Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
wurde, ein Werwesen zu sein, sondern jemand, der chemisch zu etwas verändert worden ist, das in mancher Hinsicht mehr als ein Mensch ist und in mancher Hinsicht weniger. Ich kann aus dieser Nähe beinahe die Chemie in ihm riechen.«
    »Na, gut, dass es mir nicht so geht«, sagte Peter.
    »Gleich haue ich Ihnen eine runter«, sagte Walker. »Und das wird wehtun. Passen Sie gefälligst auf.«
    »Was ist denn so beeindruckend an einem Hyde?«, fragte ich. »Ich habe schon Dutzende von ihnen als Leibwächter oder Mietschläger gesehen. Meist sind es aufgepumpte Muskelfreaks und Dramaqueens.«
    »Die verdünnten Seren, die Harry Fabelhaft und Konsorten rund um den Wolfskopfklub verhökern, sind mit dem echten nicht zu vergleichen«, sagte Blue. »Die Wirkung, die diese Mittel haben, sind viel mehr psychologischer als körperlicher Natur. Niemand war je in der Lage, Henry Jekylls Original-Formel zu kopieren. Die eine, die alles Böse in einem Menschen weckt. Irgendeine seltsame Unreinheit in einer der ursprünglichen Ingredienzen.«
    »Richtig«, sagte Walker. »Selbst Jekyll konnte seine originale Mischung nicht wieder herstellen. Das war auch der Grund, warum er die Kontrolle über den Wechsel verlor und Hyde immer wieder hervorkam, auch ohne dass er das Mittel nahm. Vielleicht gibt es hier eine Pflanze oder Blume oder irgendein Gemüse, das in dieser Gegend beheimatet ist, das die ursprüngliche Unreinheit beinhaltet. Dann verkriechen sich die Betroffenen vielleicht von allein in den Wäldern, um sicherzugehen, dass sie niemanden verletzen. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass ihre Gemeinschaft die Zeichen erkennt und die Betreffenden in die Wildnis schickt, bis es für sie sicher genug ist, zurückzukehren.«
    »Darum hat Großvater uns hergeschickt«, sagte Peter. »Das Geheimnis der Kreatur ist gelöst. Kein Bigfoot, sondern ein Hyde. Natürlich müssen wir es noch mit der Kamera aufzeichnen, um alles zu beweisen.«
    Unsere Köpfe fuhren herum, als wir hörten, wie sich etwas draußen in der Dunkelheit bewegte. Es umkreiste uns, langsam und gemächlich, und gab sich keine Mühe mehr, seine Bewegungen zu verbergen. Es wollte, dass wir wussten, dass es da war. Es beschrieb einen perfekten Kreis um uns herum, blieb aber außerhalb des Lichts, als ob es uns einschätzen wollte und entschieden hatte, dass wir keine Bedrohung seien. Und dann hielt es an. Die schwere Stille der Nacht kehrte zurück. Was konnte so schrecklich sein, dass jedes Tier und jeder Vogel des Waldes Angst hatten, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen?
    »Es ist direkt vor mir«, sagte der Blaue Elf leise. »Es beobachtet mich.«
    Ich strengte mich an, durch die Stille etwas zu erlauschen, und allmählich konnte ich ein verhaltenes, heftiges Atmen hören; eher das eines Tieres als eines Menschen.
    »Das kann kein Hyde sein«, sagte ich. »Kein echter. Jekyll war in seinen Tagebüchern sehr deutlich. In Edward Hyde hatte alles Böse, was in einem Menschen steckt, Form angenommen. Gesteuert von Instinkt, beherrscht vom Freudschen ›Es‹, völlig unbelastet von Gedanken an die Konsequenzen oder einem Gewissen; ein Mann mit dem Zeichen des Tiers. Nichts als Wut, Lust, Hass und der Wunsch zu töten.«
    »Wie deine Tulpa?«, fragte Peter.
    »Schlimmer«, sagte Blue. »Viel schlimmer.«
    »Eddie hat vielleicht recht«, meinte Walker. »Wenn das ein Hyde ist, warum hat er uns noch nicht angegriffen?«
    »Kann er ja mal versuchen«, sagte Honey. »Ich werde ihm in seinen widerlichen Arsch treten.«
    »Nein, ihr versteht nicht«, sagte ich. »Sasquatche töten nicht. Es gibt keine einzige Aufzeichnung darüber, dass je ein Sasquatch einen Menschen getötet hätte. Nicht hier und auch sonst nirgendwo.«
    »Aber wenn ich mich recht an diese Fernsehsendung erinnere, hat diese Kreatur ein ganzes Haus voller Leute terrorisiert«, meinte Honey.
    »Und wie sollte er auch hier draußen in der Wildnis Leute umbringen können?«, fragte Walker. »Wenn er zurück in seine Heimatstadt käme, dann würden ihn die Menschen dort wahrscheinlich bei Sichtung abknallen. Hydes sind vielleicht brutal, aber sie sind nicht dumm. Er würde wissen, dass er hier in den Wäldern sicher ist und seine Aggressivität an der Wildnis ausleben.«
    »Aber warum hat er uns noch nicht angegriffen?«, fragte Honey.
    »Weil ihm das Spaß macht«, sagte Blue.
    »Wir müssen ihn vorlocken, ins Licht«, sagte ich. »Wir müssen genau sehen, womit wir es zu tun haben.«
    Der Blaue Elf sah mich

Weitere Kostenlose Bücher