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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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nicht einfach an der Vermehrung?« Das Split lachte. Es war ein seltsam bitteres Lachen, sehr menschlich und darum beunruhigend. »Hat sich keiner von euch je gefragt, woran die Technikerin in eurem Schiff gestorben ist?«
    »Klar.« »Natürlich.« »Ja, sicher.« Alle drei antworteten zugleich. Charlie trillerte kurz.
    »Sie sollen es ruhig wissen«, sagte Whitbreads Split. »Sie starb, weil sie keinen Partner hatte, durch den sie schwanger werden konnte.« Darauf wusste eine Weile keiner mehr etwas zu sagen. »Das ist das ganze Geheimnis. Versteht ihr immer noch nicht? Jedes Individuum aller unserer Unterarten muss schwanger werden, nachdem es das weibliche Stadium erreicht hat. Kind, männliches Stadium, weibliches Stadium, Schwangerschaft, männliches Stadium, weibliches Stadium, Schwangerschaft, ein Teufelskreis. Wenn man im weiblichen Stadium nicht rechtzeitig schwanger wird, stirbt man. Selbst wir. Und wir Vermittler können nicht schwanger werden. Wir sind leider unfruchtbare Mischlinge.«
    »Aber …« Whitbread schaute drein wie ein kleiner Junge, der die Wahrheit über den Weihnachtsmann erfahren hat. »Wie lange lebt ihr?«
    »Etwa fünfundzwanzig von euren Jahren. Nach der Geschlechtsreife fünfzehn Jahre.
    Aber Techniker und Landarbeiter und Meister – vor allem Meister! – müssen binnen ein paar von unseren Jahren schwanger sein. Diese Technikerin, die ihr mitgenommen habt, muss bereits ziemlich am Ende ihrer Frist gewesen sein.«
    Schweigend fuhren sie durch den Tunnel dahin. »Aber – Herrgott«, sagte Potter nach einer Weile zögernd, »das ist ja schrecklich.«
    ›»Schrecklich‹. Du Hundesohn. Natürlich ist es schrecklich. Sally und ihre …«
    »Was ärgert dich so?« fragte Whitbread.
    »Empfängnisverhütungsmittel. Wir haben Sally Fowler gefragt, was eine Menschenfrau tut, wenn sie noch keine Kinder haben will. Sie nimmt Antibabypillen. Aber anständige Mädchen nehmen so was nicht. Sie haben ganz einfach keinen Geschlechtsverkehr«, sagte das Split zornig.
    Der Wagen summte die Schienen entlang. Horst saß im rückwärtigen Teil, der jetzt vorne war, und starrte mit schussbereiter Waffe hinaus. Jetzt drehte er sich halb zu den anderen um. Beide Splits funkelten die Menschen an, die Lippen leicht von den Zähnen zurückgezogen, so dass ihr gewohntes Lächeln noch breiter wirkte. Die Bitterkeit in ihren Worten allerdings strafte das freundliche Aussehen Lügen. »Sie haben einfach keinen Geschlechtsverkehr!« wiederholte Whitbreads Split. (Zorniger Pfiff). »Jetzt wisst ihr, warum wir so viele Kriege haben. Immer wieder Kriege …«
    »Bevölkerungsexplosion«, sagte Potter.
    »Jawohl! Immer wenn eine neue Zivilisation sich aus der Barbarei hocharbeitet, sterben die Splits nicht mehr an Hunger oder Krankheiten! Ihr Menschen wisst gar nicht, was Bevölkerungsdruck wirklich ist! Wir können die tief erstehenden Arten zahlenmäßig beschränken, aber was sollen die Befehlsgeber tun, um ihre eigene Zahl einzuschränken? Unsere einzige Möglichkeit der Geburtenkontrolle wäre Kindermord!«
    »Und dazu seid ihr nicht imstande«, sagte Potter. »Ein solcher Instinkt würde ja automatisch eliminiert werden, nicht? Das führt dazu, dass schließlich alle um die noch vorhandene Nahrung kämpfen.« »Natürlich.« Whitbreads Split hatte sich jetzt ein wenig beruhigt. »Je höher eine Zivilisation entwickelt war, um so länger dauert die Periode der Barbarei. Und immer tritt irgendwo der Große Narr auf und versucht, das Schema der Zyklen zu durchbrechen, und kompliziert die Dinge noch mehr. Falls ihr es nicht bemerkt habt – wir stehen jetzt gerade kurz vor einem Zusammenbruch. Als ihr kamt, gab es einen schrecklichen Kampf um die Verfügungsgewalt in Menschenangelegenheiten.
    Mein Meister siegte …«
    Charlie pfiff und summte sekundenlang.
    »Ja, König Peter hat sich auch darum bemüht, aber er kriegte nicht genug Unterstützung. Er war nicht sicher, ob er einen Kampf mit meinem Meister gewinnen könnte. Was wir jetzt tun, wird wahrscheinlich sowieso zum Krieg führen. Ist ja egal. Es wäre auf jeden Fall bald dazu gekommen.«
    »Ihr habt so wenig Platz, dass ihr auf den Dächern Nahrungspflanzen anbaut«, stellte Whitbread fest.
    »Ach, das geschieht eher aus praktischen Gründen. Wie wir ja auch Anbaustreifen durch die Städte legen. Einige überleben immer, und ein neuer Zyklus beginnt.«
    »Es muss verdammt hart sein, eine neue Zivilisation aufzubauen ohne fossile Brennstoffe, ohne

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