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Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Titel: Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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Auge.
    Rolo fror. „Würden sie mich zurück zur Farralot bringen, Herr Solomon?“
    „ Nur Solomon, mein junger Freund. Und es wäre mir ein Vergnügen.“
    Auch wenn Solomon bestimmt ein wenig seltsam war. Rolo mochte ihn und fühlte sich wohl mit ihm an seiner Seite. „Ich habe übrigens mit Belenus gesprochen. Er sagt, er kennt sie nicht. Und dass es keinen Schäfer mit Namen Solomon gibt.“
    „ Ist das so? Na so was.“
    „ Auch so eine Lüge?“, fragte Rolo.
    „ Vielleicht, mein junger Freund. Vielleicht.“
    Rolo beließ es dabei. Eine innere Stimme sagte ihm, dass er für heute schon genug erfahren hatte, was seine Welt durcheinanderbrachte. Solomon schritt schweigend neben ihm her. Er schien zu spüren, dass Rolo seinen eigenen Gedanken nachhing. Sie stiegen eine Böschung hinauf. Plötzlich raschelte es im Gebüsch. Behände schwang Solomon seinen Stock und stieß ihn kräftig hinein.
    „ Was haben wir denn hier?“ Er zog eine Katze aus dem Busch. Sie knurrte.
    „ Igel.“ Rolo nahm den Kater in die Arme. „Wie kommst du denn hier her?“
    Beleidigt verbarg Igel sein Gesicht in Rolos T-Shirt, als Solomon einen Finger ausstreckte, um ihn zu streicheln. „Schon gut, mein Junge. Der Mann ist in Ordnung.“
    Sie gingen weiter. Rolo erzählte Solomon alle möglichen Geschichten von Zuhause. Von Frau Dr. Schimpfkäse, von seinen Freunden und Klassenkameraden, von Rabenstadt und den windschiefen Häusern. Wie unendlich weit weg sich das alles anfühlt, ging es ihm durch den Kopf.
Als würde ich etwas erzählen, das ich mal in einem Film gesehen habe. Es ist toll hier. Trotz der Lügen!
    Glühwürmchen begleiteten sie auf ihrem Weg. Wie schwerelose Flammen glitten sie dahin.
    „ Sind wir da? Ja, hinter dem nächsten Hügel beginnen die Gärten der Farralot.“
    „ Vielen Dank, Solomon. Wollen Sie nicht noch mit rein gehen und Belenus begrüßen? Solomon? Na toll!“
    Rolo war allein. Kopfschüttelnd ging er weiter.
     
     

Kapitel 18
    Es war dunkel geworden in der Farralot. Kerzen beleuchteten die große Halle. Belenus war ganz vertieft in die Studie des geheimnisvollen Buches. Auch er konnte die Sprache nicht lesen. Mit einer Lupe betrachtete er die Bilder. Die Katzen hatten wilde Augen und lange Krallen. Die beiden Kreaturen standen Rücken an Rücken und wehrten sich mit Schwert und Bogen. Er vermutete, es könnten Kobolde sein. Tante Farrah trat ins Licht. Sie hatte ein dunkles Cape um ihre Schulter geschlungen. Rolos Vater trug einen hellen Anorak.
    „ Wir gehen dann los.“
    „ Ja, guten Appetit“, sagte Belenus geistesabwesend.
    Sie durchquerten die Halle und schritten durch das große Tor. Laternen beleuchteten den Weg. Grellon betrachtete die Farralot im Mondlicht. Er war stets aufs Neue erstaunt, welches Ausmaß dieser Baum hatte. Eigentlich waren es unzählige Bäume. Wie ein kleiner Wald, dessen Stämme ineinander verwachsen waren. Und in ihrem Zentrum, da stand das eigentliche Herz der Farralot: die uralte Eiche, in der sich auch die große Halle befand. Ihre Äste waren dicker als die Stämme der ältesten Bäume des Waldes. Ihre Laubkrone verdunkelte die Sterne und füllte den Himmel.
    „ Als läge der Mond zwischen ihren Ästen wie in einer Wiege.“ So sah es aus von da, wo Grellon am Fuß des Stammes hinauf in den Himmel starrte.
    Sie gingen unter den Stämmen durch in einen Hof. Tante Farrah öffnete ein zweiflügeliges Tor. Grellon hielt sich die Nase zu, als ein strenger Geruch ihm entgegen schlug. Aber außer einem heubedeckten Boden sah er nichts. Tante Farrah stieß ein gurrendes Geräusch aus. Sie bekam Antwort aus der Finsternis. Mit zögernden Schritten traten zwei Tiere ins Licht.
    „ Kommt her meine Schönen“, hauchte sie.
    Grellon glaubte, er sehe große Füchse mit Hörnern. Oder rote Ziegen. Ihre Gesichter waren katzenartig, die tiefblauen Augen schauten blickten ängstlich. Ganz still stand Grellon, als eines der Tiere sich ihm näherte. Es beschnupperte vorsichtig seine Hand.
    „ Was ist das?“
    „ Das sind Dahus.“
    „ Die sind wundervoll.“ Er strich über das feine Fell des Tieres. Die Hörner auf der Stirn waren gewunden wie Korkenzieher. Die Ohren spitz wie bei einem Luchs. Das Dahu legte seinen Kopf auf Grellons Schulter.
    „ Sie mag dich.“
    „ Und ich mag sie auch. Reiten wir auf ihnen?“
    „ Nein. Diese beiden Schönheiten werden uns ziehen.“
     
     

Kapitel 19
    Sockes Kopf tauchte zwischen den Blättern auf. Eigentlich war er gerade

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