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Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Aber…«
    » Bist du ein Mensch oder ein Halbling?«
    » Ich bin einfach nur Arvan, ebenso Sohn eines Menschen wie eines Halblings.«
    » Zieh sie trotzdem an. Die Verwachsungen deiner Zehen werden nicht von jedermann als Glückszeichen angesehen, und man sollte auch nicht über die blutgetränkte Erde eines Schlachtfeldes gehen, wenn man kein Schuhwerk trägt. Zudem liegen hier jede Menge Waffen herum, an denen man sich verletzen kann. Glaub mir, Junge, ich habe schon genug Männer an kleinen Schnittwunden, die sich entzündet haben, verrecken sehen.«
    » Das… wird mir nicht passieren.«
    » Wegen deiner außergewöhnlichen Heilkraft?« Whuon lachte. » Verlass dich nicht darauf. Verlass dich am besten niemals auf irgendetwas. Davon abgesehen sind dies hier gute Stiefel, sogar von ausgezeichneter Qualität, und wenn sie mir passen würden, würde ich sie nehmen.«
    Arvan zögerte. Er spürte, dass Zalea, Borro und Neldo ihn aufmerksam beobachteten, aber er traute sich nicht, ihre Blicke zu erwidern. Wer willst du sein?, dachte er. Ein Mensch, der barfuß läuft, oder ein Halbling in Stiefeln? Aber vielleicht, so sagte er sich, tat er am besten daran, die Sache einfach von der praktischen Seite zu betrachten. In diesem Fall hatte Whuon tatsächlich recht. Auf einem Schlachtfeld lag immer alles Mögliche herum, woran man sich verletzen konnte, und durch das Blut oder über die Leiber von Toten mit bloßen Füßen zu schreiten war auch etwas anderes, als wenn man weichen, moosbedeckten Waldboden unter den Sohlen hatte.
    So zog er zuerst den linken und anschließend den rechten Stiefel an. Sie hatten hohe Schäfte, die ihm bis zu den Knien reichten. Überraschenderweise drückten sie nicht. Das Leder war weich und schmiegte sich sogar sehr angenehm an seine Füße.
    » Ich dachte immer, du wärst einer von uns«, sagte Zalea enttäuscht.
    » Im Herzen bin ich das auch«, antwortete Arvan. » Nur nicht mit den Füßen.« Er lächelte verhalten. » Das habt ihr mir ja jedes Mal gezeigt, wenn ihr mir davongeklettert seid.«
    Er wollte zurück zu seinem Pferd gehen, machte zwei Schritte und hakte mit der Stiefelspitze irgendwo fest, woraufhin er der Länge nach hinfiel.
    Ächzend richtete er sich auf, nachdem er seinen Fuß aus der Schlaufe eines Riemens befreit hatte, der zum Wehrgehänge eines der Toten gehörte.
    » Ich glaube, mit dem, was du gerade über deine Füße gesagt hast, hast du recht«, meinte Zalea schmunzelnd.
    Arvan seufzte. » Offenbar muss man erst lernen, wie man in diesen Stiefeln läuft.«
    Sie setzten ihren Weg fort. Einmal mussten sie einem Stoßtrupp von Orks ausweichen und verbargen sich in der Nähe einer Baumgruppe, bis die Scheusale vorübergezogen waren. Es waren Orks mit angespitzten Zähnen, wie Lirandil trotz der relativ großen Entfernung feststellte. Das legte nahe, dass sie von der Insel Orkheim stammten.
    Arvan und seine Gefährten warteten geduldig ab, bis der Stoßtrupp hinter der nächsten Hügelkette verschwunden war, dann zogen sie weiter. Die Unbekümmertheit, mit der sich die Orks in dieser Gegend bewegten, war für sie alles andere als ein gutes Zeichen.
    In der Nacht waren sie noch vorsichtiger. Lirandil gab den Pferden Kräuter, die sie beruhigen und verhindern sollten, dass sie wieherten. Er sprach auch eine entsprechende Formel, und tatsächlich hörte man von den Tieren in der Nacht nicht einmal ein Schnauben.
    Einmal glaubte Prinz Eandorn, in einiger Entfernung die Schritte von Orks zu hören, und Lirandil bestätigte dies. Angespannt wartete die Gruppe ab, bis sich die Orks so weit entfernt hatten, dass sie fürs Erste keine Gefahr mehr darstellten.

Der Kampf gegen Zarton
    Einen halben Tag später erreichten sie die Anhöhe der drei Länder, wo sich das Heerlager derer befand, die Athranor gegen Ghool verteidigen wollten. Das Trompeten der Kriegselefanten dröhnte, und abseits der Zelte übten gepanzerte Reiter aus Beiderland den Kampf in der Formation. Auch führte das versammelte Heer einige Katapulte mit sich.
    Von der Anhöhe konnte man das umliegende Land sehr gut überblicken. Jeder Feind war auf große Entfernung zu sehen. Und im Rücken hatte man die Wälder als Rückzugsgebiet.
    » Ich sehe die Fahnen und Wappen von Harabans Reich, Beiderland, Bagorien und Ambalor«, stellte Lirandil stirnrunzelnd fest. » Aber wenn es bei dieser Streitmacht bleibt, dann ist sie viel zu klein.« Er ritt voran, und die anderen folgten ihm.
    » Manchmal denke ich, dass alles

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