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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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eine Familie kann persönlich gar nicht zu viel Macht ausüben, auch wenn sie theoretisch sehr groß ist. Sobald aber zugelassen wird, dass er Macht an Vertreter delegiert, sieht die Sache ganz anders aus.«
    »Was ist mit Merrill? Das ist sein Sektor.«
    »Na und? Für ihn gelten die gleichen Einwände wie für alle anderen. Vielleicht noch mehr. Die Aufgaben eines Vizekönigs sind ziemlich klar umrissen. Sich um fremde Intelligenzen zu kümmern, gehört nicht dazu. Nicht, dass Merrill übermütig werden und sein privates Imperium hier draußen einrichten würde, aber die Geschichte zeigt, dass man jedenfalls vor so etwas verdammt auf der Hut sein muss. Deshalb musste es eine Kommission sein. Das Parlament wollte nicht einem einzelnen Mann soviel Macht zubilligen, nicht einmal mir. Man macht mich zum Vorsitzenden, weil ich die Wählerstimmen habe. Meine Nichte kam auf ähnliche Weise hinein – mein Bruder war populärer als ich’s bin, wir brauchten auf jeden Fall eine Frau, na, und Sally war gerade im Splitter-System gewesen. Alles in Butter. Aber ich kann nicht allzu lange hier draußen bleiben, Rod. Das muss jemand anderer. Sie nämlich.«
    »Das habe ich kommen sehen. Warum ich?«
    »Sie sind ideal. Wir brauchten ohnehin die Unterstützung Ihres alten Herrn, um die Kommission in dieser Form durchzudrücken. Der Marquis ist zur Zeit ziemlich beliebt.
    Hat gute Arbeit bei der Befriedung seines Sektors geleistet. Hat sich im Krieg gut gehalten. Außerdem gehören Sie beinahe zum Kaiserhaus. Sie sind ein möglicher Thronfolger …«
    »Ja, ungefähr an achtundzwanzigster Stelle oder so. Der Sohn meiner Schwester hat mehr Anspruch als ich.«
    »Schon, aber damit würden diese Machtbefugnisse wenigstens nicht in völlig fremde Hände geraten. Ihre Standesgenossen vertrauen Ihnen. Adel wie Bürgertum mag Ihren Vater. Und niemand wird annehmen, dass Sie hier draußen König werden wollten – Sie würden dabei Crucis Court verlieren. Das Problem ist jetzt nur noch, ein paar hiesige Strohmänner zu finden, die sich mit ihrem Barontitel zufrieden geben und Ihnen keine Schwierigkeiten machen, wenn ich fort bin. Sie werden sich einen Nachfolger suchen müssen, bevor Sie nach Hause können, aber das werden Sie schon schaffen. Hab’ ich ja auch eben.« Fowler lächelte befriedigt.
    Der Palast kam in Sicht. Posten in schottischer Uniform mit Kilt standen vor den Außentoren Wache, der Offizier jedoch, der ihre Papiere überprüfte, bevor er sie durchließ, gehörte zur Flotteninfanterie.
    »Wir werden uns beeilen müssen«, sagte Senator Fowler, als sie die kreisrunde Auffahrt entlang bis zu den glänzenden, rötlich-gelben Steinstufen der Freitreppe fuhren. »Rod, wenn diese Splits eine Gefahr darstellen, könnten Sie Kutuzov mit einer Kriegsflotte hinschicken?«
    »Sir?«
    »Sie haben mich ganz gut verstanden. Worüber lächeln Sie?«
    »Weil ich draußen vor Splitter Alpha ein sehr ähnliches Gespräch mit einem meiner Offiziere hatte. Nur war ich an Ihrer Stelle. Ja, Sir. Ich würde es nicht gerne tun, aber ich könnte es. Und ich kann Ihnen diese Antwort so schnell geben, weil ich auf dem Heimflug intensiv darüber nachgedacht habe. Wenn es anders wäre, müsste ich Sie mit Ihrer Kommission im Stich lassen.« Er überlegte einen Augenblick lang. »Aber Sally könnte es nicht.«
    »Habe ich auch nicht erwartet. Sie würde aber auch eine solche Entscheidung nicht bekämpfen. Jede Information, die geeignet ist, Sie oder mich zu einem solchen Befehl zu veranlassen, würde Sally zum Rücktritt bewegen. Hören Sie, ich hab’ diese Berichte studiert, bis mir Augen und Ohren wehtaten, aber ich kann nichts Verdächtiges finden.
    Ein paar Dinge kamen mir allerdings schon faul vor. Wie das mit Ihren Kadetten. Es fällt mir schwer, all diese Unwahrscheinlichkeiten zu schlucken.«
    »Mir auch«, nickte Rod.
    Das Taxi fuhr an der Palasttreppe vor, und der Fahrer hielt ihnen die Türen auf. Rod angelte nach Banknoten, um den Fahrpreis zu bezahlen, und gab viel zuviel Trinkgeld, weil er überhaupt nicht daran gewöhnt war, mit Taxis zu fahren.
    »Haben Sie noch einen Wunsch, Mylord?« erkundigte sich der Kellner, Rod warf einen Blick auf seinen Taschencomputer. »Nein, danke. Wir werden zu spät kommen, Sally.« Er machte keine Anstalten aufzustehen. »Angus – wir hätten doch noch gerne Kaffee. Mit Brandy.«
    »Sehr wohl, Mylord.« »Rod, wir kommen wirklich zu spät.« Sally stand auch nicht auf.
    Sie schauten einander an und

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