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Der silberne Buddha

Der silberne Buddha

Titel: Der silberne Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Pickel.“ Nach dieser sehr logischen Antwort lehnte sich Dicki zufrieden in die Polster. Nun war er doch noch rundum zufrieden mit diesem Tag.
    Trotz der ihm entgangenen neun Portionen Eis...

    „Guten Tag, Mister Clifton. Es herrscht ganz schöner Betrieb, das hätte niemand geglaubt.“
    „Das freut mich!“ gab Perry Clifton zurück.
    „Woher kennt der denn Ihren Namen?“ flüsterte Dicki.
    „Von heute vormittag. Wir hatten einen kleinen Disput. Anschließend wird er wohl zum Schaukasten gelaufen sein, um nach meinem Namen zu sehen.“
    „Wo fangen wir an? In Halle drei oder eins?“ fragte Julie und zeigte in die beiden Richtungen.
    „In drei steht doch unser Buddha!“ erinnerte Dicki.
    Wie konnte man da nur fragen, wo man anfing.
    „Also dann nach drei...“
    Sie durchquerten die marmorgeflieste Halle, in der wirklich reger Betrieb herrschte. Und sowohl Julie wie auch Dicki verharrten überrascht auf der Schwelle der Tür, als sie die farbenprächtige Dekoration sahen.
    „Wunderschön!“ sagte Julie.
    „Toll!“ sagte Dicki. Und: „Wo steht unser Buddha, Mister Clifton?“
    „Rechts hinten!“
    Der Besucherzahl nach schien man der Ausstellung großes Interesse entgegenzubringen. Vor fast jeder Vitrine und jedem Schaukasten standen kleine Trauben von Betrachtern, und auch die Gänge zwischen den Ausstellungsstücken waren ziemlich bevölkert.
    In diesem Augenblick hatte Dicki den ersten Vogelkäfig entdeckt.
    „Da sind ja echte, lebende Vögel drin“, staunte er.
    „Sollten sie etwa ausgestopfte hinstellen?“ ulkte Perry Clifton. „In Halle eins gibt es besonders schöne Exemplare.“
    Dicki, der inzwischen den fast meterhohen Vogelkäfig umrundet hatte, gab leise einen unzufriedenen Kommentar: „Warum haben die nicht dazugeschrieben, was das für Vögel sind?“
    „Sicher deshalb, weil sie nur zur Zier hier sind. Das ist schließlich keine Vogelausstellung.“
    Julie Young musterte bereits fasziniert einen von der Decke hängenden Lampion mit wunderschönen Handmalereien. Und sie erzählte Perry Clifton von ihren kläglich gescheiterten Versuchen, chinesische Tuschzeichnungen zuwege zu bringen. Beide bemerkten gar nicht, daß Dicki längst auf der Suche nach „seiner“ Leihgabe war.
    Als er sie entdeckt hatte, baute er sich mit stolzgeschwellter Brust und beifallheischender Miene neben der Vitrine auf. Am liebsten hätte er jedem Betrachter klargemacht, daß hier Dicki Miller stand, der Mitbesitzer der „Leihgabe 1211: Buddha nach Vorlage aus dem südlichen China“.
    „Au!!“ stieß er erschrocken hervor. Perry Clifton hatte ihn in die Sitzfläche gezwickt. „Ich möchte wetten, daß du dir außer dieser Vitrine noch nichts anderes angesehen hast.“
    „Doch, den goldenen Buddha“, widersprach Dicki und hielt sich mit vorwurfsvollem Blick die mißhandelte Stelle.
    „Na und, wie findest du die Ähnlichkeit mit unserem?“
    Dicki nickte. „Wir könnten ruhig sagen, daß die beiden verwandt sind.“
    Perry Clifton lachte. „Leider wird uns niemand danach fragen!“ sagte er. Und Julie forderte: „Jetzt habe ich schon so viel von diesem goldenen Buddha gehört, jetzt möchte ich ihn auch sehen!“
    Zu dritt schlängelten sie sich durch den Strom der Besucher hinüber zu einer kleinen Nische, in der der goldene Buddha aufgebaut war. Rund zwei Dutzend Interessierte umstanden den schwarzen Marmorklotz mit dem Glassturz darauf. Sie sprachen gedämpft, und es fielen Worte wie „schön“, „wunderschön“, „beeindruckend“ und „großartig“.
    Auf dem Schild neben dem Glassturz war zu lesen, daß es sich um eine Leihgabe von Mister Wang Yin handelte. Auch hier, bis auf die Ausstellungsnummer, der gleiche Text: „Leihgabe 1200: Buddha nach Vorlage aus dem südlichen China“.
    Dicki winkte Perry Clifton herunter.
    „Was bedeuten eigentlich die dünnen Drähte?“ wollte er wissen.
    „Das sind Alarmdrähte“, flüsterte Perry Clifton zurück. „Wenn sie berührt werden, ertönt eine Sirene.“
    „Und warum sind solche Drähte nicht auch bei unserem Buddha?“ Dicki schien ehrlich entrüstet.
    „Das ist eine Frage des Wertes. Und dieser ist eben das Hundertfache oder Fünfhundertfache, was weiß ich, wertvoller.“
    „Er ist wirklich schön anzusehen!“ gestand auch Julie Young. Dicki musterte sie daraufhin, als hätte sie einen Verrat begangen.
    Sie durchstreiften anschließend Saal I und kamen dann in Saal II. Hier gab es nicht weniger als 14 Käfige; in den größeren

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