Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
in die Schwärze hinauszuziehen. Schwärze, keine Sterne, nichts. Was war da draußen? Bury merkte, dass er den Atem anhielt. Ehre sei Allah, ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah – Nein! Er hatte die kostbare Luftflasche gerettet, mit den beiden im Tief schlaf liegenden Minis. Ungeahnte Reichtümer!
    Technische Geheimnisse, die nicht einmal das Erste Imperium besessen hatte! Und ein endloser Strom neuer Erfindungen und Verbesserungen. Nur – was für ein Dschinn schlummerte in dieser Flasche?
    Nun waren sie durch den engen Tunnel im Schutzfeld der Mac Arthur – ein genau kontrolliertes Loch – hindurch. Draußen lag das Dunkel des Raums, von dem sich ein tief schwarzer Umriss abhob. Weitere Sicherungsleinen führten von Öffnungen im Feld der Mac Arthur zu dieser dunklen Silhouette, und viele winzige Spinnen schoben sich an den Fäden entlang. Hinter Bury kam wieder eine Gestalt im Raumanzug, dahinter noch eine. Nabil und andere waren vor ihm, und … Seine Augen gewöhnten sich nun zusehends an die neuen Verhältnisse. Er konnte den tiefrötlichen Schimmer des Kohlensacks wahrnehmen, und der dunkle Fleck voraus musste die Lenin mit ihrem Feld sein. Ob er durch das hindurch musste? Nein, Boote lagen außerhalb davon, und die Weltraumspinnen krabbelten auf sie zu.
    Das Boot kam näher. Bury wandte sich zu einem letzten Blick auf die Mac Arthur um. In seinem langen Leben hatte er schon von vielen temporären Wohnsitzen Abschied genommen; die Mac Arthur war keineswegs der angenehmste gewesen. Er musste jedoch an die vielen technischen Kostbarkeiten denken, die nun vernichtet werden würden. All die Heinzelmännchen-Verbesserungen, die fantastische Kaffeemaschine. Er verspürte einen Anflug von Bedauern. Die Mannschaft der Mac Arthur war für seine Hilfe mit dem Kaffee wirklich dankbar, und seine Demonstration nach dem Dinner war bei den Offizieren ein großer Erfolg gewesen. Alles war bestens verlaufen. Vielleicht auf der Lenin …
    Die Luftschleuse war jetzt nur mehr ein kleiner Lichtfleck hinter ihm. Noch eine ganze Reihe Leute kamen an der Leine nach. Den Kutter, wo sein Split sich jetzt aufhielt, konnte er nicht ausmachen. Ob er es wohl jemals wiedersehen würde?
    Er blickte sich um und schaute dem nächsten an der Leine zu. Die Gestalt im Raumanzug holte rasch auf, denn sie hatte kein Gepäck und daher beide Hände frei.
    Ein Scheinwerfer von der Lenin streifte den Helm und leuchtete durch das Visier.
    In diesem Augenblick sah Bury zumindest drei Paar Augen auf sich gerichtet. Große Augen in winzigen Gesichtern.
    Später kam es Bury vor, als ob er nie in seinem Leben so schnell gedacht hätte. Einen Herzschlag lang starrte er die herangleitende Gestalt an, während alle möglichen Gedanken durch sein Hirn rasten, und dann …
    Der Mann, der seinen Schrei hörte, sagte später, es hätte wie der Schrei eines Wahnsinnigen oder eines Menschen in Todesqualen geklungen.
    … dann schleuderte Bury seinen Handkoffer auf die Gestalt.
    Sein nächster Schrei war eine entsetzte Warnung. »Sie sind im Anzug! Da drinnen sind sie!« Er tastete nach der Luftflasche auf seinem Rücken und riss sie herunter. Mit beiden Händen hob er den Metallzylinder hoch über den Kopf und schleuderte ihn.
    Dem Handkoffer war die Gestalt ungeschickt ausgewichen. Ein Mini in jedem Arm bewegte die Finger des Anzugs … sie verloren den Halt, versuchten die Leine wieder zu erwischen. In diesem Augenblick traf die Pressluftflasche genau die Sichtplatte des Helms und zerschmetterte sie.
    Augenblicklich quollen winzige, zappelnde Gestalten heraus, sechsgliedrig, äffchengroß, und die ausströmende Luft trieb sie davon. Noch etwas war dabei, etwas von der Form eines Fußballs, etwas, das Bury aus bestimmten Erfahrungen erkannte. So also hatten sie den Offizier an der Luftschleuse getäuscht. Ein abgetrennter menschlicher Kopf.
    Bury merkte, dass er drei Meter abseits der Leine schwebte. Zitternd holte er tief Atem.
    Ja, er hatte den richtigen Kanister geworfen. Allah war gnädig.
    Er wartete, bis ein Mann aus dem Boot der Lenin kam und sich mit seinen Anzugdüsen zu ihm herüberschoss. Der Mann nahm Bury in Schlepp. Die Berührung ließ Bury zusammenzucken; sein Retter mochte sich auch vielleicht wundern, warum Bury so scharf in seinen Helm starrte. Vielleicht aber auch nicht.

 
31
Die Niederlage
     
    Die Mac Arthur machte plötzlich einen heftigen Satz. Rod stürzte zum Vidi und brüllte:
    »Sinclair! Was zum Teufel tun Sie,

Weitere Kostenlose Bücher