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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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trug auch bei, dass sich die Lenin samt Kutuzov in ausreichender Entfernung befand. An Bord des Kriegsschiffes waren die Menschen zusammengepfercht wie Container im Lagerraum eines Frachtschiffs, mussten sich Kabinen teilen oder in den Gängen schlafen, während Horvath hier jegliche Bewegungsfreiheit und Ruhe hatte. Er zog das Mikrofon näher heran und begann wieder mit dem Diktieren seiner Beobachtungen, nachdem er noch einmal zufrieden geseufzt hatte. So ließ es sich leben …
    »Die meisten Produkte der Splits haben mehrfache Anwendungsmöglichkeiten«, sprach er in seinen Taschencomputer. »Dieses Schiff ist per se ein Intelligenztest, beabsichtigt oder nicht: die Splits werden auf jeden Fall viel über unsere Fähigkeiten lernen, indem sie beobachten, wie lange unsere Leute brauchen, um mit dem Antrieb richtig umzugehen. Die Braunen natürlich hätten die Sache in höchstens einer Stunde durchschaut, nehme ich an – aber, um gerecht zu sein, ein Braunes könnte sich auch ohne Schwierigkeiten tagelang auf die Instrumente konzentrieren. Menschen, die intelligent genug sind für solche Aufgaben, würden das unerträglich langweilig finden.
    Deshalb hat es sich bei uns zum Beispiel eingebürgert, dass einfache Besatzungsmitglieder Wache stehen, während ihre Offiziere nur irgendwie erreichbar sein müssen, um etwaige auftretende Probleme zu lösen. Das führt dazu, dass wir langsamer reagieren und mehr Leute für Aufgaben benötigen, die einzelnen Splits sehr leicht fallen würden.
    Wir haben aber auch viel von den Splits über sie selbst erfahren. So zum Beispiel setzen wir Menschen zur Unterstützung automatischer Systeme ein, obwohl wir manchmal überhaupt auf die Automation verzichten, um den Menschen, die für Notfälle zu Verfügung stehen müssen, ansonsten aber nicht gebraucht werden, einen Dauerposten bieten zu können. Die Splits scheinen uns demnach in Computertechnologie unterlegen zu sein, und sie automatisieren sehr selten etwas.
    Statt dessen setzen sie eine oder mehrere Unterarten als biologische Computer ein, von denen sie ja anscheinend eine ausreichende Zahl zur Verfügung haben. Diese Möglichkeit steht uns Menschen nicht offen.« Er brach ab, um nachzudenken, und blickte sich in der Kabine um. »Ah ja. Da wären noch diese Statuetten zu erwähnen.«
    Horvath nahm eine in die Hand und lächelte. Er hatte sie wie Spielzeugsoldaten auf dem Tisch vor sich aufgebaut: ein Dutzend Split-Kleinplastiken aus einem durchsichtigen Kunststoff. Die inneren Organe waren in allen Einzelheiten und Farbtönen zu erkennen.
    Er musterte die Figürchen noch einmal befriedigt, dann verzog er das Gesicht. Die musste er mitnehmen.
    Tatsächlich bestand keine Notwendigkeit dazu, das gestand er sich insgeheim wohl ein.
    Der Kunststoff war nichts Besonderes, und die Statuetten hatte man schon in allen Details vermessen und abgebildet. Jeder gute Plastikgussautomat zu Hause konnte darauf programmiert werden, Tausende pro Stunde herzustellen – wahrscheinlich waren diese Exemplare ja auch Massenproduktion. Aber sie waren fremdartig und Geschenke obendrein, und er wollte sie für seinen Schreibtisch haben, oder wenigstens für das Museum von Neuschottland. Sollte sich Sparta doch einmal mit Kopien begnügen!
    Die meisten der Gestalten konnte er auf den ersten Blick identifizieren: Techniker, Vermittler, Meister; der mächtige Träger-Typ; ein viel zu muskulöser Techniker-Typ mit breiten, stummelfingrigen Händen und großen Plattfüßen, vermutlich ein Landarbeiter.
    Ein kleiner Bastler (diese verdammten Heinzelmännchen! Doch der Admiral, der die Splits nicht bei ihrer Vernichtung helfen lassen wollte, war doppelt zu verdammen). Es gab auch einen kleinköpfigen, schlankfingrigen Arzt. Daneben stand der hagere Läufer, der ganz aus Beinen zu bestehen schien – Horvath zog wieder seinen Computer heran und begann zu sprechen.
    »Der Kopf des Läufers ist klein, aber seine Stirn deutlich gewölbt. Ich bin der Ansicht, dass der Läufer nicht intelligent ist, jedoch ein so weit ausgebildetes Sprachzentrum besitzt, dass er sich Botschaften merken und sie wiedergeben kann. Wahrscheinlich kann er einfache Anweisungen ausführen. Der Läufer hat sich vielleicht als spezialisierter Nachrichtenüberbringer entwickelt, bevor die Zivilisation das Stadium des Telefons erreichte, und wird jetzt eher aus traditionellen als praktischen Gründen eingesetzt. Aus der Hirnstruktur ist ziemlich eindeutig zu erkennen, dass der Bastlertyp

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