Der Splitter Im Auge Gottes
sagte: »Was habt ihr ihnen erzählt?«
»Wir sagten, dass die Krankheit durch einen Ernährungsfehler verursacht sein könnte …«
Ein erschrockenes, sehr menschlich klingendes Lachen ertönte unter den Vermittlern, doch nur bei jenen, die bereits ein Fjunch(klick) besaßen. »… und gaben ihnen Nahrung für die Technikerin. Es wird natürlich nichts helfen.« »Haben sie sich täuschen lassen?«
»Schwer zu sagen. Wir tun uns nicht leicht mit direkten Lügen. Das ist nicht unsere Spezialität«, antwortete Potters Split.
Sie begannen aufgeregt durcheinander zureden. Der Meister gestattete es eine Zeitlang. Schließlich sagte er l sie: »Welche Erklärung gibt es dafür? Sprecht.«
Ein Split meldete sich zu Wort. »Sie können nicht so sehr verschieden von uns sein. Sie führen Kriege. Wir haben Andeutungen mitbekommen, dass sie manchmal ganze Planeten unbewohnbar gemacht haben.«
Ein anderes unterbrach – in seinen Bewegungen lag etwas Geschmeidiges, etwas menschlich Weibliches, das dem Meister grotesk vorkam. »Wir glauben zu wissen, was bei den Menschen die Ursache von Kämpfen ist. Die meisten Tiere auf unserer und ihrer Welt besitzen bestimmte Befriedungsreflexe, die verhindern, dass sich Angehörige derselben Art töten. Menschen gebrauchen ihre Waffen instinktiv. Damit ist der Befriedungsreflex zu langsam.«
»Bei uns war es auch einmal so«, sagte ein drittes Split. »Die Evolution der sterilen Vermittler machte dem ein Ende. Wollt ihr sagen, dass die Menschen keine Vermittler haben?«
Sally Fowlers Split sagte: »Sie haben keine Kaste, die für die Aufgabe der Vermittlung zwischen potentiellen Feinden geboren wird wie wir. Sie sind in allem nur Amateure, Pfuscher. Sie haben keine Spezialisten. Ihre Vermittler sind Amateure. Wenn sie versagen, wird gekämpft.«
»Sie sind auch in der Rolle von Meistern Amateure«, sagte ein Split und rieb sich nervös die Mitte des Gesichts. »Sie wechseln sich in dieser Aufgabe ab. In ihren Kriegsschiffen sind die Soldaten zwischen Besatzung und Vorgesetzten untergebracht, um die Leute zu trennen, die Meister spielen dürfen, und jene, die es nicht dürfen. Und doch – wenn Lenin spricht, gehorcht Kapitän Blaine wie ein Brauner, obwohl er Meister seines Schiffs ist. Es ist«, sagte das Split, »sehr schwer, Fjunch(klick) für einen nur temporären Meister zu sein.«
»Stimmt«, sagte Whitbreads Split. »Mein Mensch ist kein Meister, aber er wird es einmal werden.«
Ein anderes Split stellte fest: »Unsere Technikerin fand an ihren Werkzeugen eine Menge zu verbessern. Und dieser Dr. Hardy ist überhaupt keiner Kaste zuzuordnen …«
»Schluss damit«, sagte der Meister, und die Gespräche verstummten. »Wir haben ein dringenderes Problem. Was habt ihr über ihre Paarungsgewohnheiten erfahren können?«
»Darüber sprechen sie nicht mit uns. Es wird schwierig werden, auf diesem Gebiet etwas zu erfahren. Es scheint nur eine Frau an Bord zu sein.«
»Eine Frau?«
»Soweit wir feststellen konnten, ja.«
»Und die anderen sind geschlechtslos?«
»Es scheint nicht so zu sein. Trotzdem ist die Frau nicht schwanger und war es auch nie, seit wir Kontakt aufgenommen haben.«
»Wir müssen lernen«, sagte der Meister. »Auch lernen, Dinge zu verschweigen. Stellt eine beiläufig klingende Frage. Ihr müsst dabei sehr geschickt vorgehen, um möglichst wenig über uns preiszugeben. Wenn unsere Vermutung zutrifft – ist das überhaupt möglich?«
Ein Split meinte: »Alle Gesetze der Evolution würden dagegen sprechen. Wenn ein Individuum bis zur Fortpflanzungsfähigkeit überlebt, muss es seine Gene an die nächste Generation weitergeben. Wie sollte es da möglich sein, dass sie …«
»Sie sind uns fremd. Denkt daran, sie sind ganz anders als wir«, sagte Whitbreads Split.
»Wir müssen es herausfinden. Bestimmt eines von euch, formuliert die Frage und wählt den Menschen aus, dem ihr sie stellen wollt. Alle anderen müssen das Thema vermeiden, solange die Fremden nicht selbst darauf zu sprechen kommen.«
»Ich finde, wir sollten nichts verschweigen.« Das Split rieb sich beharrlich eine Stelle mitten im Gesicht, als fände es das irgendwie beruhigend. »Sie sind fremd und anders als wir und darum vielleicht unsere einzige Hoffnung. Mit ihrer Hilfe könnten wir vielleicht den uralten Verlauf der Zyklen durchbrechen.«
Der Meister zeigte sich überrascht. »Ihr werdet den grundlegenden Unterschied zwischen den Menschen und uns verschweigen. Sie dürfen nicht
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