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Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Titel: Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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er sich auch mit zu großen Gegnern angelegt, dachte Driftwood.
    „ Ich bin nur froh, dass Rolo keine schlimmen Verletzungen davon getragen hat. Ein Sturz von einer Brücke kann auch böse enden. Der arme Kerl. So traurig habe ich ihn noch nie erlebt. Ich hoffe nur, dass er seinen Weg zurück zur Farralot findet.”
    „ Ich bin mir sicher. Sorge dich nicht zu sehr. Und Belenus ist ja da. Wenn es sein muss, werden wir nach Rolo suchen.“
    Driftwood hatte genug gehört. Er kroch zum Rand des Wagens und warf sich in die Büsche. Die Kutsche verschwand langsam hinter der nächsten Kurve. Socke und Kotze traten auf den Weg.
    „ Solche Aktionen sind es, Driftwood, die uns schon mehr als einmal fast den Kopf gekostet haben! Außerdem versaust du dir den Anzug.“
    Driftwood kam aus seiner Deckung und wischte sich die Knie sauber.
    „ Papperlapapp! Hör zu!“ Er berichtete das soeben Gehörte.
    „ Und du meinst, das ist der Junge?“, grübelte Socke.
    „ Sie erwähnten, dass er von einer Brücke gestürzt ist. Ich bin mich sicher. Wir müssen nur bei der Farralot auf ihn warten.“
    „ Brrr.“
    „ Stimmt. Warum nicht den Weg nehmen?“, stimmte Driftwood zu.
    „ Ich dachte, der Weg stinkt?“ Socke klang etwas beleidigt. „Ja, das tut er auch. Aber die Farralot erst. Auf geht’s.” „Na gut. Aber wenn wir etwas Zeit haben, reden wir mal über das Aufheben von Flüchen.”
    Sie marschierten den Hang hinauf. Driftwood summte vergnügt vor sich hin. Kotze drückte die Nase in den Staub. Socke hing seinen Gedanken nach. Bei ihrer Suche nach dem Buch hatten sie die Farralot bewusst ausgespart. Die Alben waren sich darüber einig gewesen, dass dort nichts zu holen war. „Das wäre ja, als würde man Fleisch im Hundezwinger verstecken”, hatte Driftwood gesagt.
    Der Vergleich hinkte, aber Socke wusste, was er meinte. Es gab Zeiten, da waren die Nachtalben in der Farralot gern gesehene Gäste gewesen. Dann war die Stimmung gekippt. Es war dort lebensgefährlich für sie geworden. Die Ereignisse der vergangenen Tage kamen Socke in den Sinn. Trödel. Der fluchende Tölpel im Wald. Das Eiphon. Der seltsame Menschenjunge, der sich nicht durch Magusch täuschen ließ. Ihm kamen Bedenken, ob die maguschen Kostüme bei ihm ihren Dienst täten. Inzwischen war die Nacht weit fortgeschritten. Die Bäume ließen nur wenig Mondlicht durch. Für die Nachtalben waren das perfekte Bedingungen.
    „ Wie ist dein Plan?“, fragte Socke.
    „ Wir holen das Eiphon. Dann gehen wir in die Stadt und suchen die Quelle.“
    „ Und das Buch?“
    „ Auch das Buch.“
    „ Ich weiß nicht“, murmelte Socke. Er wollte den Plan, der eigentlich keiner war, gern konkretisieren. Aber Driftwood plapperte weiter.
    „ Oder erst das Buch. Da steht dann bestimmt drin, wie wir die Quelle finden. Und wenn wir erst das Eiphon wieder haben, dann geht bestimmt alles wie von allein. Wirst sehen. Oder wir stoßen auf die Quelle. Dann brauchen wir das Buch nicht. Ich bin so gespannt auf das Buch. Ob ich eine Nachricht für mich reingeschrieben habe? Vielleicht Notiz für Driftwood: Du bist spitze. Dahinten ist schon der Wipfel der Farralot.“
    Socke zog es für den Moment vor zu schweigen.
     
    Rolo betrat den Garten der Farralot. Bei seiner überstürzten Flucht hatte er kein Auge für dieses Wunder gehabt. Und wie ein Wunder erschien es ihm jetzt. Er war davon überzeugt, dass das der größte Baum war, den es gab. Er überquerte die Wiese. Steinerne Skulpturen, die im flackernden Licht der Laternen wie lebendige Wesen aussahen, säumten den Weg. Der Kies knirschte unter seinen Schuhen. Er war froh, dass Igel ihm etwas Wärme spendete. Der Kater schmatzte im Schlaf, und Rolo musste schmunzeln. Er erreichte die breite Treppe, die ihn vor die große Pforte brachte. Wieder öffnete sie sich wie von selbst für ihn. Hätte Rolo sich noch mal umgeschaut, er hätte gesehen, dass drei der Skulpturen tatsächlich lebendig waren.
    „ Das war er“, zischte Driftwood. Er stand auf einem Bein, die Arme über den Kopf gestreckt wie ein Balletttänzer.
    „ Der arme Kerl“, sagte Socke, der im Gras kniete wie ein Gärtner. „Sah ganz verfroren aus.“ Er nahm Kotze von seiner Schulter.
    Driftwood streckte sich. „Hast du gesehen, was er auf dem Arm trug? Widerlich!“
    „ Brrr?“
    „ Nein, das ist kein Spielgefährte. Dieses Wesen dort ist durch und durch abscheulich. Es ist eine Katze.“ Er schüttelte sich.
    Kotze schaute enttäuscht drein.
    „ Drift,

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