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Der silberne Buddha

Der silberne Buddha

Titel: Der silberne Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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plötzlich ein ganz trauriges Gesicht machte. Auch Perry Clifton bemerkte es. „He, Julie, warum auf einmal so verregnet?“ erkundigte er sich burschikos. Mit einem hilflosen Schulterzucken gestand sie: „Mir ist gerade eingefallen, daß es sich ja um den alten Mann mit dem lustigen Faltengesicht handelt. Und er tut mir leid. Ich hatte fest daran geglaubt, daß er unschuldig ist.“
    Dicki und Perry sahen sich an. Betreten der eine, fast zerknirscht der andere. Dicki wollte Julie trösten und sagte: „Vielleicht ist er gar kein großer Gauner, Miß Julie. Vielleicht hat er nur den Vogel gestohlen.“ Julie strahlte Dicki hoffnungsvoll an.
    „Du meinst, daß er gar nichts mit dem Buddha-Diebstahl zu tun haben könnte?“
    „So ähnlich.“ Dicki nickte und schielte verlegen auf seinen großen Freund.
    „Da hast du es, Detektiv!“ rief Julie frohlockend Perry Clifton zu. „Nimm dir ein Beispiel an Dicki. Der glaubt noch an das Gute im Menschen.“
    Clifton ließ sich seufzend in einen Sessel fallen. „Wenn es nach dir ginge, meine liebe Julie, dann müßte man also alle Bösewichter mit lustigen Faltengesichtern frei herumlaufen lassen.“
    „Nur, wenn sie nur Vögel stehlen!“ schränkte Julie Young ein.
    „Aber das geht doch nicht, Miß Julie.“ Dicki schien noch darüber nachzudenken, ob sie es ernst meinte und ob es in Wirklichkeit zweierlei Diebstahl gebe, als ihn Perry fragte: „Du hast uns mit einem ,Erstens’ und einem ,Zweitens’ überrascht. Gibt es auch noch ein ,Drittens’?“
    Dicki nickte eifrig. „Ja, Mister Clifton. Sir Ernest hat hier angerufen, nachdem wir telefoniert haben. Er möchte, daß Sie ihn anrufen, wenn Sie zurück sind.“
    Der Detektiv hatte schon die Hand nach dem Apparat ausgestreckt, als Julie energisch „Halt!“ rief.
    „Bevor du diesen Direktor anrufst, möchte ich gern wissen, wer von uns beiden das Essen zu dritt bezahlen muß!“ Einen Moment lang blickte Perry Clifton Julie verständnislos an, dann wußte er, worauf sie anspielte. Seine Rechte fuhr in die innere Jackentasche. Als sie wieder zum Vorschein kam, hielt sie eine Ansichtskarte.
    „Dicki“, erklärte er schmunzelnd seinem Freund, „Julie und ich haben heute um ein Essen zu dritt gewettet!“
    Dicki nickte und versuchte etwas von dem Bild auf der Karte zu erhaschen.
    „Es geht um dein Wissen!“ erläuterte Clifton, und Dicki sagte: „Okay!“
    Dabei fühlte er sich ziemlich unbehaglich.
    „Welches Bauwerk zeigt dieses Bild hier?“
    Dicki warf nur einen kurzen Blick auf die Ansichtskarte, und wie aus der Pistole geschossen kam es: „Das ist die Kathedrale von Salisbury. Das weiß doch jedes Kind!“
    Julie lächelte triumphierend. Perry dagegen zeigte erste Unruhe. „Okay!“ stimmte er zu. „Das ist also die Kathedrale von Salisbury. Bitte sag uns, was du über sie weißt.“
    „Sie ist schon sehr alt!“
    „Das sieht man ihr gar nicht an, was?“ Perry Clifton wurde von neuer Hoffnung erfüllt. „Mehr weißt du nicht? Das ist mager.“
    „Ich weiß ja nicht, was Sie wissen wollen!“ konterte Dicki.
    „Sag einfach alles, was du über die Kathedrale weißt, Dicki!“ half Julie nach.
    „Hm...“ brummte Dicki und zupfte sich am rechten Ohr. „Hm... Die Kathedrale von Salisbury hat mit 122 Metern den höchsten Kirchturm von England und...“
    „Genug, genug!“ rief Julie Young strahlend und schnalzte mit der Zunge. „Jetzt brauche ich mir nur noch den Kopf über das Lokal zu zerbrechen.“
    „Haben Sie die Wette gewonnen, Miß Julie?“ wollte Dicki wissen. Julie nickte. „Habe ich!“ Dicki aber sah vorwurfsvoll auf Perry Clifton. „Sie haben eine Wette darauf abgeschlossen, daß ich es nicht weiß!???“ Dicki dehnte das „nicht“ bis auf die zehnfache Länge.
    „Wenn ich ehrlich sein soll, ja!“ gab Perry zerknirscht zu.
    „Aber ich habe die Wette angezettelt!“ sagte Julie und schlug in einer Anwandlung von Großzügigkeit vor: „Als Wiedergutmachung darfst du das Lokal aussuchen und das, was gegessen wird.“
    Dicki überlegte nicht lange: „Ich möchte am liebsten in ein chinesisches Restaurant gehen.“
    „Einverstanden!“ sagte Julie. Und Perry fügte hinzu: „Eigentlich sollten wir, wenn schon fernöstlich, in ein koreanisches Restaurant gehen. Das würde viel besser zu unserem Fall passen.“
    „Ich bin für chinesisch!“ rief Julie, und Dicki assistierte: „Ich auch!“
    „Dann beuge ich mich der Mehrheit!“ Perry Clifton verschränkte die Arme über

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