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Der Sodomit

Der Sodomit

Titel: Der Sodomit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.B. Sasori
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bringen. Attila ist nicht Szábo. Er ist mindestens doppelt so alt. Der wird jetzt ein jammernder Tattergreis, nur weil ihm ein Arschloch was in den Arsch gedreht hat.“ Fluchend stand er auf, zog sein Wams zurecht und blickte trotzig vor sich hin. „Ob diesem Inquisitor-Kerl klar ist, wie sich das Teil anfühlt?“
    Sicher nicht, sonst würde er es niemand anderem zumuten.
    „Wir sehen uns später. Ich schau nach Attila und lasse mich dann von anderen Männern besteigen. Wenigstens Geld bringt es ein.“
    So wie er. Doch nur ein halbes Jahr. Es ging schnell herum.
    Auf dem Hinterhof stand Leske und winkte ihn zu sich. „Die blaue Stube ist heute dein. Der Mann steht auf Kleider. Fanni hat dir eines von ihren zurecht gelegt. Und drück den Buckel weiter raus. Vergiss nicht, dass in ihm dein Vermögen steckt.“
    Josias nickte über das flaue Gefühl in seinem Magen hinweg. Nach dieser Nacht baute er sich ein Gestell, ähnlich dem in Mihálys Keller. Vor der Arbeit würde er sich von dem Arzt darauf schnallen lassen. Nach einem halben Jahr musste sein Buckel verschwunden sein. Dann begann ein neues Leben für ihn und Mihály.
     
    *
     
    Trotz der Kälte drang munteres Plaudern über den Hinterhof hinauf in Mihálys Kammer. Fanni hatte von Dampfbädern erzählt, nach denen sich die Gäste gern abkühlten. Mihály schwang die Beine aus dem Bett. Das Liegen machte ihn mürbe und schon um Josias’ Willen wollte er das nicht sein. Ob ihm seine Männlichkeit bis zum Ende aller Tage im Stich ließ? Seinem Schwanz war die Berührung der eigenen Hand egal. Er drückte ihn, rieb und knautschte ihn.
    Nichts.
    Später konnte Josias es noch einmal versuchen. Mit nachlassender Erschöpfung kam seine Standfestigkeit hoffentlich zurück.
    Er klappte den Laden auf und legte die Ellbogen in die Fensteröffnung. Im Innenhof herrschte ein reges Treiben, doch von Josias war nichts zu sehen. Nach einer Weile legte er sich zurück ins Bett. Seine Gedanken kreisten um alte und neue Ängste. Läge Josias neben ihm, könnte er leichter in den Schlaf finden.
    Stunde um Stunde verging. Im Hof wurde es ruhiger, dann still. Endlich tappte es auf der Treppe. Leise öffnete sich die Tür. Mihály schlug die Decke zur Seite, dass sich Josias nur noch neben ihn legen musste.
    „Du bist noch wach?“ Müde lächelnd kuschelte sich Josias an ihn. „Leider fehlt mir für wilde Ritte der Elan. Aber wenn du morgen willst?“
    „Machst du dich über mich lustig?“
    Ein fester Kuss ließ sämtliche Antworten zu. Noch während sich ihre Lippen berührten, schlief Josias ein. Neben dem Duft verschiedener Seifen drang der penetrante Geruch von Schafswollfett in seine Nase.
    Ein Badehaus.
    Josias arbeitete hier.
    Als was?
    Seine Hand schob sich unter die Brouche. Zwischen Josias’ Backen klebte es und unter der Salbenschicht fühlte sich der Eingang geschwollen an. Josias verzog im Schlaf das Gesicht und stöhnte.
    Er ließ sich von anderen Männern besteigen.
    Mihály fuhr auf, doch Josias schlief weiter. Er musste völlig erschöpft sein. Wo war Leske? Ob Schmerz in den Schultern und Schwäche im Arm oder nicht. Gleich brach ein Kiefer und es war nicht sein eigener.
    Die Treppe stolperte er hinab. Verdammte Schwäche! Doch die würde Leske, die Sau, nicht schützen. Wo war der Hurensohn, der Josias‘ Arsch verkaufte, bis er wund war? Im Erdgeschoss stand eine Tür auf. Leske saß an Bartis Bett. Auf dem Schoß eine volle Schüssel Hafergrütze. Eingefroren hing seine Hand mit dem Löffel knapp vor Bartis Mund. Der war fest geschlossen. Die grauenvolle Angst, die ihm im Kerker aus den Augen gestochen hatte, wütete nach wie vor dort.
    Leske war der Kaufmann, der Tamás und Bence die Dirnen aufgeschwatzt hatte. Mühsam kam die Erinnerung an jenen Abend zu ihm zurück. Was hatte er unter der Folter noch vergessen?
    „Du hast herausgefunden, wie dein Süßer für mich arbeitet“, sagte Leske ohne den Blick von seinem Bruder zu nehmen. „Weißt du, was es mich gekostet hat, dich und Attila zu retten?“
    „Nein, aber …“
    „Was, aber?“ Kalt traf ihn Leskes Blick. „Du lebst. Dank mir und dank Josias ist es dir erspart geblieben, dass deine Arme sinnlos an deinen Seiten baumeln. Noch einen Tag länger und genau das wäre geschehen. Von dem Feuertod, den du irgendwann ersehnt hättest, will ich nicht reden.“ Ganz nah trat er an ihn heran. „Deinen Vater konnte ich nicht davor bewahren, dabei hätte ich es für ihn umsonst getan. Dich schon.

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