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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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würde, mir einen Antrag zu machen?«
    Senator Fowler setzte eine verblüffte Miene auf. »Du meinst, er hatte das nicht schon längst getan?« Er musterte Rod sehr eingehend und misstrauisch. »Er sieht mir aber ganz normal aus. Muss etwas Inneres sein. – Wie geht’s, Rod? Sie seh’n gut aus, mein Junge.« Er packte Rods Hand mit einem Griff, der schon beinahe wehtat. Mit der Linken fischte Fowler seinen Taschencomputer aus den unansehnlichen Weiten seines dicken Mantels. »Tut mir leid, Kinder, aber wir sind schon spät dran. Kommt schon, los …« Er machte kehrt und marschierte zum Lift, und den beiden blieb nichts übrig, als ihm nachzueilen.
    Sie fuhren zwölf Stockwerke tiefer, und Fowler führte sie durch ein Labyrinth von Korridoren. Vor einer Tür standen Infanterieposten. »Hinein, hinein«, drängte der Senator. »Wir können diese vielen Admirale und Kapitäne doch nicht warten lassen.
    Kommen sie, Rod!«
    Die Infanteristen salutierten, und Rod erwiderte geistesabwesend den Gruß. Verwirrt trat er ein. Er kam in einen großen, dunkel getäfelten Raum, dessen Längsrichtung ein ungeheurer Marmortisch einnahm. Fünf Kapitäne und zwei Admirale saßen an diesem Tisch. Ein Flottenjurist saß an einem kleineren Pult, und weitere Plätze nahmen Schreiber mit Aufnahmegeräten ein. Als Rod eintrat, verkündete jemand förmlich:
    »Dieses Untersuchungsgericht beginnt nun mit der Verhandlung. Treten Sie zur Vereidigung vor und nennen Sie Ihren Namen.«
    »Wie meinen Sie …? fragte Rod verdattert.
    »Ihr Name, Kapitän«, sagte der Admiral auf dem Platz in der Mitte schroff. Rod kannte ihn nicht, kaum die Hälfte der anwesenden Offiziere waren ihm schon begegnet. »Sie wissen doch Ihren Namen, oder?«
    »Ja, Sir – Admiral, man hat mir nicht gesagt, dass ich sofort vor ein Untersuchungsgericht käme.«
    »Dann wissen Sie es jetzt. Bitte nennen Sie Ihren Namen .«
    »Roderick Harold Lord Blaine, Kapitän der Kaiserlichen Raumflotte, ehemaliger Kommandant des Flottenkreuzers Mac Arthur .«
    »Danke.«
    Sie bombardierten ihn mit Fragen. »Kapitän, wann haben Sie erstmals erfahren, dass die Miniatur-Fremden fähig sind, Werkzeuge zu gebrauchen und sinnvolle Arbeiten auszuführen?« »Kapitän, bitte beschreiben Sie die Säuberungsmaßnahmen, die Sie anwendeten.« »Kapitän, haben die Fremden außerhalb Ihres Schiffes Ihrer Ansicht nach je erfahren, dass an Bord Miniaturexemplare freigekommen waren?«
    Er antwortete, so gut er konnte. Manchmal stellte ein Offizier eine Frage, nur um von einem anderen belehrt zu werden: »Verdammt, das steht doch im Bericht. Haben Sie die Bänder nicht angehört?«
    Die Untersuchung lief verwirrend rasch ab. Plötzlich war sie zu Ende. »Sie können sich für den Augenblick zurückziehen, Kapitän«, sagte der versitzende Admiral.
    Sally und Senator Fowler erwarteten ihn im Vorraum. Eine junge Frau in Schottentracht stand bei ihnen; sie trug ein sehr geschäftsmäßiges Aktenköfferchen. »Miss Mc Pherson.
    Meine neue Gesellschaftssekretärin«, stellte Sally sie vor.
    »Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Mylord. Mylady, ich sollte jetzt wohl lieber …«
    »Natürlich. Ich danke Ihnen.« Mc Pherson eilte mit klappernden Absätzen über den Marmorboden davon. Sie hatte einen hübschen Gang. »Rod«, sagte Sally. »Rod, weißt du, wie viele Partys wir besuchen müssen1?«
    »Partys! Mein Gott, Weib, da drinnen entscheiden sie über mein Schicksal und du …«
    »Unsinn«, knurrte Senator Fowler. »Das wurde bereits vor Wochen entschieden. Als Merrill, Cranston, Armstrong und ich Kutuzovs Bericht anhörten. Da saß ich, Ihre Ernennung von Seiner Majestät in der Tasche, und Sie wussten nichts Besseres, als Ihr Schiff zu verlieren! Ist nur gut, dass Ihr Admiral ein ehrlicher Mann ist, mein Junge.
    Verdammt gut, wirklich.«
    Die Tür ging auf. »Kapitän Blaine?« rief ein Sekretär. Er ging wieder hinein und trat vor den Tisch. Der Admiral hielt ein Blatt Papier in der Hand und räusperte sich.
    »Einstimmiger Beschluss des Sonderuntersuchungsgerichts zur Überprüfung der Umstände, die zum Verlust des Schlachtkreuzers Mac Arthur Seiner Kaiserlichen Majestät führten. Punkt eins: Dieses Gericht stellt fest, dass das Schiff infolge zufälliger Verseuchung durch eine fremde Lebensform verloren ging, da es vernichtet werden musste, um die Verseuchung anderer Schiffe zu verhindern. Punkt zwei: Dieses Gericht spricht den Kommandanten, Kapitän Roderick Blaine, Kaiserliche

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