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Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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von Nalonien aus dem linken Auge des Riesen.
    Blitze zuckten den Schaft entlang, griffen auf ihn über. Offenbar hatte sich die Waffe durch die Kräfte des Riesen magisch aufgeladen. Arvan umklammerte die Waffe mit beiden Händen. Benommen durch die Blitze stand er schwankend da, während rechts und links von ihm Gesteinsbrocken herabhagelten.
    Da spürte er einen Schlag auf den Hinterkopf.
    Etwas Hartes hatte ihn getroffen. Alles drehte sich vor seinen Augen, und dann wurde es dunkel um ihn herum.
    Sehr, sehr dunkel.
    » Wach auf!«, sagte jemand barsch. » So schlimm kann es nicht sein, ich hab nur leicht zugeschlagen!«
    Arvan erkannte die Stimme wieder. » Whuon«, murmelte er und öffnete die Augen.
    » Ich hatte keine Wahl, du Narr warst drauf und dran, in den Steinhagel hineinzulaufen!«
    » Ich…« Arvan sah sich um. Die Nacht war hereingebrochen. Vom Himmel leuchtete der Vollmond wie das Auge einer übermächtigen Gottheit. Lagerfeuer prasselten und verbreiteten einen flackernden Schein.
    Arvan sah in Dutzende von Gesichtern– Lirandil, Zalea, Neldo, Borro… Ein Stück abseits sah er auch Brogandas, König Candric XIII . von Beiderland und den Waldkönig Haraban, sowie Rhelmi von Thomra-Dun, den Botschafter der Zwerge, und König Orfon von Bagorien, dessen Gewand vollkommen blutbesudelt war. Prinz Eandorn und seine Handvoll Elbenkrieger befanden sich ebenfalls in der Nähe.
    Neben ihnen drängten sich weitere Krieger. Und Arvan hörte ihr Geraune.
    » Er hat mit der Magischen Lanze den Siebenarmigen getötet.«
    » Man sollte ihn zum Hochkönig ausrufen.«
    » Jawohl, er soll die Lanze tragen und voranreiten.«
    » Er hat uns Glück gebracht.«
    » Die Götter wollen es.«
    Arvan schluckte. Was reden die da nur?, ging es ihm durch den Kopf. » Wo ist die Lanze?«, fragte er.
    » Da steht sie doch«, sagte Whuon. » Ich habe mir gedacht, dass du sie nicht zurücklassen wolltest, also nahm ich sie mit.«
    Erst da bemerkte Arvan die Lanze. Sie steckte zwei Schritte von ihm entfernt im Boden. » Und all die Orks und anderen Scheusale?«
    » Sind fort«, ergriff Lirandil das Wort. » Sie haben sich zurückgezogen. Allerdings ist dieser Sieg nur eine Verschnaufpause, fürchte ich. Zarton ist tot, aber Ghool wird einen neuen Feldherrn bestimmen, und seine Horden werden sich wieder sammeln und ordnen.«
    Arvan erhob sich. Der Kopf brummte ihm, aber es ließ bereits nach. Und ob der Grund für das leichte Schwindelgefühl, das ihn noch plagte, wirklich Whuons Schlag war, bezweifelte er.
    » Vielleicht ist es wirklich der Wille der Götter, dass dieser junge Mann der neue Hochkönig von Athranor wird«, meinte Orfon von Bagorien.
    » Das sagt Ihr doch nur, weil Ihr zurzeit die wenigsten Truppen hier vor Ort habt und Euch deswegen keine Hoffnungen macht, selbst das Heer führen zu können«, dröhnte Harabans knarrende Stimme finster. Und auch Candric war deutlich anzusehen, wie wenig er von dieser Idee hielt.
    Unter den Kriegern schien es jedoch viele zu geben, die Orfons Meinung teilten. Ein zustimmendes Raunen erhob sich, das in lauten Rufen mündete. » Macht ihn zum Hochkönig!«
    Ich rate dir, nicht größenwahnsinnig zu werden, vernahm Arvan einen sehr nachdrücklichen Gedanken von Lirandil. Sein Blick war so streng und eindringlich, wie Arvan ihn bis dahin noch nicht gesehen hatte.
    Arvan ging zu der Magischen Lanze, zog sie mit einem Ruck aus dem Boden.
    Er hob sie hoch. Jubel brandete auf.
    » Hört mich an!«, rief er, und es wurde still. So still, dass man nur noch das Krächzen der Aasvögel hörte, die über das bis zum Horizont reichende Schlachtfeld kreisten, bis Arvan wieder die Stimme erhob. » Ich habe Zarton, den Feldherrn des Schicksalsverderbers Ghool, getötet und bin damit zweifellos der größte Held von Athranor!«
    Du Narr! Der Hochmut kommt vor dem Fall!, erreichte ihn Lirandils Gedankenstimme, ehe er fortfuhr: » Aber wer große Taten vollbringt, ist deswegen noch lange nicht zum Anführer geboren, und ich glaube nicht, dass ich der Richtige dafür wäre, die Magische Lanze zu führen! Das soll jemand tun, den die Götter dazu ausersehen haben– und ich bin das nicht!«
    Damit stieß er die Lanze wieder in den Boden und wandte sich an die Könige. » Das ist meine Entscheidung. Jeder sollte wagen, was ihm möglich ist, aber auch erkennen, was er nicht vollbringen kann! Also möge man einen anderen erwählen!«
    » Den Waldgöttern sei Dank«, seufzte Borro, der neben Neldo und Zalea

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