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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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einer Wolke von Eiskristallen und zappelnden, sterbenden Minis dahinwirbelnd. Er erinnerte sich an ein markantes Kinn, einen breiten, schlaffen Mund, glitzernde tote Augen. Allah sei ihnen gnädig, und mögen Seine Legionen Vernichtung über die Welten des Splitters bringen …
    Sally trägt es besser als ich, dachte Rod, und dabei ist sie Zivilist. Wir hatten beide diese Jungen gern … Warum bekümmert mich das Los der anderen nicht so? Fünf Soldaten getötet, beim Versuch, die Zivilisten herauszuholen. Es wäre nicht so schlimm, wenn die Kadetten während der Kampfhandlungen umgekommen wären. Ich habe mit Verlusten gerechnet, als ich den Rettungstrupp mit dem Kutter hinschickte. Ich war gar nicht sicher, dass die Burschen überhaupt je wieder aus der Macherauskommen würden. Aber das haben sie geschafft, sie waren so gut wie in Sicherheit!
    »Dem Allmächtigen Gott empfehlen wir die Seelen unserer dahingeschiedenen Brüder, und ihren Leib übergeben wir den Tiefen des Alls, in der gewissen und sicheren Hoffnung auf die Auferstehung und ein ewiges Leben durch unseren Herrn Jesus Christus, der da wiederkehren wird in Glanz und Herrlichkeit, zu richten die Welten; dann werden die Meere ihre Toten ausspeien und die Tiefen ihre Last …«
    Kelley drückte die Schalter herunter, und ein leises Wuuusch ertönte, noch einmal – drei, vier, fünf. Nur vier Körper und ein Kopf gefunden, von siebenundzwanzig Toten und Vermissten.
    »Alle Mann, Ach-tunnk!«
    »Feuer!«
    Und was werden die Splits davon halten? überlegte Rod. Drei Breitseiten, in den leeren Raum abgefeuert – bis auf die letzte Salve, die die draußen schwebenden sterblichen Überreste pulverisieren würde. Der Admiral hatte darauf bestanden, und niemand hatte Einwände erhoben.
    Dann bliesen die Trompeter der Lenin und der Mac Arthur gemeinsam den Zapfenstreich; die leisen Alttöne verhallten, und einen Augenblick lang war es still im Schiff.
    »Alle Mann, wegtreten!«
    Die Offiziere verließen schweigend den Torpedoraum. Die Lichter in den Korridoren wurden wieder heller, und überall eilten Männer auf ihre Posten zurück oder in die vollgestopften Freizeiträume. Der Flottenalltag geht weiter, dachte Rod. Auch Bestattungsandachten sind Teil des Reglements. Für alles gibt es Vorschriften: Geburt an Bord eines Schiffs, Registrierung der …; Bestattung, mit oder ohne Leichen; und auch Vorschriften für Kapitäne, die ihr Schiff verlieren. Für sie schreibt das Reglement eine Verhandlung vor dem Kriegsgericht vor.
    »Rod. Einen Augenblick, Rod, bitte.« Rod blieb auf Sallys Ruf hin stehen. Mitten auf dem Gang standen sie einander gegenüber, während die anderen Offiziere und Leute der Besatzung an ihnen vorbeiströmten. Rod wollte sich ihnen anschließen, wollte zurück in die Einsamkeit seiner Kabine, wo ihn niemand fragen würde, was auf der Mac Arthur geschehen war. Aber hier stand nun Sally vor ihm, und irgend etwas in seinem Innern wollte mit ihr reden dürfen, oder nur einfach in ihrer Nähe sein …
    »Rod, Dr. Horvath sagt, die Splits haben Botschafter geschickt, die uns am Narrenpunkt treffen sollen, aber Admiral Kutuzov will sie nicht an Bord lassen! Ist das richtig?«
    Verdammt! dachte er. Schon wieder die Splits, immer die Splits – »Ja, das stimmt.« Er wandte sich ab.
    »Rod, warte! Wir müssen etwas tun! Rod, wohin willst du?« Sie starrte seinem davoneilenden Rücken nach. Was hab’ ich nur angestellt? fragte sie sich.
     
    Blaines Tür war geschlossen, aber das Kontrolllicht zeigte an, dass sie nicht versperrt war. Kevin Renner zögerte, klopfte schließlich. Nichts rührte sich. Er wartete einen Augenblick lang und klopfte nochmals.
    »Herein.«
    Renner öffnete die Tür. Es kam ihm seltsam vor, in Blaines Kabine einfach so hineinspazieren zu können: kein Infanterieposten, der davor Wache hielt, nichts mehr von der eindrucksvollen Atmosphäre der Befehlsgewalt, die den Kommandanten eines Schiffs umgibt. »Hallo Käptn. Darf ich ein bisschen reinkommen?«
    »Bitte. Möchten Sie etwas trinken?« Es war deutlich, dass Blaine alles egal war. Er schaute Renner nicht einmal an, und Kevin fragte sich, ob er diese Geste der Höflichkeit vielleicht ernst nehmen sollte. Er konnte um einen Drink bitten …
    Nein. Nur immer schön langsam. Renner setzte sich und blickte sich um. Blaines Kabine war nicht groß. Hätte die Lenin Geschütztürme besessen, dann wäre ein Turmabteil etwa so groß gewesen. Es gab nur vier Männer und eine Frau an

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