Der Splitter Im Auge Gottes
Weltraumflotte, von jeder Nachlässigkeit frei. Punkt drei: Dieses Gericht weist die überlebenden Offiziere der Mac Arthur an, eine detaillierte Studie von Maßnahmen zu verfassen, durch die ein derartiger Verlust in Zukunft vermieden werden kann. Punkt vier: Dieses Gericht stellt fest, dass die Such- und Säuberungsmaßnahmen auf der Mac Arthur durch die Anwesenheit zahlreicher ziviler Wissenschaftler und ihrer Ausrüstung behindert wurden und dass ferner Minister Anthony Horvath, ranghöchster Wissenschaftler, gegen sie Säuberungsaktion protestierte und jede Störung der zivilen Forschungsarbeiten rügte. Punkt fünf: Dieses Gericht stellt fest, dass Kapitän Blaine bei der Säuberung seines Schiffes ohne die in Punkt vier genannten Schwierigkeiten sorgfältiger hatte vorgehen können. Das Gericht spricht jedoch keinen Tadel für den Kommandanten aus.
Dieses Urteil ist einstimmig. Das Gericht vertagt sich. Kapitän, Sie können gehen.«
»Danke, Sir.« »Also, Blaine, das war eine üble Schlamperei. Das wissen Sie ja wohl, oder?«
»Jawohl, Sir.« Mein Gott, wie oft habe ich mir darüber den Kopf zerbrochen?
»Aber ich glaube nicht, dass irgend jemand in der Flotte sich besser aus der Affäre hatte ziehen können. Mit all diesen Zivilisten an Bord muss das Schiff ja ein Irrenhaus gewesen sein. So, Senator, jetzt gehört er Ihnen. Sie werden in Zimmer 675 schon erwartet.«
»Gut. Ich danke Ihnen, Admiral.« Fowler schob Blaine aus dem Verhandlungsraum und durch den Gang zum Lift. Ein Unteroffizier hielt ihnen die Tür auf.
»Wohin wollen wir denn jetzt?« erkundigte sich Rod. »Sechs-sieben-fünf? Das ist doch die Pensionierung!«
»Natürlich«, sagte der Senator. Sie betraten den Lift. »Sie glauben doch nicht, Sie könnten bei der Flotte bleiben, wenn Sie in dieser Kommission sind, oder? Deshalb mussten wir diese Untersuchung rasch durchdrucken. Bevor das geklärt war, konnte man Sie nicht pensionieren.«
»Aber, Senator …«
»Ben. Sagen Sie Ben zu mir. Ja?«
»Ja, Sir. Ben, ich will aber nicht! Meine Karriere ist die Flotte …«
»Jetzt nicht mehr.« Der Lift hielt an, und Fowler schob Rod hinaus. »Sie hatten ja sowieso früher oder später gehen müssen. Die Familie ist zu wichtig. Geht ja nicht an, dass unsere jungen Edelleute ihre Regierungspflichten vernachlässigen und im Weltraum herumzigeunern. Das wussten Sie doch.«
»Ja, Sir. Nachdem meine Bruder umgekommen waren, blieb mir keine andere Möglichkeit. Aber es muss doch nicht schon jetzt sein! Kann man mich nicht beurlauben7«
»Reden Sie keinen Unsinn. Das Split-Problem wird uns noch verdammt lange beschäftigen. Und Sparta ist dafür zu weit weg. So, da wären wir.« Fowler zog ihn in das Zimmer.
Seine Pensionierungsdokumente waren bereits vorbereitet. Roderick Harold Lord Blaine, auf Befehl Seiner Kaiserlichen Majestät zum Konteradmiral ernannt und auf die Ruhestandsliste gesetzt. »Wohin sollen die Ruhebezüge geschickt werden, Sir?«
»Wie bitte?«
»Sie erhalten eine Pension. Wohin soll sie überwiesen werden, Mylord?« Für den Flottenschreiber war Rod bereits ein Zivilist.
»Kann ich sie dem Flottenhilfsfonds stiften?«
»Ja, Sir.«
»Veranlassen Sie’s.«
Der Beamte füllte rasch ein Formular aus. Er stellte noch einige nebensachliche Fragen, dann war alles erledigt, und der Schreiber schob Rod die Dokumente hin. »Bitte unterschreiben Sie hier, Mylord.« Er reichte ihm eine Feder.
Die Feder lag kalt in Rods Hand. Er hatte sie am liebsten gleich wieder losgelassen.
»So machen Sie schon, ein gutes Dutzend Verpflichtungen wartet auf Sie und Sally«, drängte der Senator. »Unterschreiben Sie doch, mein Junge!«
»Ja, Sir.« Es hat keinen Sinn, das noch hinauszuschieben. Tun kann ich ohnedies nichts dagegen. Wenn der Kaiser selbst mich in diese Kommission berufen hat … Er kritzelte rasch seinen Namen und setzte dann seinen Daumenabdruck auf die Dokumente.
Ein Taxi schleuste sie durch Neuschottlands enge Straßen. Es herrschte dichter Verkehr, und das Taxi hatte keine offizielle Kennzeichnung, die ihnen den Weg schneller freigemacht hatte. Es war ein neuartiges Erlebnis für Rod, auf diese Art unterwegs zu sein; normalerweise waren ihm Flugwagen der Flotte zu Verfügung gestanden, die ihn von einem Dachlandeplatz zum nächsten brachten, und als er das letzte mal in Neuschottland gewesen war, hatte er sein eigenes Kommandantenboot mit zugehöriger Besatzung gehabt. Damit war es jetzt vorbei.
»Ich werde mir
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