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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Trübsal blasen? Wissen Sie nicht, was Ihre Offiziere und Männer von Ihnen halten? Können Sie sich das gar nicht vorstellen?
    Teufel, Käptn, es sind doch bloß Burschen wie Sie, die mich mit dem Klüngel dieser ganzen Aristokratie versöhnen …« Kevin brach verlegen ab, als er merkte, dass er mehr gesagt hatte, als er vorgehabt hatte. »Schauen Sie, der Zar muss Sie um Ihre Meinung fragen. Er muss nicht nach Ihrem oder Horvaths Rat handeln, aber er muss Sie beide fragen. Das steht in den Expeditionsbefehlen …«
    »Woher zum Teufel wissen Sie das?«
    »Käptn, meine Abteilung hatte die Aufgabe, die Logbücher und Order-Dokumente aus der Mac Arthur zu retten, haben Sie das vergessen? Naja, und das Zeug ist nicht streng geheim …«
    »Und ob es das ist!«
    »Nun, vielleicht war das Licht ’n bisschen schlecht, und ich hab die GEHEIM-Stempel nicht bemerkt. Außerdem musste ich mich ja vergewissern, dass wir die richtigen Sachen hatten, nicht? Auf jeden Fall weiß Dr. Horvath alles über diese Bestimmung. Er wird sicher auf einer Konferenz bestehen, bevor Kutuzov die endgültige Entscheidung wegen der Botschafter trifft.«
    »Ich verstehe.« Rod massierte sich den Nasenrücken. »Kevin, wer hat Sie eigentlich hergeschickt? Horvath?«
    »Natürlich nicht. War mein eigener Einfall.« Renner zögerte. »Na, ein bisschen ermutigt wurde ich schon, Käptn.« Er wartete, ob Blaine dazu etwas zu sagen hatte, erntete jedoch nur einen leeren Blick. Renner schnaubte und schüttelte den Kopf. »Manchmal wundere ich mich, dass die Aristokratie noch nicht ausgestorben ist, wo ihr Leute in gewissen Dingen so schrecklich vernagelt seid. Warum machen Sie nicht Sally einen Besuch? Sie sitzt allein in ihrer Kabine über Aufzeichnungen und Büchern, die sie im Moment überhaupt nicht interessieren, und macht eine trübselige Miene …« Renner stand unvermittelt auf. »Sie könnte ein bisschen Aufheiterung gebrauchen.« »Sally?
    Bekümmert um …«
    »Ach, du lieber Himmel«, knurrte Renner wieder, drehte sich um und marschierte hinaus.

 
41
Das geschenkte Schiff
     
    Mit eineinhalb Ge näherte sich die Lenin dem Narrenpunkt, ebenso wie das Geschenkschiff, das längst aufgeholt hatte.
    Das Schiff hatte die Form eines abgerundeten Zylinders mit einem leichten Wulst vorne, wo die mit Sichtpaneelen versehene Pilotenkanzel lag. Sally Fowler und Kaplan Hardy amüsierten sich höchlichst über den plumpen Phallizismus, den sonst niemand bemerkt hatte, wie es schien.
    Kutuzov Hasste das Geschenkschiff. Das Problem der Split-Botschafter ließ sich erledigen, indem er sich einfach an seine Befehle hielt, während es mit diesem Schiff beileibe nicht so einfach war. Es hatte die Lenin eingeholt, in einem Abstand von drei Kilometern die Geschwindigkeit angeglichen, und der Lenin eine freundliche Nachricht übermittelt, während Kutuzovs Geschützmannschaften es ständig im Visier behielten und sich ziemlich hilflos vorkamen. Kutuzov redete sich ein, dass es nicht groß genug war, um eine Waffe zu enthalten, die das Feld der Lenin zu durchdringen vermochte.
    Er hatte noch einen anderen Grund, dieses Schiff zu hassen. Es brachte ihn in Versuchung, seine Befehle zu missachten. Die Freiwilligen aus der Besatzung der Mac Arthur , die an Bord gingen, um es zu untersuchen, waren begeistert über nahezu alles daran. Die Steuerinstrumente ähnelten denen eines Flottenkutters, aber der Antrieb war der übliche Fusionsantrieb der Splits, ein langer, schlanker Stachel, der einen Plasmastrom dirigierte, mit einem Wirkungsgrad, der Kutuzov den Mund wässern machte. Es gab noch andere höchst wertvolle Details – kurz, Admiral Lawrenti Kutuzov hätte dieses Schiff nur zu gerne mitgenommen.
    Aber er hatte Angst, es in die Nähe seines eigenen Schiffs kommen zu lassen.
     
    Nachdem die Flottenoffiziere es untersucht hatten, durften die Zivilisten an Bord. All dieses Hin und Her ließ das fadenscheinige Märchen von der Seuche auf der Mac Arthur immer weniger glaubhaft erscheinen, und Kutuzov wusste das recht gut; zumindest würde er keinem Split eine Erklärung abgeben müssen. Er hatte nicht die Absicht, auch nur ein Wort mit ihnen zu reden. Mochte Horvath ihm ruhig die Expeditionsbefehle zitieren und einen Kriegsrat verlangen. Solange Kutuzov lebte, würde es keine Fremden an Bord der Lenin geben. Dieses Schiff allerdings …
    Er musterte es, wie es da unschuldig vor ihm auf den Bildschirmen schwebte. Ein Raumtaxi brachte eben Wissenschaftler hinüber.

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