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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Ihrem Gesicht, als Sie merkten, dass ich’s war. Nicht sehr schmeichelhaft.«
    »Tut mir leid. Nein, ich habe niemand anderen erwartet. Sagten Sie etwas?«
    »Nein.«
    »Ich dachte – Mr. Renner, ich dachte, Sie hätten etwas wie ›kaputt‹ gesagt.«
    »Gerade fleißig gewesen?« fragte Renner. Er schaute sich in der Kabine um. Ihr sonst so ordentlicher Schreibtisch war ein Chaos von Zetteln, Diagrammen und Computerausdrucken. Einer von Horvaths Berichten lag auf dem Deck in der Nähe der Wand. Renner verzog den Mund zu einem zweifelnden Lächeln.
    Sally folgte seinem Blick und errötete. »Nicht besonders«, gab sie zu. Renner hatte ihr gesagt, dass er Rod besuchen wollte, und sie wartete jetzt darauf, dass er etwas sagte.
    Nach einer Weile gab sie auf. »Na schön. Ich war nicht fleißig, und wie geht’s ihm?«
    »Er ist ein Häufchen Elend.«
    »Oh.« Sally fand das Bild empörend und beunruhigend.
    »Hat sein Schiff verloren. Kein Wunder, dass er da am Boden zerstört ist. Hören Sie, lassen Sie sich bloß von niemandem sagen, der Verlust eines Schiffes sei wie der Verlust der Ehefrau. Das ist es nicht. Es ist eher so, als würden Sie die Vernichtung Ihrer Heimatwelt miterleben.«
    »Ist … Meinen Sie, ich kann etwas tun?«
    Renner starrte sie an. »Er ist kaputt, sag’ ich Ihnen. Natürlich können Sie etwas tun. Sie können hingehen und seine Hand halten, um Himmels willen! Oder einfach bei ihm sitzen. Wenn er mit Ihnen vor Augen weiter das Schott anstarren kann, dann muss er einen Treffer abbekommen haben.«
    »Er wurde doch nicht verletzt …«
    »Natürlich nicht. Ich meinte nur, er müsste dann schon – ach, lassen wir das. Passen Sie auf, geh’n Sie einfach hin und klopfen Sie an seine Tür, ja?« Kevin schob sie hinaus auf den Gang, und ohne recht zu wissen, wie ihr geschah, fand sie sich in Marsch gesetzt. Als sie sich verwirrt umsah, zeigte Renner auf eine Tür. »Ich geh’ inzwischen auf einen Drink.«
    Na wirklich, dachte sie. Jetzt erklären schon Handelsschiffer den Aristokraten, wie sie nett zueinander sein sollen … Aber es hatte keinen Sinn, im Korridor stehen zubleiben.
    Sie klopfte an.
    »Herein.«
    Sally trat rasch ein und Schloss die Tür. »Hallo«, sagte sie. Oh Mann. Er schaute fürchterlich aus. Und dieser Sack von Uniform – damit musste etwas geschehen.
    »Beschäftigt?«
    »Nein. Ich dachte nur über etwas nach, was Mr. Renner sagte. Weißt du, dass Kevin Renner im Innersten seiner Seele wirklich an das Imperium glaubt?«
    Sie sah sich nach einer Sitzgelegenheit um. Er war offensichtlich nicht in der Verfassung, ihr Platz anzubieten. Sie setzte sich. »Er ist ein Offizier der Flotte, oder?«
    »Ja, schon, natürlich setzt er sich für das Imperium ein, sonst hätte er kein Patent angenommen – aber ich wollte sagen, dass er wirklich an unsere Ziele glaubt.
    Erstaunlich.«
    »Das tun wir doch auch?« fragte sie unsicher. »Denn wenn wir es nicht täten, wäre die gesamte menschliche Rasse in Schwierigkeiten, nicht?«
    »Ich erinnere mich, dass ich einmal dachte, ich täte es«, sagte Rod. Also, das war ja einfach lächerlich. Es gab wohl eine ganze Menge Dinge, die er mit dem einzigen Mädchen im Umkreis von zehn Parsek besprechen konnte, ohne sich in weltanschauliche Grübeleien zu verlieren. »Du siehst hübsch aus. Wie machst du das nur? Du musst doch dein ganzes Gepäck verloren haben.«
    »Nein, ich hatte meine Reisesachen mit. Alles, was ich auf Alpha mitnahm, weißt du noch?« Dann konnte sie nicht mehr an sich halten und lachte los. »Rod, hast du eine Ahnung, wie komisch du in Kapitän Michailovs Uniform aussieht? Ihr beide habt aber auch wirklich nicht dieselben Maße. He! Aufhören! Du fängst mir jetzt nicht wieder mit Trübsalblasen an, Rod Blaine!« Sie zog eine finstere Miene.
    Es dauerte einen Augenblick, aber dann hatte sie gewonnen. Sie wusste es, als Rod unwillkürlich einen Blick auf die breiten Falten warf, die er in den Uniformrock gekniffen hatte, damit das Ding etwas weniger wie ein Zelt aussah. Er begann zu grinsen. »Ich nehme nicht an, dass mich die Times in die Liste der zehn bestgekleideten Männer des Hofes aufnimmt, oder?«
    »Bestimmt nicht.« Schweigend saßen sie einander gegenüber, und sie zerbrach sich den Kopf nach etwas, was sie als nächstes sagen konnte. Verdammt, warum ist es nur so schwer, mit ihm zu reden? Onkel Ben behauptet, dass ich immer zuviel rede, und jetzt fällt mir einfach nichts ein. »Was hat denn Mr. Renner

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