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Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sinnlos war, was wir bisher unternommen haben«, raunte Neldo Arvan zu. » Vielleicht wäre es doch besser gewesen, in den Wäldern zu bleiben, den eigenen Wohnbaum zu verteidigen und sich ansonsten ruhig zu verhalten, bis die feindlichen Horden weitergezogen sind.«
    Arvan gefielen diese Worte ganz und gar nicht. » Wie kannst du so etwas sagen, Neldo?«
    » Das wäre doch auch nicht aussichtsloser als das, was sich hier zusammenbraut«, hielt der Halbling dagegen. » Lirandil hat keinen weiteren Verbündeten für unsere Seite gewinnen können, die Flotte von Carabor wurde vernichtet, und die wenigen Söldner, die man von dort schickte, gerieten in einen Hinterhalt und wurden erschlagen.«
    » Es wird schon alles gut werden«, sagte Arvan, obwohl ihn Neldos Worte tief betroffen machten und seinen Glauben an das Gelingen ihrer Mission schwer erschüttert hatten.
    Reiter kamen ihnen entgegen. Es waren Ritter aus Beiderland, die sie bis ins Zeltlager begleiteten.
    Die Könige hatten sich am höchsten Punkt der Anhöhe versammelt. König Harabans holzige Gestalt trug eine prachtvolle, messingfarbene Rüstung. König Candric von Beiderland stand in seiner Nähe und wechselte ein paar Worte mit Nergon von Ambalor. Rhelmi, der Botschafter des Zwergenreichs, hielt sich ebenso im Hintergrund wie ein schwarzbärtiger Mann, um den herum drei Leibwächter standen und der seinem Gebaren nach ebenfalls ein Herrscher war.
    Lirandil stieg ab, und Arvan und die anderen folgten seinem Beispiel.
    » Welche Freude, Euch zu sehen, werter Lirandil!«, rief Haraban. » Und Ihr habt sogar Verbündete aus dem Elbenreich mitgebracht!« Der Spott in seinen Worten war nicht zu überhören.
    » Das ist Prinz Eandorn, der Sohn des Elbenkönigs«, stellte Lirandil den Elben an seiner Seite vor. » Nachdem ein gewisser Graf Ezon, den Ihr als Botschafter an den Elbenfjord geschickt hattet, nach Kräften versuchte, meine diplomatischen Bemühungen zum Scheitern zu bringen, muss ich wohl froh sein, dort überhaupt noch Gehör gefunden zu haben.«
    » Ich wusste nicht, dass sich offenbar selbst unter meinen Gesandten Verräter und Saboteure befinden«, erwiderte Haraban empört, und seine Worte endeten in einem tiefen, gurgelnden Ton.
    Lirandil wandte sich an den Schwarzbärtigen. » Es freut mich, dass auch Ihr Euch unserer Sache angeschlossen habt, König von Bagorien.«
    » Leider ist erst ein Teil meiner Truppen über den Langen See verschifft worden. Wir erwarten täglich Nachschub, sodass wir noch zahlreicher werden«, erklärte der Herrscher, den Lirandil offensichtlich kannte. Das Gesicht des Schwarzbärtigen verzog sich. » Ihr wart schon an unserem Hof, als ich noch ein kleiner Kronprinz war, und schon damals habt Ihr von dieser drohenden Gefahr gesprochen. Ich frage mich wirklich, warum man die Zeit nicht genutzt hat, um dem Schicksalsverderber nun mit größerer Macht entgegentreten zu können.«
    » Wir wollen nicht klagen«, sagte König Candric. » Auch von meinen Truppen konnte nur ein Teil schnell genug hierher verlegt werden. Alles, was ich aufbieten und was von den Schiffen meiner Flotte über den Langen Fjord gesetzt werden konnte. Und in Eldalien wartet ein Teil meines Heers auf Schiffe, die ihn zum Hafen der Trutzburg in Transsydien bringen sollen.«
    » Eldalien ist weit«, sagte Lirandil düster. » Ich fürchte, Eure Truppen werden uns nicht mehr rechtzeitig erreichen.«
    Wie sich herausstellte, wussten die Könige noch nichts von der Vernichtung der caraboreanischen Flotte und dass das Söldnerheer und die beiderländischen Truppen, die von der Trutzburg aus aufgebrochen waren, in einen Hinterhalt geraten waren.
    Ein Kundschafter preschte heran, dem Wappen nach ein Beiderländer. Er zügelte sein Pferd vor den versammelten Herrschern und glitt aus dem Sattel, um vor ihnen niederzuknien. Er hatte kaum genug Atem, um zu sprechen.
    » Sie kommen!« Er deutete in Richtung Osten. » Der siebenarmige Riese mit seinem von Hunden gezogenen Kriegswagen… Er zieht ihnen voraus! Das ganze Heer der Bestien…« Er rang nach Luft, seine Augen waren weit aufgerissen.
    König Candric trat auf ihn zu, ergriff ihn bei den Schultern und zog ihn hoch. » Fasst Euch und redet!«, forderte er.
    » Sie greifen an! Ein Heerzug, wie ich ihn noch nie gesehen habe, drängt in unsere Richtung. Orks, Dämonen, Höllenkreaturen, Reiter mit Vogelköpfen, Katapulte, wie Ihr sie Euch nicht vorstellen könnt!« Er schien nicht mehr in der Lage, noch

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