwei Hauseingänge gibt. Wenn er den Auftrag hat, mich ständig zu beschatten, wird ihm nichts weiter übrigbleiben, als die Toreinfahrt ebenfalls zu passieren. Dabei werde ich ihn mir schnappen. Alles klar?“
    „Alles klar!“
    Mac Withney erhob sich und wandte sich dem Ausgang zu. Gordon Drake wartete genau sechzig Sekunden, dann stand auch er auf, zog seinen Mantel an und winkte Albert Parsanyi einen Abschiedsgruß zu.
    Als er die Ausgangstür erreichte, war es genau 21 Uhr und 38 Minuten...

    Der Chinese im Trenchcoat und mit der tief ins Gesicht gezogenen Mütze war unschlüssig. Jetzt, wo man ihn seiner Sichtblende berauben wollte, wußte er nicht, wie er sich verhalten sollte. Weit und breit bot sich kein vergleichbarer Schutz an.
    Ohne das Black Horse aus dem Auge zu lassen, beobachtete er, wie der junge Mann vor ihm verzweifelt in seinen Taschen nach den Wagenschlüsseln suchte. Vielleicht war er...
    Der Chinese dachte diesen Gedanken nicht zu Ende. Gordon Drake hatte in diesem Augenblick das Lokal verlassen und stand, Nachtluft inhalierend, vor der Tür.
    Würde er nach rechts oder nach links gehen...
    Gordon Drake ging nach rechts.
    Der kleine Mann ließ ihm zehn Schritte Vorsprung, dann nahm er die Verfolgung auf seiner Straßenseite auf. Und er flüsterte ein Schimpfwort, als er Drake in einer Toreinfahrt verschwinden sah. Hastig überquerte er die Straße und las dabei die Schrift auf dem erleuchteten Schild über der Einfahrt. Sie besagte unter anderem, daß man das Ovendridge-Whisky-Lager auch über die Bakman

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