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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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von Mothmen in Cornwall. Ich glaube, die Leuchttürme ziehen sie an. Wenn ich hier fertig bin, soll ich ein Team zusammenstellen und mit ihnen reden. Oder ihnen in den Hintern treten. Ich schätze, du bist nicht interessiert.«
    »Ich bin schon eingespannt«, erwiderte ich. »Ich vermute mal, du hast nichts von irgendwelchen akuten Drohungen gegen den Tower von London gehört, oder?«
    »Nicht in der letzten Zeit.« MacAlpine betrachtete mich nachdenklich. »Irgendetwas, wegen dem ich besorgt sein müsste?«
    »Natürlich nicht«, lächelte ich. »Ich bin an dem Fall dran.«
    Ich wusste genau, dass er etwas Indiskretes sagen wollte, also nickte ich ihm zum Abschied zu und ließ mich von den Strömungen in der Menge davontragen. Ich mag es nicht, allzu viel Zeit in der Gesellschaft von Geheimdiensten zu verbringen, wenn ich Shaman bin. Die Tarnidentität ist unter anderem deshalb so nützlich, weil Shaman sich nie lange mit einer Sache oder einer Gruppierung gemeinmacht. Genau deshalb ist er überall willkommen. Shaman Bond ist ein Glücksspieler, ein Gauner, eine nützliche, zusätzliche Hand und verlässliche Verstärkung. Immer in der Szene, aber niemals mit der Absicht, in der ersten Liga zu spielen. Ein Mann, der vieles weiß und Leute kennt, aber bei dem man sich darauf verlassen kann, dass er seine Klappe hält. Und der ein wenig langweilig und dumm ist, wenn nötig, sodass keiner ihn zu genau kennenlernen will.
    Die üblichen Leute machten sich miteinander bekannt. Ich lief in eine Hauptperson der Szene hinein: den berüchtigten Mittelsmann. Groß und elegant, trug er einen leuchtend grünen Kaftan und rauchte einen dünnen, schwarzen Zigarillo in einer Spitze aus Elfenbein. Er war einigermaßen hübsch, in einer etwas verlebten Art, mit glattem schwarzem Haar und mehr als nur einer Spur Kajal. Seine Fingernägel waren giftgrün lackiert. Zwei in knallrotes Leder gekleidete Thai-Teenager begleiteten ihn, sie hätten Bruder und Schwester oder etwas noch Verwandteres sein können. Der Mittelsmann kannte mich sowohl als Shaman Bond als auch als Eddie Drood, aber er wusste nicht, dass beide ein und dieselbe Person waren. Ich kannte eine Menge solcher Leute. Es hätte die Dinge sicher kompliziert, wenn ich ein komplizierter Mensch gewesen wäre.
    »Shaman!«, rief der Mittelsmann und wedelte träge mit einer langen, feingliedrigen Hand. »Wie schön! Wieder für Madame Gelegenheit persönlich auf der Pirsch, was? Sind dir die Kredithaie wieder auf den Fersen? Wie lästig!«
    »Du weißt ja, wie das ist«, erwiderte ich. »Das Leben ist teuer für die, die ein wenig Spaß haben wollen.«
    »Oh, sicher, ich weiß, mein lieber Junge. Ich schwöre, das Geld diffundiert geradezu aus den Taschen, wenn ich nicht genau hinschaue.«
    »Besonders, wenn man so viel spielt wie du. Und vor allem so schlecht.«
    Der Mittelsmann warf dem Thaijungen einen bösen Blick zu. »Hast du wieder aus dem Nähkästchen geplaudert, Maurice? Ich werde später sehr streng zu dir sein. Du weißt ja, wie sehr du das magst.«
    Wir schwatzten eine Weile, aber als er nicht einmal eine seiner nachgefärbten Brauen hob, als ich den Tower von London erwähnte, entschuldigte ich mich und ging weiter. Das nächste bekannte Gesicht lief geradezu mit Absicht in mich hinein. Leo Morn hätte gute Gesellschaft sein können, aber er ist immer auf Beute aus und schnorrt alle Leute an. Ich schwöre, er war kaum auf der Welt, da hat er seine Hebamme schon um eine Zigarette angeschnorrt. Leo ist groß, schlank, langhaarig, bleich und interessant. Er sieht aus, als spiele er in einem besonders düsteren Tim-Burton-Film die Hauptrolle. Ganz in Schwarz gekleidet, wirkt er so zerbrechlich, dass man fast erwartet, ein Windstoß würde ihn wegwehen. Aber es ist mit ihm wie mit vielen Leuten, die ich kenne, das Aussehen kann in die Irre führen. Leo Morn hat verborgene Stärken und ein Herz aus hartem Granit.
    Er suchte nach Arbeit als Teilzeitmusiker in einer Band.
    »Spielst du immer noch den Bass in dieser Punkfolk-Band?«, fragte ich.
    Er grinste wölfisch. »Ja, klar. Ich habe da ein paar wirklich gute Gigs vor mir.«
    »Und ihr müsst immer noch den Namen der Gruppe regelmäßig wechseln, damit ihr ein zweites Mal gebucht werdet?« Meine Stimme klang unschuldig.
    Er zog eine Grimasse. »Wir sind unserer Zeit eben voraus! Im Moment nennen wir uns Angel's Son und haben Ende des Monats einen schnuckligen Gig im Moles in Bath. Komm vorbei, wenn du in der Gegend bist.

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