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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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erwachendes Interesse. »Sie sind sehr überzeugend, Mylady. Wie auch Sie, Kapitän Blaine.« Er überlegte. »Mr. Bury wurde zu dieser Konferenz nicht eingeladen. Ich glaube, es wäre an der Zeit, auch seine Meinung anzuhören. Bootsmann, bringen Sie Seine Exzellenz hierher in die Messe.«
    »Da, Admiral!«
    Man wartete. Ein Dutzend leise Gespräche rund um den Tisch ließen das Schweigen noch merklicher werden.
    »Rod, du warst großartig «, strahlte Sally. Sie griff unter dem Tisch nach seiner Hand und drückte sie. »Danke.«
    Bury trat ein, gefolgt von den unvermeidlichen Infanteriewachen. Kutuzov entließ sie mit einem Wink. Der Handelsmagnat war etwas betroffen am einen Ende des Raums stehen geblieben. Cargill erhob sich und bot ihm seinen Platz am Tisch an.
    Bury hörte aufmerksam zu, als Commander Borman die bisher vorgebrachten Argumente zusammen fasste. Wenn Bury erstaunt war über das, was er hörte, so zeigte er es nicht. Seine Miene blieb höflich und interessiert.
    »Ich möchte Sie um Ihren Rat ersuchen, Exzellenz«, sagte Kutuzov, als Borman geendet hatte. »Ich gebe zu, dass ich diese Wesen nicht an Bord meines Schiffes haben möchte. Andererseits – solange sie nicht die Sicherheit der Lenin gefährden, habe ich meiner Ansicht nach nicht das Recht, Minister Horvaths Ersuchen abzulehnen.«
    »Ah.« Bury strich sich über den Bart und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. »Ist Ihnen bewusst, dass die Splits meiner Ansicht nach Gedanken lesen können?«
    »Lächerlich«, fauchte Horvath.
    »Lächerlich wohl kaum, Doktor«, sagte Bury. Seine Stimme blieb ruhig und sachlich.
    »Unwahrscheinlich vielleicht, obwohl schon hier und da Beweise, für eine ähnliche Fähigkeit bei Menschen erbracht wurden.« Horvath wollte etwas einwenden, aber Bury ließ sich nicht unterbrechen. »Keine schlüssigen Beweise, natürlich, aber Beweise.
    Unter Gedankenlesen verstehe ich nicht notwendigerweise Telepathie. Bedenken Sie doch die Fähigkeit der Splits, einen einzelnen Menschen so genau zu studieren und sich in ihn hineinzufühlen, dass sie praktisch seine Rolle spielen können – und zwar so gut, dass nicht einmal seine Freunde den Unterschied bemerken. Nur ihr Äußeres unterscheidet sie noch von den betreffenden Personen. Wie oft haben Sie erlebt, dass Leute von der Besatzung oder Soldaten automatisch die Befehle eines Splits befolgen, das einen Offizier nachahmt?«
    »Kommen Sie zur Sache«, sagte Horvath. Gegen Burys Feststellung konnte er kaum Einwände erheben – das war allgemein bekannt.
    »Also: sie lesen Gedanken – ob sie das nun durch Telepathie fertig bringen oder durch perfekte Identifikation mit einem Menschen! Sie sind dadurch die überzeugendsten Geschöpfe, denen wir je begegnen werden. Sie wissen immer genau, was uns motiviert und mit welchen Argumenten sie uns kommen müssen.«
    »Herrgott noch mal!« brach Horvath los. »Wollen Sie damit sagen, sie könnten uns überreden , ihnen freiwillig die Lenin zu überlassen?«
    »Sind Sie sicher, dass sie das nicht können? – Sicher, Doktor?«
    David Hardy räusperte sich. Alle wandten sich zu dem Kaplan um, und Hardy schien erst ein wenig verlegen zu sein. Dann lächelte er. »Ich wusste immer, dass das Studium der antiken Klassiker noch einmal von praktischem Nutzen sein würde. Ist jemand von Ihnen vielleicht mit Platos Staat vertraut? Nein, natürlich nicht. Nun, gleich zu Beginn wird Sokrates, dem zugebilligt wird, der überzeugendste Mensch gewesen zu sein, der je gelebt hat, von seinen Freunden herausgefordert. Sie sagen, Sokrates würde entweder freiwillig bei ihnen übernachten, oder sie würden ihn dazu zwingen. Sokrates fragt sie natürlich, ob es nicht noch eine dritte Möglichkeit gebe – er könnte sie doch überreden, ihn heimgehen zu lassen. Darauf wenden die Freunde ein, dass er dazu nicht imstande sein würde, weil sie ihm gar nicht zuhören würden.«
    Einige Augenblicke lang herrschte Stille.
    »Oh«, sagte Sally unvermittelt. » Natürlich . Wenn die Splits niemals mit Admiral Kutuzov zusammenkommen, oder mit Kapitän Michailov oder sonst jemandem von der Besatzung der Lenin – wie können sie sie dann zu irgend etwas überreden? Sie nehmen doch gewiss nicht an, Mr. Bury, dass sie die Leute der Mac Arthur zur offenen Meuterei bringen könnten?«
    Bury zuckte die Achseln. »Bei allem Respekt, Mylady, haben Sie bedacht, was die Splits zu bieten haben? Größeren Reichtum, als das ganze Imperium aufzubringen vermag.
    Es sind

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