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Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Titel: Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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stopfen, bevor er antwortete.
    „ Zum Henker, wovon sprichst du?“
    Adalar blickte auf. „Weißt du eigentlich, dass du der Letzte bist, dem ich noch das Rauchen erlaube in meinem Haus?“ Hallimasch lachte.
    Adalar fuhr fort. „Dann hast du es noch nicht gehört?“ Er legte seine Schreibfeder nieder und stand auf. Adalar war an die zwei Meter hochgewachsen und musste sich ducken, um nicht mit dem Kopf anzustoßen. Er ließ sich neben Hallimasch auf der Couch nieder. „Es gab einen Mordversuch gestern Nacht.“
    Hallimasch prustete in seine Pfeife, und das glühende Kraut fiel ihm in den Schoß. Eifrig klopfte er mit der Hand darauf. „Du machst Scherze?“
    „ Ich wünschte, es wäre ein Scherz.“ Adalar fuhr sich nachdenklich mit der Hand über die stoppeligen Wangen. „Hwarf hat es erwischt. Zumindest fast. Übel sieht er aus. Grün und blau geprügelt. Lag in der Dämmerung nah beim Öhr. Ist immer noch bewusstlos.“
    „ Hat jemand was gesehen?“
    „ Mehr oder minder. Wenn ich überlege, wie viele Nachtwehrer Wache hatten. Sechs auf Posten. Allerdings schien nur Dagrim wach gewesen zu sein.“
    „ Ich kenne Dagrim. Ein ernster junger Mann. Was hat er gesehen?“
    „ Er sprach von Nebel und Schatten, nichts Konkretes.“ „Schatten?“
    „ Er war sehr aufgeregt. Ich habe ihn erstmal ins Bett geschickt. Da ist aber eine Sache, die mir Kopfzerbrechen bereitet. Alle Nachtwehrer erzählten mir von einem schlimmen Streit zwischen Hwarf und Kjeir.“
    „ Kjeir? Dieser Hitzkopf. Ich fürchte, er hat das Temperament seines Vaters geerbt.“
    „ Das ist es ja. Es kam am Öhr zum Streit mit den Fremden. Wie war ihr Name noch gleich?“
    „ Blutgut. Nette Leute, die Blutguts. Harmlos, wenn du mich fragst.“
    „ Das sah Kjeir wohl anders. Es ging so weit, dass Hwarf Kjeirs Bogen zerbrach und ihn von der Wache enthob.“
    „ Das ist schon Einiges. Kann mir denken, dass sich das ein von Duular nicht bieten lässt. Ich dachte mir schon immer, dass es für Kjeir noch zu früh ist. Er ist ein guter Schütze aber viel zu aufbrausend. Hwarf wollte davon nichts wissen. Das beweist aber noch nicht, dass er es war. Komm schon, Adalar. Trotz allem ist Kjeir noch ein Junge. Wie sollte er allein Hwarf überwältigen?“
    „ Von ganzem Herzen würde ich dir gerne zustimmen. Leider weißt du noch nicht alles. Am Tatort fanden wir Kjeirs Umhang!“
    „ Gut, das wiegt schwer. Aber direkt von Mordversuch zu sprechen.“
    „ Du hast Hwarf noch nicht gesehen. Kjeir behauptet, er habe seinen Umhang im Wald verloren.“
    Beide schwiegen und Hallimasch kaute nachdenklich auf dem Stiel seiner Pfeife. „So ein Ärger“, sagte er schließlich. Adalar stand auf, ging im Raum auf und ab. Die genagelten Sohlen seiner Lederstiefel klirrten auf den alten Holzdielen.
    „ Der Junge war bei ihm. Roland, wie man mir sagte. Lag unter der Brücke. War bewusstlos, als man ihn fand.“
    „ Na, das ist doch was. Hoffen wir, dass er nicht nur betrunken von der Brücke gefallen ist.“
    „ Das hoffe ich auch. Er ist jetzt mit seinem Vater bei Madame Farrah, seiner Tante. Ich werde später mit ihm sprechen, dann schauen wir weiter.“
    „ Das ist gut. Urteile nicht voreilig.“
    „ Natürlich nicht, mein Freund.“
    „ Und du glaubst ernsthaft, das Kjeir Hwarf, den alten Haudegen, und den jungen Blutgut verdreschen kann? Bei allem Respekt, das ist doch Unsinn.“
    „ Dein Zweifel in allen Ehren. Aber die Beweise sprechen für sich. Vielleicht hatte er Hilfe?“
    „ Das ist ja schon eine ausgewachsene Verschwörungstheorie. Und Kjeir?“
    „ Er beteuert seine Unschuld. Was soll er machen? Was soll ich machen? Die Duulars haben sich mit ihrer hochnäsigen Art so unbeliebt gemacht. Ich kann ihn nicht herumstolzieren lassen, so lange die Sache nicht geklärt ist.“
    „ Das ist die richtige Entscheidung.“
    „ Erkläre das seinem Vater. Dorn hat mir unmissverständlich klar gemacht, was er von mir und meiner Entscheidung hält.“
    „ Du hast seinen Sohn im Gewahrsam. Das musst du verstehen. Jeder Vater würde so reagieren.“
    „ Ja, bestimmt hast du recht. Wie immer.“
    „ Da haben die Leute ja ordentlich was zu tratschen. Und dann noch die Worte der Bendith Geserith.“
    „ Oh ja“, lachte Adalar. „Das war ein Volltreffer. Die Ankündigung großer Veränderungen und die gleichzeitige Aufforderung, sich um seinen eigenen Kram zu kümmern, ist schon ein starkes Stück. Obwohl, so überrascht war ich nicht. Der

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