Der Splitter Im Auge Gottes
eine Notiz. Das alles war nicht sehr befriedigend, dachte er. Aber es musste doch irgendeine Erklärung geben …
»Sie könnten allerdings immer noch mit Asteroiden kämpfen«, fuhr Horvath fort. »Wenn sie es wollten. Es wäre jetzt mehr Energie erforderlich, aber solange die Asteroiden sich innerhalb des Systems befinden, können sie bewegt werden. Wir haben aber keine Hinweise auf Kriege in jüngster Vergangenheit gefunden. Außerdem, was hat das alles mit uns zu tun? Gut, sie haben gekämpft, haben die Vermittler gezüchtet, um dem ein Ende zu machen, und es hat funktioniert. Jetzt kämpfen sie nicht mehr.«
»Vielleicht«, knurrte Senator Fowler. »Und vielleicht nicht.«
»Sie haben uns nicht bekämpft«, wandte Horvath ein.
»Ein Schlachtkreuzer wurde zerstört«, sagte Fowler. »Aber lassen wir das. Dann ist da noch die Sache mit den Kadetten – jawohl, ich habe all die Geschichten gehört, die darüber erzählt werden. Tatsache ist jedoch, Dr. Horvath – und das wissen Sie ganz genau – wenn die Splits sich noch immer untereinander bekämpfen, dann wird eine Partei sich Verbündete bei den Unabhängigen und Rebellen suchen. Verdammt, sie könnten sogar Auf Stande anheizen, und das können wir bei Gott nicht brauchen! Noch etwas anderes macht mir Sorgen – haben sie eine planetare Regierung?«
Alle schwiegen.
»Nun, Sally?« drängte der Senator. »Das ist dein Gebiet.«
»Sie … Nun, sie haben eine Art planetare Regierung in der Verwaltung. Ein Meister oder eine Gruppe von Meistern erhält ein Gebiet als Kompetenzbereich zugesprochen, und die anderen halten sich an seine Entscheidungen in diesem Bereich.«
Ben Fowler musterte seine Nichte stirnrunzelnd. »Verdammt, wir lassen nicht einmal Menschen im Universum frei herumschippern, solange sie es nicht zu einer planetaren Regierung gebracht haben. Stell dir bloß vor, wenn irgendeine Split-Kolonie beschließt, eine bestimmte Interessengruppe daheim auf Alpha zu unterstützen!« Er warf einen Blick in die Runde und zog wieder die Brauen zusammen. »Verdammt, schaut mich nicht alle so an. Ihr tut ja, wie wenn ich den Weihnachtsmann erschießen wollte! Ich möchte auch Handelsbeziehungen mit den Splits haben, aber wir wollen dabei den wichtigsten Grundsatz des Imperiums nicht außer acht lassen.«
»Wir brauchen mehr Zeit«, protestierte Horvath. »Sie können doch nicht jetzt schon etwas entscheiden.«
»Wir haben nicht mehr Zeit«, sagte Rod ruhig. »Sie müssen sich doch darüber klar sein, welchem Druck wir von allen Seiten ausgesetzt sind, Doktor. Zum Teil sind Sie daran nicht unschuldig. Jede Interessengruppe dieses Sektors fordert sofortige Entscheidungen.« Rod hatte tagtäglich Anrufe von der Humanitätsliga erhalten und war sicher, dass Minister Horvath die Gesellschaft mit Informationen versorgte.
»Was Ihnen Sorgen macht, ist die potentielle Geburtenrate«, sagte Horvath. »Es muss Ihnen aber doch klar sein, dass die Splits zu einer wirksamen Bevölkerungskontrolle imstande sein müssen . Sonst hätten sie als Rasse nicht so lange überlebt.«
»Aber sie wollen es vielleicht nicht«, sagte Fowler. »Können wir sie dazu zwingen ? Rod, hat Ihr Commander Cargill noch an dieser Bedrohungsabschätzung weitergearbeitet?«
»Nur Ergänzungen, Senator. Seine ursprünglichen Berechnungen haben sich als recht zutreffend erwiesen.«
»Es wäre also eine größere Flottenaktion nötig, um die Splits zu irgendetwas zu zwingen – und das bei ihren gegenwärtigen Mitteln. Mit welchen Problemen belasten wir unsere Enkel, wenn wir ihnen jetzt zu Kolonien verhelfen?«
»Sie können sie aber jetzt nicht mehr hindern, ihr System zu verlassen«, wandte Horvath ein. »Kapi … Lord Blaines Analyse hat das aufgezeigt. Sie werden bestimmt über kurz oder lang das Langston-Feld entwickeln, und dann können sie heraus. Wir müssen freundschaftliche Beziehungen zu ihnen herstellen, bevor das geschieht. Ich bin dafür, dass wir jetzt beginnen, Handel mit ihnen zu treiben, und die Probleme erledigen, wenn sie sich stellen. Wir können nicht alles im voraus bereinigen.«
»Das ist Ihr Vorschlag?« fragte Fowler.
»Ja, Sir. Meiner, der der Humanitätsliga, der Händlervereinigung …«
»Das stimmt nicht ganz«, unterbrach Rod. »Der hiesige Rat der ITA ist sich nicht einig.
Eine beträchtliche Minderheit will mit den Splits nichts zu tun haben.«
»Die sind an Industriezweigen beteiligt, die von der Split-Technologie Schaden zu befürchten haben«,
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