Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
Sie waren für die Trauerandacht zur Lenin zurückgekehrt und eilten jetzt wieder zu ihrem neuen Spielzeug.
    Jeder neue Bericht zeigte, dass es voller technischer Wunder steckte, die von ungeheurem Wert für das Imperium waren. Aber konnte er wagen, es an Bord zu nehmen? Es war sinnlos, andere um Rat zu fragen. Kapitän Blaine hätte ihm eine Hilfe sein können, aber er war jetzt ein gebrochener Mann, der im Bewusstsein seines Versagens dahindämmerte, nutzlos, jetzt, da sein Rat vonnöten gewesen wäre. Horvath hegte blindes Vertrauen in die guten Absichten sämtlicher Splits. Und dann war da noch Bury, der von ebenso blindem Hass gegen alles erfüllt war, was mit den Splits zusammenhing, obwohl eigentlich alle Informationen darauf hindeuteten, dass die Splits freundlich und harmlos waren.
    »Wahrscheinlich sind sie das« murmelte Kutuzov. Horace Bury blickte fragend auf. Er hatte mit dem Admiral auf der Brücke Tee getrunken und das Geschenkschiff begutachtet. »Wahrscheinlich sind die Splits freundlich und harmlos«, wiederholte Kutuzov.
    »Das können Sie doch nicht glauben!« protestierte Bury.
    Kutuzov zuckte die Achseln. »Wie ich schon den anderen gesagt habe, ist es nicht von Belang, was ich glaube. Ich habe die Aufgabe, der Regierung ein Maximum an Informationen zu verschaffen. Da wir nur mehr ein Schiff haben, würde ein Verlust den Verlust sämtlicher Informationen bedeuten. Andererseits wäre dieses Raumboot der Splits sehr wertvoll, meinen Sie nicht auch, Exzellenz? Was würden Sie der Admiralität für die Lizenz bezahlen, Schiffe mit einem solchen Antrieb herzustellen?«
    »Ich würde sehr viel mehr dafür bezahlen, dass der Split-Gefahr für alle Zeiten ein Ende gemacht wird«, sagte Bury ernst.
    »Hmm.« Der Admiral war versucht, ihm zuzustimmen. Im Sektor Trans-Kohlensack gab es schon genug Probleme. Nur der Himmel mochte wissen, wie viele Kolonien jetzt wieder revoltierten, wie viele freie Welten sich gegen das Imperium zusammenschlössen; fremde Intelligenzen waren eine Komplikation, die die Admiralität keineswegs brauchen konnte. »Aber bedenken Sie doch – die Technologie. Die Handelsmöglichkeiten. Ich hätte gedacht, das müsste Sie doch besonders interessieren.«
    »Wir können ihnen nicht trauen«, sagte Bury. Er bemühte sich sehr, ruhig zu sprechen.
    Der Admiral achtete Männer gering, die ihre Gefühle nicht zu beherrschen vermochten.
    Bury verstand ihn sehr gut – sein Vater war auch so gewesen.
    »Admiral, sie haben unsere Kadetten getötet. Sie glauben doch sicher nicht an dieses Märchen vom Verglühen während des Wiedereintritts? Und sie haben diese kleinen Bestien in der Mac Arthur losgelassen – beinahe wäre es ihnen gelungen, sie auch auf die Lenin zu bringen.« Der Handelsherr schauderte unmerklich. Kleine, glitzernde Augen – und so knapp war es gewesen … »Sie werden doch sicher nicht diese Wesen in das Imperium lassen. Oder an Bord Ihres Schiffs.« Gedankenlesende Ungeheuer.
    Telepathen oder nicht, sie konnten Gedanken lesen. Bury kämpfte seine wachsende Verzweiflung nieder: wenn sogar Admiral Kutuzov begann, den Lügen dieser Wesen zu glauben, welche Hoffnung blieb dann noch dem Imperium? Die neue Technologie würde die Imperial Traders Association, die Händlervereinigung, reizen wie nichts zuvor, und nur die Admiralität hatte genug Macht, um Forderungen der ITA nach Handelsbeziehungen niederzuschlagen. Beim Barte des Propheten, etwas musste unternommen werden! »Ich frage mich, ob nicht Dr. Horvath Sie all zu sehr beeinflusst?« erkundigte sich Bury höflich.
    Der Admiral verzog das Gesicht, und Horace Bury lächelte hinter seiner ausdruckslosen Miene. Horvath. Er war der Hebel. Man brauchte nur Horvath gegen den Admiral auszuspielen. Irgend jemand musste ja etwas unternehmen …
     
    Anthony Horvath fühlte sich in diesem Augenblick trotz der Beschleunigung von 1,5 Ge rundherum zufrieden und glücklich. Das Geschenkschiff war geräumig, und es besaß unter seinen zahllosen Wundern auch etliche wohlerwogene Luxusnuancen. Zum Beispiel die Dusche mit einem halben Dutzend drehbarer Brauseköpfen auf allen Seiten und einem Molekularsieb zur Wiederaufbereitung des Wassers. Dann gab es einen Vorrat von tiefgekühlten Split-Gerichten, die nur noch in den Mikrowellenherd geschoben werden mussten. Selbst kulinarische Fehlschläge waren … nun ja, interessant. Es gab Kaffee, der zwar synthetisch, aber gut war, und ein gutbestücktes Weinlager. Zu seiner Zufriedenheit

Weitere Kostenlose Bücher