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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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schon Männer um einen geringeren Preis gekauft worden …«
    Ja, zum Beispiel von dir, dachte Sally.
    »Wenn sie so gerissen sind, warum haben Sie das nicht schon längst getan?« Kevin Renner fragte das in ziemlich spöttischem Ton, der schon fast einer Respektlosigkeit gleichkam. Da seine Entlassung bei der Rückkehr nach Neuschottland fällig wurde, konnte sich Renner alles erlauben, was ihm nicht gerade eine formelle Anklage einbrachte.
    »Wahrscheinlich haben sie es bisher nicht für nötig gehalten«, entgegnete Bury.
    »Wahrscheinlich können sie es nicht«, gab Renner zurück. »Und wenn sie wirklich Gedanken lesen können, dann kennen sie unsere sämtlichen Geheimnisse längst. Sie haben sich mit Sinclair unterhalten, der so gut wie alles in der Flotte reparieren kann, und sie hatten ein Fjunch(klick) auf Lord Blaine angesetzt, der wohl sämtliche politischen Geheimnisse kennt …«
    »Sie hatten nie direkten Kontakt zu Kapitän Blaine«, erinnerte ihn Bury.
    »Aber zu Miss Fowler, so lange sie nur wollten.« Renner kicherte über irgendeinen verborgenen Witz. »Sie weiß sicher mehr über die Politik des Imperiums als irgendeiner von uns. Mr. Bury, die Splits sind tüchtig, aber so tüchtig sind sie nun auch wieder nicht, weder in ihren Überredungskünsten noch beim Gedankenlesen.«
    »Ich bin geneigt, Mr. Renner zuzustimmen«, meinte Hardy. »Allerdings wären die von Miss Fowler vorgeschlagenen Sicherheitsmaßnahmen in Erwägung zu ziehen.
    Beschränken wir doch den Kontakt mit den Splits auf einige wenige Personen: mich selbst, zum Beispiel. Ich bezweifle, dass sie mich bestechen oder überreden können, und selbst wenn sie es können, habe ich keinerlei Befehlsbefugnisse. Mr. Bury, wenn er möchte. Nicht, möchte ich vorschlagen, Dr. Horvath oder sonst ein Wissenschaftler, der Zugang zu komplizierteren Apparaten hat, und keine Maate oder Soldaten, außer unter Überwachung sowohl direkt als auch über Vidi. Für die Splits mag das alles recht unangenehm sein, aber damit wäre die Gefahr für die Lenin wohl minimal.«
    »Hm. Nun, Mr. Bury?« fragte Kutuzov.
    »Aber – ich sage Ihnen doch, sie sind gefährlich! Ihre technischen Fähigkeiten sind einfach unglaublich. Allah sei uns gnädig, wer kann wissen, was sie aus völlig harmlosen Gegenständen zusammenbauen? Waffen, Kommunikationsgeräte, Fluchthilfen …« Burys ruhige Gelassenheit bröckelte zusehends ab, und er musste sehr um Beherrschung kämpfen.
    »Ich ziehe meinen Vorschlag zurück, dass Mr. Bury Zutritt zu den Splits erhält«, sagte Hardy bedächtig. »Ich bezweifle, dass sie die Begegnung überleben würden. Sie entschuldigen schon, Exzellenz.«
    Bury knurrte etwas auf Arabisch. Zu spät fiel ihm ein, dass Hardy Linguist war.
    »Oh, gewiss nicht«, sagte Hardy lächelnd. »Dafür kenne ich meine Vorfahren doch zu gut.«
    »Wie ich sehe, Admiral«, sagte Bury, »war ich nicht überzeugend genug. Ich bedauere das, denn diesmal habe ich wirklich nichts als die Sicherheit des Imperiums im Sinn. Ich könnte ja auch auf den Profit aus sein – mir sind die Möglichkeiten durchaus bewusst, aus Handelsbeziehungen mit den Splits ungeheuren Gewinn zu schlagen. Aber ich weiß, dass sie die größte Gefahr für die menschliche Rasse darstellen, die es je gegeben hat.«
    »Da.« Kutuzov schien zu einem Entschluss gekommen zu sein. »In diesem Punkt könnte ich Ihnen zustimmen, wenn wir ein Wort einfügen: Die größte potentielle Gefahr, Exzellenz. Hier müssen wir entscheiden, wo das geringste Risiko liegt, und solange die Lenin nicht gefährdet wird, ist es offensichtlich ratsamer, die Botschafter mitzunehmen, und zwar unter den von Kaplan Hardy vorgeschlagenen Bedingungen. Dr. Horvath, stimmen Sie zu?«
    »Wenn wir sie nur auf diese Art mitnehmen können, ja. Ich finde es allerdings schändlich, Botschafter so …«
    »Pah! – Kapitän Blaine. Stimmen Sie zu?«
    Blaine rieb sich den Nasenrücken. »Ja, Sir. Sie mitzunehmen ist das kleinere Risiko – wenn die Splits eine Gefahr darstellen, können wir das jetzt doch nicht beweisen, und wir könnten von den Botschaftern auf jeden Fall eine Menge lernen.«
    »Mylady?«
    »Ich schließe mich Dr. Horvath an …«
    »Ich danke Ihnen.« Kutuzov zog ein Gesicht, als hätte er eine Zitrone zerbissen.
    »Kapitän Michailov. Sie werden alle Vorkehrungen für eine Internierung der Splits treffen. Unter dem Vorwand der drohenden Seuche – aber Sie werden dafür sorgen, dass sie nicht entkommen können.

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