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Der Spinnenkrieg

Der Spinnenkrieg

Titel: Der Spinnenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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träge wie ein zitternder Ölschleier auf Wasser immer weiter ausbreitete, dann fuhr er jählings herum, riß Net und Hartmann in die Höhe und versetzte ihnen einen Stoß, der sie vorwärts taumeln ließ. »Weg!« brüllte er. »Weg hier!« Aus der erbitterten Schlacht, die noch vor Augenblicken in der Schwarzen Festung getobt hatte, wurde eine kopflose Flucht. Jegliche Feindschaft zwischen den beiden Moroni-Armeen war vergessen. Die Insektenkrieger stürmten in heller Panik davon, fort von dem wabernden Etwas, das die Wirklichkeit verschlang. Kyle stieß Hartmann und die Wasteländerin immer schneller vor sich her. Mehr stolpernd als rennend näherten sie sich den zum Teil zerstörten Transmittern. Die schwebenden Silberringe stießen längst keine Krieger mehr aus, sondern verschlangen sie, als die Moroni in wilder Panik auch diesen Weg wählten, um aus der Halle zu entkommen. Hartmann wandte im Laufen den Kopf. Sein Herz machte einen erschrockenen Sprung, als er sah, welche Ausdehnung das Feld zitternder Leere in den wenigen Augenblicken bereits erreicht hatte. Seine Bewegung schien langsam und träge, aber sie war es nicht. »Schneller!« schrie Kyle. »Um Gottes willen – lauft!« Hartmann riß seinen Blick von der unheimlichen Erscheinung los – und erschrak erneut und noch heftiger, als er die Transmitter vor sich ansah.  Sie erloschen einer nach dem anderen. Das wabernde Nichts der Entmaterialisierungsfelder wurde transparent und erlosch, und plötzlich waren die drei Meter durchmessenden Ringe aus silbernem Metall nichts als schwebende, leere Kreise, in denen man den dahinterliegenden Teil der Halle sehen konnte. Sie erloschen nicht gleichzeitig. Es war, als beobachte er eine Reihe nacheinander umstürzender Dominosteine, die schneller fielen, mit jedem Stein, der angestoßen wurde. Trotzdem schafften sie es. Die Transmitter schalteten sich einer nach dem anderen ab, aber sie näherten sich der Reihe schneller, als die Geräte erloschen. Für den Bruchteil einer Sekunde flammte Angst in Hartmann auf vor dem, was sie auf der anderen Seite erwarten mochte, aber zugleich begriff er auch, daß es kaum schlimmer sein konnte als der lautlose Tod, der ihnen hier folgte. Bevor sie in den Transmitter stolperten, wandte er noch einmal den Kopf, und was er erblickte, ließ ihn vor Schreck aufschreien. Im Zentrum des außer Kontrolle geratenen Transmitters war ein weißglühendes, loderndes Etwas erschienen, wie ein höllisches Auge, das auf das Chaos herunterblickte, das sich in der Festung der Moroni ausgebreitet hatte. Gleißende Lichtstrahlen gingen von dem Glutball aus und ließen Metall und Stein verdampfen, wo sie aufprallten, und hinter diesem weißglühenden, lodernden Höllenauge schien … irgend etwas aus dem Inneren des Transmitter-Ringes herauszudrängen, etwas Formloses und Ungeheuerliches, dessen bloßer Anblick töten konnte. Hartmann sah es kaum. Der unheimliche Effekt hatte fast die gesamte schwarze Festung ergriffen. Wände, Decke und Boden wogten und zitterten, verbogen und verformten sich auf unmögliche Art und Weise. Lichtblitze huschten lautlos wie kleine, leuchtende Tiere hierhin und dorthin, und er spürte, wie irgend etwas Unsichtbares, ungeheuer Mächtiges und unvorstellbar Gefährliches nach ihm und den anderen griff. »Großer Gott, Kyle, was ist das?« hauchte er. »Die Bombe«, antwortete Kyle, noch während er herumfuhr und Net und Hartmann vor sich her in den Transmitter stieß. »Die Energie muß sehr viel größer gewesen sein, als wir geglaubt haben. Der Hyperraum reißt auf!«

Kapitel 3
    »O mein Gott!« flüsterte Skudder. »Sie explodiert!« Charity riß entsetzt die Hände vor die Augen, aber es nutzte nichts – über den Bildschirm flutete eine Woge unerträglicher, blendendweißer Helligkeit herein. Licht von so unvorstellbarer Intensität, daß die Wände des Gleiters durchsichtig zu werden schienen und sie durch ihre Hände hindurch sehen konnte! Es war, als hätte der gesamte Kosmos Feuer gefangen, ein Gleißen wie das Herz einer explodierenden Nova, das wie eine Mauer aus Licht auf sie zuraste …und erlosch. Von einem Moment auf den anderen war es vorbei. Es ging zu schnell, aber für eine nicht meßbare Zeitspanne glaubte Charity einen … Ruck zu spüren, eine Erschütterung der Wirklichkeit, ein Gefühl, als betrachte sie einen Film, in dem ein nicht ganz sauberer Schnitt war, so daß die Szene  übergangslos weiterlief, man aber trotzdem

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