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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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vor?« wollte Sally wissen. »Wir werden mitten in der Nacht aus den Betten geholt, hier herauf expediert – und nun antwortet Rod nicht, und der Admiral lässt uns unser Leben riskieren und die Splits verärgern.« Sie sprach jetzt ganz wie Senator Fowlers Nichte, wie eine Dame des Adels, die versucht hatte, sich den Wünschen der Flotte zu fügen, aber jetzt mit ihrer Langmut zu Ende war.
    Dr. Horvath war noch viel ungehaltener. »Ich will damit nichts zu tun haben, Mr. Renner.
    Ich habe nicht die Absicht, einen Druckanzug anzulegen.« »Die Lenin geht neben der Mac Arthur längsseits«, sagte Whitbread tonlos. Er starrte durch eine Sichtluke hinaus.
    »Der Admiral lässt unser Schiff von Booten einkreisen – ich glaube, jetzt bringt jemand eine Leine hinüber.«
    Alle drängten sich an die Aussichtsluken. Lafferty richtete das Teleskop des Kutters aus und schaltete das Bild auf die Brückenschirme. Nach einer Weile sah man, wie Gestalten in Raumanzügen sich an Leinen zu den Booten der Lenin hinüberzogen.
    Nach einiger Zeit schwenkten die Boote ab, und andere nahmen ihren Platz ein.
    »Sie verlassen die Mac Arthur «, sagte Staley verwundert. Er blickte auf, sein kantiges Gesicht war verzerrt. »Und eins von den Booten der Lenin kommt auf uns zu. Mylady, Sie werden sich beeilen müssen. Ich glaube nicht, dass wir noch viel Zeit haben.«
    »Ich habe schon gesagt, ich gehe nicht!« erklärte Dr. Horvath starrsinnig.
    Staley legte eine Hand auf seine Waffe. In der Kabine wurde es totenstill.
    »Doktor, erinnern Sie sich an den Befehl, den Admiral Kutuzov vom Vizekönig erhielt?« erkundigte sich Renner schließlich beiläufig. »Wenn ich mich recht entsinne, sollte er eher die Mac Arthur zerstören als die Splits wichtige Informationen gewinnen lassen.«
    Renners Stimme klang kühl und beinahe spöttisch.
    Horvath versuchte, noch etwas zu sagen. Er hatte sichtlich Schwierigkeiten, nicht die Beherrschung zu verlieren. Endlich drehte er sich ohne ein Wort um und ging zum Spind mit den Druckanzügen. Nach einigen Augenblicken folgte ihm Sally.
     
    Horace Bury war gleich nach der Kaffeemaschinenuntersuchung in seine Kabine zurückgekehrt. Er arbeitete gerne bis spät in die Nacht hinein und hielt dafür einen kurzen Mittagsschlaf. Obwohl er zur Zeit nichts zu arbeiten hatte, war er bei der Gewohnheit geblieben. Die Alarmsirenen weckten ihn. Irgend jemand befahl Gefechtsadjustierung für die Infanterie. Er wartete, aber es geschah längere Zeit nichts mehr. Schließlich begann es beinahe unerträglich zu stinken. Der Geruch machte ihn würgen – er konnte sich nicht erinnern, jemals einen solchen Gestank in die Nase bekommen zu haben, ein Konzentrat von Maschinenabgasen und der Ausdünstung ungewaschener Körper – und mit jedem Augenblick wurde es schlimmer.
    Wieder schrillten Alarmsignale. »Alle Vorkehrungen für Hochvakuum! Alle Mann Druckanzüge anlegen! Militärpersonal Gefechtsanzüge anlegen. Alles klarmachen für Hochvakuum!«
    Nabil jammerte entsetzt los. »Idiot! In den Anzug!« schrie Bury und holte hastig seinen eigenen. Erst als er saubere Luft atmete, hörte er wieder auf die Alarmmeldungen.
    Die Stimmen klangen irgendwie anders. Sie kamen nicht aus der Bordsprechanlage, sondern aus dem Gang – jemand brüllte draußen Anweisungen durch alle Korridore.
    »Zivilisten haben sofort das Schiff zu verlassen. An alle Zivilisten: Bereiten Sie sich auf sofortiges Verlassen des Schiffs vor!«
    Also wirklich. Bury lächelte fast. Das war nun etwas ganz Neues – war es eine Übung?
    Der Lärm draußen klang nach einem ziemlichen Durcheinander. Ein Trupp Soldaten in Gefechtsanzügen, die Waffen im Anschlag, polterte vorbei. Burys Lächeln erlosch und er sah sich hastig um, was von seinen Besitztümern sich zu retten lohnte.
    Wieder hallte Gebrüll durch den Korridor. Ein Offizier tauchte auf und schrie Anweisungen. Die Zivilisten würden die Mac Arthur über eine Sicherungsleine verlassen. Jeder durfte ein Gepäckstück mitnehmen, musste aber auf jeden Fall eine Hand freibehalten.
    Beim Barte des Propheten! Welche Ursache hatte das alles nur? War das goldglänzende Asteroidenmetall, dieser Wärmesupraleiter, sichergestellt worden? Ganz bestimmt würde man die kostbare, selbstreinigende Espressomaschine nicht mitnehmen.
    Was sollte er zu retten versuchen?
    Die Schwere im Schiff wurde merklich geringer. Große Schwungräder im Inneren begannen seine Rotation aufzunehmen. Bury sammelte eilig die Gegenstände ein,

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