Der Splitter Im Auge Gottes
Bahnkorrekturen. Sie schössen diese Felsbrocken genau dorthin, wo sie sie haben wollten …
Nun, dachte er, Zeit, wieder in das Geschenkschiff zurückzukehren. Wir werden es nur zu bald verlassen müssen – ich frage mich, ob Blaine irgendwelche Fortschritte macht?
Rod und Sally konferierten eben gerade mit dem Admiral – auf der Brücke. Soweit Rod wusste, hatte niemand außer dem Admiral und seinem Steward je das Innere seiner Kabine zu sehen bekommen. Vielleicht auch der Admiral selber nicht, denn er schien die Brücke niemals zu verlassen. Unermüdlich beobachtete er die Schirme, nach den geringsten Anzeichen feindseliger Handlungen der Splits Ausschau haltend.
»Es ist schade«, sagte er eben. »Dieses Schiff wäre wertvoll. Aber wir können nicht riskieren, es an Bord zu nehmen. Sonderbare Mechanismen – wer weiß, wozu sie dienen mögen? Und könnten unsere Split-Passagiere sie sich nicht zu Nutzen machen?« Kutuzov schauderte.
»Ja, Sir«, meinte Rod zuvorkommend. Er bezweifelte zwar, dass das Geschenkschiff irgendeine Gefahr darstellte, aber es enthielt wirklich Apparate, die nicht einmal Sinclair durchschaute. »Ich dachte an andere Produkte. Kleinere Gegenstände. Diese Statuetten, die Kaplan Hardy so gefallen. Wir könnten alles in Plastik einsiegeln und in Stahlbehälter verstauen, die zugeschweißt werden und außen am Rumpf innerhalb des Feldes befestigt werden könnten. Wenn die Splits etwas besitzen, das uns trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen noch zu schaden vermag, dann ist es vielleicht besser, wir kehren nicht nach Hause zurück.«
»Hm.« Der Admiral strich sich durch den Bart. »Sie halten diese Artefakte für wertvoll?«
»Ja, Sir.« Wertvoll bedeutete für Kutuzov etwas anderes als für Sally oder Horvath. »Je mehr wir über die Technologie der Splits lernen, um so bessere Bedrohungsabschätzungen werden Cargill und ich liefern können, Sir.«
»Da. Kapitän, ich möchte, dass Sie mir offen Ihre Meinung sagen. Was halten Sie von den Splits?«
Sally hielt ihre Zunge nur mühsam im Zaum. Sie überlegte, was Rod jetzt sagen würde.
Es hatte sich gezeigt, dass er den Admiral ganz unerwartet geschickt zu manipulieren verstand.
Rod zuckte die Achseln. »Ich stimme sowohl mit Dr. Horvath als auch mit Ihnen selbst überein, Sir.« Als Kutuzov ihn erstaunt anblickte, fügte Rod eilig hinzu: »Sie könnten die größte potentielle Gefahr darstellen, der wir je begegnet sind, oder auch unsere größte Chance. Vielleicht beides. Was auch zutrifft – je mehr wir über sie wissen, um so besser – solange wir Vorkehrungen treffen, um jedes denkbare Risiko auszuschalten.«
»Ah. Kapitän, ich schätze Ihre Meinung. Wenn ich es gestatte, werden Sie die persönliche Verantwortung dafür übernehmen, dass jegliche Gefährdung durch Split-Artefakte, die von diesem Schiff herübergebracht werden, eliminiert wird? Ich erwarte mehr als Gehorsam. Ich verlange Ihren persönlichen Einsatz und Ihr Wort, dass Sie kein Risiko eingehen.«
Damit werde ich mich bei Horvath nicht gerade beliebt machen, überlegte Rod. Anfangs wird der Wissenschaftsminister froh sein, überhaupt etwas mitnehmen zu dürfen; aber über kurz oder lang wird er etwas haben wollen, dem ich nicht traue. »Jawohl, Sir. Ich gehe hinüber und kümmere mich selbst darum. Äh … ich würde Miss Fowler brauchen.«
Kutuzovs Augen verengten sich, »Bah. Sie wären für ihre Sicherheit verantwortlich.«
»Natürlich.«
»Also gut. Sie können gehen.« Als Rod und Sally die Brücke verlassen hatten, musterte Commander Borman seinen Admiral neugierig. Er fragte sich, ob er wirklich die Spur eines Grinsens entdeckte. Nein, natürlich nicht. Das war einfach nicht denkbar.
Wäre ein Offizier von höherem Rang als Blaine anwesend gewesen, hätte Kutuzov vielleicht irgendeinen Kommentar abgegeben, aber er dachte nicht daran, über einen Kapitän – und zukünftigen Marquis – mit Borman zu diskutieren. Er hätte jedoch vielleicht etwas gesagt wie: »Blaine zu beschäftigen ist eine Gefährdung von Miss Fowler wert. Wenn er nicht vor sich hin brütet, ist er ein guter Offizier.« Kutuzov mochte vielleicht niemals die Brücke verlassen, aber er hielt es für seine Pflicht, seine Offiziere auf der Höhe ihrer Leistungsfähigkeit zu halten. Wie alle seine Pflichten nahm er das sehr ernst.
Natürlich gab es sofort Zwistigkeiten. Horvath wollte alles mitnehmen und gab sich der Täuschung hin, dass Rod den Admiral eingewickelt hätte. Als er
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