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Der silberne Buddha

Der silberne Buddha

Titel: Der silberne Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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der Brust und deutete eine Verbeugung an. Danach fischte er einen Stoß Zettel aus der Tasche und begann zu suchen. „Ich hoffe“, sagte er dabei, „daß ihr nichts dagegen habt, wenn ich jetzt Sir Ernest anrufe... Hier ist die Nummer.“ Er stopfte die übrigen Zettel in die Tasche zurück, und Julie schob ihm den Telefonapparat zu. Dabei meinte sie:
    „Vielleicht hat sich der Buddha inzwischen wieder eingefunden, und wir waren völlig umsonst in Dorchester.“
    Während Perry wählte, sagte er grinsend: „Umsonst waren wir bestimmt nicht dort. Immerhin haben wir eine Kupferkanne erbeutet, die wir jetzt für den doppelten Preis an Mister Hollburn verkaufen.“
    Julies große braune Kulleraugen funkelten empört. „Was heißt hier wir... “ begann sie, verstummte jedoch sofort wieder, denn Perry Clifton hatte einen Finger über die Lippen gelegt.
    „Guten Abend, Sir Ernest, hier spricht Clifton!“ sagte er. „Dicki hat mir ausgerichtet, daß ich Sie sofort anrufen soll...“ Der Detektiv lauschte längere Zeit mit gerunzelter Stirn in den Hörer, dann erwiderte er: „Ja, ich habe Mister Case aufgespürt, er war tatsächlich bei seiner Schwester. Es ist eine lange Geschichte. Und was Sie da über Mister Wang Yin sagen, ist natürlich eine Überlegung wert. Wäre es möglich, daß wir uns heute abend noch treffen könnten?“
    Wieder aufmerksames Zuhören, schließlich: „Okay, Sir Ernest, sagen wir gegen 21 Uhr. Bitte?“---“Nein, es
    macht mir nichts aus. Ich fahre eine Bekannte nach Brompton, das ist ja schon halb auf dem Weg. Bis nachher also!“
    Perry Clifton legte den Hörer langsam auf die Gabel zurück.
    „Ich kann mir gern ein Taxi nehmen, Perry!“ schlug Julie Young vor.
    „Unsinn. Es ist kein Umweg. Caven wohnt in Kensington!“
    „Was ist mit Mister Wang Yin? Weiß der schon, daß man den goldenen Buddha gestohlen hat?“
    Perry Clifton schüttelte den Kopf. „Nein, das nicht. Aber Sir Ernest befürchtet, daß es Schwierigkeiten mit der Versicherung geben könnte.“
    „Wieso Schwierigkeiten?“ Julie verstand den Zusammenhang nicht.
    „Er glaubt, daß die Versicherung die Schadenszahlung deshalb verweigern könnte, weil der Diebstahl nicht sofort angezeigt worden sei.“ Da sagte Julie etwas ganz Logisches: „Warum fällt ihm das erst heute ein? Und hat er vergessen, daß er vom Verschwinden des goldenen Buddhas noch gar nichts wüßte, hättest du ihn nicht aufgeklärt? Warum stellt er sich plötzlich so an?“
    „Er würde niemals die Wahrheit verschleiern!“
    „Das sagst du !“
    „Ja, das sage ich. Und ich glaube auch, daß er es sich, was die vereinbarte Woche Warten anbetrifft, anders überlegt hat. Das bedeutet, daß ich mich mit meinen Ermittlungen sputen muß.“
    „Hast du für morgen schon einen Plan?“ fragte Julie.
    „Einen endgültigen Plan kann ich mir erst zurechtlegen, wenn ich heute abend mit Sir Ernest gesprochen habe. Auf alle Fälle werde ich mir Mister Nichols vorknöpfen. Wenn ich Glück habe, ist er bereits der Schlüssel zum Fall.“
    „Dieser alte Mann der Schlüssel?“ Man sah es Julie an, was sie von dieser Möglichkeit hielt.
    „Na ja“, schränkte Perry ein, „ich würde mich auch schon zufriedengeben, wenn er ein Hilfsschlüssel wäre.“ Und zu Dicki gewandt: „Wie war der Name der Zoohandlung, in der er sein Spezialfutter bestellt hat?“
    „Vogelhaus Taggerty! Ich habe nachgesehen, es ist in der Santley Street in Brixton“, erklärte Dicki eifrig. Und unsicher fragte er: „Kann ich mitkommen, Mister Clifton?“
    „Wieso, hast du morgen schulfrei?“
    „Nnnein, das nicht... aber... ich meine, einmal könnte ich...“ Er stockte unter Cliftons strengem Blick. Und er ärgerte sich. Warum fragte ihn Mister Clifton auch, ob er schulfrei habe; er wußte doch ganz genau, daß er neuerdings mittwochs sogar für zwei Stunden nachmittags in die Schule mußte. Er setzte einen Flunsch auf, der seine ganze Verdrossenheit deutlich machte. Perry Clifton stupste ihn aufmunternd an. „Kopf hoch, Dicki. Die Schule geht in jedem Fall vor... Das haben wir doch ein für allemal geklärt und besprochen. Außerdem hast du in dieser Sache schon mehr herausgefunden als ich. Es wird also höchste Zeit, daß ich ein Stück aufhole. Schätze, daß der morgige Tag dafür viel zu wenige Stunden haben wird...“ Er sah erstaunt auf Julie, die plötzlich im Schrank zu hantieren begann. „Hallo, Julie, was hast du vor?“
    „Ich brühe uns einen Tee auf. Den

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