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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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die jeder Weltraumreisende brauchte, egal, was sie wert waren. Irgendwelche Luxussachen konnte er sich jederzeit wieder kaufen, aber …
    Die Miniaturexemplare. Er musste diese Pressluftflasche aus der Luftschleuse D holen.
    Und wenn er für eine andere Luftschleuse eingeteilt wurde, was dann?
    Er packte in rasender Eile. Zwei Handkoffer – den einen würde Nabil tragen. Jetzt, da Nabil seine Befehle hatte, arbeitete er rasch und zuverlässig. Immer wieder ertönten draußen aufgeregte Stimmen, und mehrmals kamen Trupps Schiffspersonal oder Soldaten an der Kabinentür vorbei, alle bewaffnet und in Panzeranzügen.
    Burys Druckanzug begann sich aufzublähen. Der Luftdruck im Schiff fiel rasch, und er gab den Gedanken auf, dass dies nur eine Übung sein könnte. Ein Teil der wissenschaftlichen Ausrüstung vertrug kein Vakuum – und niemand war in seine Kabine gekommen, um seinen Druckanzug zu überprüfen. Die Flotte würde kaum mit einer Übung das Leben von Zivilisten gefährden.
    Ein Offizier kam den Korridor heran. Bury vernahm seine harte, vollkommen ruhige Stimme durch sein Helmradio. Nabil hielt unsicher lauschend inne, und Bury wies ihn mit einer Handbewegung an, den Helmfunk einzuschalten.
    »An alle Zivilisten: Begeben Sie sich zur nächstgelegenen Luftschleuse auf der Backbordseite«, rief die völlig emotionslose Stimme. In wirklichen Gefahrensituationen sprachen Flottenoffiziere immer so, was Bury endgültig vom Ernst der Lage überzeugte.
    »Evakuierung von Zivilpersonen nur durch Backbordschleusen. Wenn Sie sich nicht auskennen, fragen Sie den nächsten Offizier oder Maat. Bitte bewegen Sie sich langsam und mit Vorsicht. Es ist Zeit genug, alle Personen zu evakuieren.« Der Offizier schwebte vorüber und zog sich in einen anderen Korridor.
    Backbordseite? Gut. Nabil hatte klugerweise den falschen Lufttank in der nächstliegenden Luftschleuse versteckt. Ehre der Herrlichkeit Allahs: Das war eine Schleuse auf der Backbordseite gewesen. Er winkte seinem Diener und begann sich von einem Haltegriff zum nächsten an der Wand entlang zuziehen. Nabil folgte geschickt; er hatte seit ihrer Inhaftierung genügend Zeit zum Üben gehabt.
    Eine verwirrte Menge schob sich durch den Korridor. Bury sah, wie dahinter ein Trupp Infanterie in den Korridor einbog, kehrt machte und in die Richtung zu feuern begann, aus der er gekommen war. Das Feuer wurde erwidert, helles Blut verdampfte ins Vakuum und bildete zahllose kleine Tröpfchen, die durch die stählernen Korridore schwebten. Die Gangbeleuchtung begann zu flackern.
    Ein Unteroffizier kam herangetrieben und schloss sich ihnen an. »Weiter, weiter«, knarrte er. »Unsere Fl-Jungs können nicht mehr lange durchhalten. Gott segne sie!«
    »Worauf schießen sie?« fragte Bury.
    »Minis«, brummte der Unteroffizier. »Wenn sie diesen Korridor nehmen, müssen Sie sich schnell absetzen, Mr. Bury. Die kleinen Biester haben Waffen.«
    »Die Heinzelmännchen?« fragte Bury ungläubig. »Mini-Splits?«
    »Ja, Sir, das Schiff ist überschwemmt von den kleinen Scheusälern. Sie haben jetzt die Lufterneuerungsanlage so umgestellt, wie’s ihnen behagt … Beeilen Sie sich, Sir. Bitte.
    Die Soldaten können sie nicht lange aufhalten.«
    Bury stieß sich kräftig von einem Haltegriff ab und trieb bis ans Ende des Korridors, wo er geschickt von einem Raummaat aufgefangen und um die Kurve befördert wurde.
    Heinzelmännchen? Aber sie waren doch im ganzen Schiff ausgerottet worden, bis auf …
    An der Luftschleuse wartete bereits eine Traube von Menschen. Weitere Zivilisten trafen ein, und das nicht mehr kämpfende Flottenpersonal verstärkte noch das Gedränge. Bury schob sich gewaltsam bis zum Luftflaschenspind durch. Ja, seine war noch da. Er zog die Attrappe heraus und gab sie Nabil, der sie an Burys Anzug befestigte.
    »Das wird nicht nötig sein, Sir«, sagte ein Offizier. Bury stellte fest, dass er den Mann direkt hören konnte: Hier herrschte noch normaler Luftdruck – aber sie waren durch keinerlei luftdichte Türen gekommen! Die Heinzelmännchen! Sie hatten die unsichtbare Druckschranke erzeugt, die das Prospektor-Split auf seinem Boot gehabt hatte! Dieses Geheimnis musste er haben! »Man kann nie wissen«, sagte Bury zu dem Offizier. Der Mann zuckte die Achseln und schob wieder zwei Personen in die Schleuse. Dann war Bury an der Reihe. Der Offizier winkte sie weiter.
    Die Schleuse öffnete sich. Bury berührte Nabils Schulter und zeigte hinaus. Nabil begann sich an der Leine

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