Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
intensiver Erzgewinnung, und für Kosmologen ein Zankapfel, da seine Entstehungsgeschichte anscheinend in keine der beiden konkurrierenden Theorien der Planetenbildung passt.
    Neuschottland und Neuirland, die beiden einzigen besiedelten Planeten des Systems, besaßen eine reiche Wasserdampf- und Methanatmosphäre, jedoch keinen freien Sauerstoff. Massive Bioimpfungen machten unter erheblichem Kostenaufwand bewohnbare Welten aus ihnen. Gegen Ende des Projekts verlor Murcheson seinen Einfluss im Rat, doch hatte man bereits so viel investiert, dass das Vorhaben doch abgeschlossen wurde. Nach weniger als hundert Jahren intensiver Arbeit wurden die Kuppelkolonien zu offenen Kolonien – eine der glorreichsten Leistungen des Ersten Imperiums.
    Beide Welten erlitten während der Sezessionskriege erhebliche Bevölkerungsverluste; Neuirland hatte sich den Rebellenkräften angeschlossen, während Neuschottland unerschütterlich loyal blieb. Nachdem das Wissen um die Interstellarreise im Sektor jenseits des Kohlensacks verlorengegangen war, setzte Neuschottland allein den Kampf fort, bis es vom Zweiten Imperium wiederentdeckt wurde. Aus diesem Grund wurde Neuschottland zum Sektorzentrum erklärt.
     
    Die Mac Arthur zitterte und tauchte außerhalb der Bahn Dagdas im realen Raum auf.
    Einige Minuten noch saß ihre Besatzung auf den jeweiligen Hyperraumposten, desorientiert, benommen und gegen die Verwirrung ankämpfend, die auf jede zeitlose Transition folgt.
    Warum? Ein Kreis von Physikern der Kaiserlichen Universität auf Sigismund vertreten die These, dass Hyperraumsprünge nicht gar keine Zeit dauern, sondern eine transfinite Zeitspanne, und dass daraus die charakteristische Verwirrung von Menschen wie Computern resultiert. Andere Theorien wiederum behaupten, dass der Sprung eine Ausdehnung oder Schrumpfung des umgebenden Raums verursacht, die die Funktion des menschlichen Nervensystems wie auch der elektronischer Bauteilebeeinträchtigt; oder, dass nicht alle Teile des Schiffes gleichzeitig wieder auftauchen; oder dass nach dem Übergang Trägheit und Masse im subatomaren Bereich nicht übereinstimmen.
    Niemand weiß, was zutrifft, doch der Effekt ist nicht wegzuleugnen.
    »Steuermann«, sagte Blaine heiser. Seine Augen stellten sich nur schwerfällig auf die Brückeninstrumente ein.
    »Aye aye, Sir.« Die Stimme klang dumpf und benommen, aber der Navigator reagierte automatisch.
    »Nehmen Sie Kurs auf Dagda. Bringen Sie sie in Fahrt.«
    »Aye, aye.« In den Anfängen der Hyperraumreisen hatten die Schiffscomputer versucht, sofort nach dem Wiederauftauchen zu beschleunigen. Man brauchte nicht lange, um darauf zukommen, dass Computer noch mehr durcheinander waren als Menschen.
    Daraufhin wurden stets alle automatischen Anlagen bei Annäherung an die Transition ausgeschaltet. Jetzt leuchteten auf Blaines Instrumentenborden nacheinander Anzeigelämpchen auf, als die Besatzung die Mac Arthur langsam wieder reaktivierte und die Systeme überprüfte.
    »Wir landen auf Brigit, Mr. Renner«, fuhr Blaine fort. »Sorgen Sie für Geschwindigkeitsangleichung. Mr. Staley, Sie assistieren dem Steuermann.«
    »Aye, aye, Sir.« Die Brücke erwachte wieder zum Leben. Die Männer der Besatzung rafften sich auf und kehrten an ihre Normalraumstationen zurück. Als die Beschleunigung einsetzte und das Äquivalent von Schwerkraft schuf, brachten Stewards Kaffee für alle. Während die elektronischen Augen der Mac Arthur den Raum nach Feinden absuchten, nahmen Besatzungsmitglieder ihre Kontrollgänge wieder auf. Auf dem Bord für Pannenanzeige leuchteten alle Lichter grün, als eine Sektion nach der anderen einen glatten Übergang meldete. Blaine nickte zufrieden und trank seinen Kaffee. So war es immer, und noch nachhundert Sprüngen hatte er dieses Gefühl – dass diese keine messbare Zeit beanspruchenden Reisen irgendwie grundlegend falsch waren, dass sie etwas an sich hatten, das die Sinne und der menschliche Geist einfach nicht akzeptieren konnten. Die Dienstroutine half den Männern über dieses Gefühl hinweg, denn auch sie war etwas, das dem Intellekt, dem bewussten Denken nicht mehr unterlag.
    »Mr. Whitbread, meine Empfehlungen an den Ersten Funkmaat, er möge uns im Flottenhauptquartier auf Neuschottland als eingetroffen melden. Holen Sie sich von Staley unsere Vektordaten, und lassen Sie die Tankstation auf Brigit benachrichtigen, dass wir herunterkommen. Melden Sie der Flotte, wo wir hinwollen.«
    »Gut, Sir. Signal in zehn Minuten,

Weitere Kostenlose Bücher