Der silberne Buddha

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Autoren: Wolfgang Ecke

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gesagt: alles zu seiner Zeit.“
    „Gordon hat heute schlechte Laune!“ brummte Withney.
    In Drakes Augen blitzte es zornig auf. Und auch seine Stimme klang kühl, als er, an beide gerichtet, sagte: „Daß ich bisher nur einmal Pech hatte (er spielte auf die Gearlbourgh-Galerie an), verdanke ich allein der Tatsache, daß ich jeden Fall sorgsam vorbereite. Es darf so wenig wie möglich dem Zufall überlassen bleiben. Und daß wir jetzt hier sitzen, dient lediglich dem einen Zweck: der Vorbereitung des Einstiegs in das Hartford-Haus.“
    Er wandte sich Withney zu.
    „Mac, darf ich erfahren, was du herausgefunden hast?“
    Nichols und Mac Withney hatten Gordon Drake mit Betroffenheit zugehört. Natürlich stimmte es, daß von einer sorgfältigen Planung ihrer aller Freiheit abhing. Aber mußte er deswegen gleich so tierisch ernst werden? Penny schüttelte unmutig den Kopf, verkniff sich jedoch eine Entgegnung.
    Mac Withney kam der Aufforderung nach: „Es gibt insgesamt drei Alarmanlagen, oder anders ausgedrückt: drei alarmschutzbewehrte Objekte, die von einer Anlage elektronisch gesteuert werden. Und zwar einer Anlage vom Typ Mercury System 700.“
    „Und — ist dir diese Anlage bekannt?“ fragte Gordon Drake.
    „Ja. Ich habe schon zweimal mit Erfolg gegen sie gearbeitet. Bei den drei Objekten handelt es sich um eine Glasvitrine mit wertvollen Schriften, die man in Angkor fand; sie steht in Saal zwei. Dann drei chinesische Vasen aus der Ming-Zeit in Saal vier und der goldene Buddha in Saal drei. Es gibt eine Haussirene und eine Signalleitung, die offenbar zur Polizeistation führt.“
    „Hast du herausgefunden, wo sich der Schaltkasten dafür befindet?“
    „In einem Wandschrank mit Stahltür. Er befindet sich in Saal drei und hat zwei Sicherheitsschlösser. Penny sagt, daß sie ihm keine Schwierigkeiten bereiten.“
    Penny Nichols nickte.
    „Und wie steht es mit den übrigen Schlössern, Penny?“ wandte sich Gordon Drake nun an diesen.
    „Sämtliche Türen sind mit normalen Sicherheitsschlössern versehen. Die mache ich mit einer Stricknadel auf, wenn es sein muß.“
    „Du bist absolut sicher, daß sie dir keine Schwierigkeiten bereiten?“ Gordon Drake schien daran zu zweifeln. Penny, über dessen Mißtrauen gekränkt, fragte: „Hattest du bisher schon mal Grund zum Meckern, he? Habe ich nicht immer jede Tür geknackt, die es zu knacken gab?“
    „Schon gut. Hört euch jetzt meinen Plan an.“
    Er zog aus der Innentasche seines Jacketts ein mehrfach gefaltetes Papier, das, aufgeschlagen, von der Größe der Tischplatte war. Es handelte sich um ein Plakat für Zigaretten.
    Drake legte es mit der bedruckten Seite nach unten, und mit Erstaunen sahen Nichols und Withney, daß auf die weiße Seite eine Art doppelter Grundriß gezeichnet war.
    „Das ist das Hartford-Haus. Die durchgehenden Linien stellen den Grundriß der Ausstellungsräume dar, die gestrichelten gehören zum Untergeschoß. Ihr seht hier die Richmond Street, hier die Hobson Street und hier den Hof Shadwell Lane Nr. 12. Im gleichen Hof liegt die Rückfront des Hartford-Hauses. Erinnert ihr euch an die beiden Türen, die sich zwischen Saal eins und vier befinden?“

    Die beiden bejahten, Drake fuhr fort:
    „Eine davon gehört zur Toilette, die andere schließt die ins Untergeschoß führende Treppe ab und hat nur ein ganz gewöhnliches Schnappschloß mit Drehgriff. Hier, unter Saal eins“, er tippte auf die entsprechende Stelle des Planes, „liegt der Heizungskeller. Ein Labyrinth von Röhren, Leitungen und Apparaturen. Dieser Raum erhält Tageslicht durch zwei Panzerglasfenster, die nicht zu öffnen sind. Ferner gibt es eine Eisentür, die zum Hof führt. Ich sagte euch schon, daß sämtliche Türen nur von innen geöffnet werden können.“ Und nun fügte Gordon Drake etwas sehr widersinnig Klingendes hinzu: „Und deshalb ist das ein wesentlich bequemerer Weg als die Kletterei über die Richmond Street. Wir nehmen also die Route über den Hof Shadwell Lane.“
    „Aber du sagtest doch eben wieder, daß diese Stahltüren nur von innen zu öffnen sind?“ Penny Nichols wurde aus Drakes Worten nicht klug.
    „Ist doch ganz einfach! Wir entriegeln sie schon am Nachmittag“, rief Mac Withney, aber Gordon Drake winkte ab.
    „Diese Möglichkeit müssen wir uns leider für später aufheben. Obwohl sie die Gefahr birgt, daß man die offene Tür vorher entdeckt und sie wieder schließt oder, was noch schlimmer wäre, Verdacht schöpft und