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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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dafür, dass die Splits sich ganz fantastisch schnell vermehren. Die Frage ist nun, können wir sie dazu zwingen , ihre Zahl in Grenzen zu halten, wenn sie es nicht wollen? Rod, können die Splits Waffen vor uns versteckt haben?«
    Rod zuckte die Achseln. »In einem ganzen System? Ben, sie hätten alles verstecken können, was ihnen einfiel.«
    »Aber sie sind in keiner Weise kriegerisch«, protestierte Horvath. »Senator, ich bin um die Sicherheit des Imperiums genauso besorgt wie jeder andere in diesem Raum. Ich versichere Ihnen, dass ich meine Pflichten als Sektorminister sehr ernst nehme.«
    Das versicherst du nicht uns, sondern fürs Protokoll, dachte Kelley. Käptn Blaine merkt das auch. Was hat der Chef nur? Er sieht drein wie vor einer Schlacht.
    »… keinerlei Beweise für kriegerische Aktivitäten bei den Splits gefunden«, Schloss Horvath. »Leider trifft dies nicht ganz zu«, warf Renner ein. »Doktor, ich mag die Splits genauso wie Sie, aber die Vermittler müssen sich ja aus irgendeinem Grund entwickelt haben.«
    »Oh, nun ja«, sagte Horvath leichthin. »In ihrer Frühgeschichte müssen sie wie Löwen gekämpft haben. Der Vergleich ist übrigens durchaus zutreffend. Ihr Territorialinstinkt tritt noch immer zutage – in ihrer Architektur und in ihrer Gesellschaftsstruktur zum Beispiel. Aber die Kampfe waren vor langer Zeit.«
    »Wie lange genau?« fragte Senator Fowler.
    Horvath zog eine unbehagliche Miene. »Möglicherweise eine Million Jahre.«
    Stille. Sally schüttelte traurig den Kopf. In einem winzigen System eine Million Jahre lang eingesperrt zu sein – eine Million Jahre der Zivilisation! Welche Geduld mussten sie gelernt haben!
    »Keine Kriege seitdem?« fragte Fowler. »Wirklich?«
    »Verdammt, ja, sie hatten Kriege«, antwortete Horvath. »Zumindest zwei der Art, die die Erde gegen Ende der Condominium-Ära durchmachte. Aber auch das ist lange her!« Er musste die Stimme heben, um Sallys überraschten Ausruf und das Gemurmel der anderen zu übertönen.
    »Einer davon reichte aus, um die Erde nahezu unbewohnbar zu machen«, sagte Ben Fowler langsam. »Und wie lange soll das her sein? Auch Millionen Jahre?«
    »Mindestens hunderttausend«, sagte Horvath.
    »Einige tausend, wahrscheinlich«, sagte Kaplan Hardy vorsichtig. »Oder weniger. Sally, haben Sie Ihre Abschätzung des Alters jener primitiven Kultur überprüft, die Sie ausgegraben haben?«
    Sally antwortete nicht. Das Schweigen begann unangenehm zu werden.
    »Nur fürs Protokoll, Pater Hardy«, fragte Senator Fowler, »sind Sie hier als Kommissionsmitglied?«
    »Nein, Sir. Kardinal Randolph bat mich, die Kirche bei der Kommission zu vertreten.«
    »Danke.«
    Wieder setzte Schweigen ein.
    »Sie konnten ja nirgends hin«, sagte Anthony Horvath schließlich mit einer nervösen Geste. »Es ist offensichtlich, dass ihre ersten Kriege vor sehr langer Zeit stattfanden, vor Millionen Jahren. Das lässt sich aus ihrer Entwicklung schließen. Dr. Horowitz hat die biologischen Erkenntnisse der Expedition studiert und – ach, sagen Sie’s ihnen, Sigmund.«
    Horowitz lächelte triumphierend. »Als ich den Piloten der Sonde das erste Mal untersuchte, hielt ich ihn für eine Mutation. Ich hatte recht. Sie sind Mutationen, nur geschah das alles vor sehr langer Zeit. Die ursprüngliche Fauna von Splitter Alpha ist bilateral symmetrisch, wie auf der Erde und praktisch sonst überall. Das erste asymmetrische Split muss eine ziemlich drastische Mutation gewesen sein. Es zeigte diese Eigenschaft wohl auch nicht so ausgeprägt wie die heutigen Splits. Warum ist diese Form aber nicht ausgestorben? Ich glaube, weil bewusste Anstrengungen unternommen wurden, die unsymmetrische Form zu erhalten. Und auch, weil alle anderen ebenfalls mutierten. Dadurch gab es kaum eine Auslese mehr.«
    »Aber das würde bedeuten, dass sie bereits eine Zivilisation besaßen, als sich die heutigen Formen entwickelten«, sagte Sally. »Ist das möglich?«
    Horowitz lächelte wieder.
    »Vielleicht das Auge?« fragte Sally. »Es muss das Splitter-System mit harter Strahlung überflutet haben, als es zum Superriesen wurde.«
    »Das ist zu lange her«, sagte Horvath. »Wir haben es nachgeprüft. Wir haben schließlich die Beobachtungsdaten von unseren Forschungsschiffen über ungefähr fünfhundert Jahre, und sie stimmen überein mit den Informationen über das Auge, die die Splits Kadett Potter gaben. Das Auge ist seit sechs Millionen Jahren oder mehr ein Superriese, und die

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