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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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aber erst gegen Abend konnte er außer dem Piloten jemand anderen erreichen. Selbst Horvath hielt sich die meiste Zeit im Split-Schiff auf.
    Kaplan Hardy war hundemüde, aber begeistert; er meldete sich mit einem breiten Lächeln und dunklen Ringen unter den Augen. »Wissen Sie, für mich ist das eine Lektion in Bescheidenheit, Kapitän. Die Splits sind auf meinem Gebiet — ich meine, was die Linguistik betrifft — viel tüchtiger als ich. Ich bin sicher, die schnellste Art, ihre Sprache zu lernen, ist, ihnen die unsere beizubringen. Keine menschliche Kehle wird je ohne Hilfe eines Computers ihre Sprache — oder Sprachen? — bewältigen können.«
    »Wohl kaum. Dazu wäre ein komplettes Orchester nötig. Ich habe mir einige ihrer Bandaufnahmen angehört. Schließlich blieb uns wenig anderes zu tun ...«
    Hardy lächelte. »Tut mir leid. Wir werden uns bemühen, öfters zu berichten. Im übrigen führt Dr. Horvath eben eine Gruppe von Splits durch den Kutter. Sie scheinen sich besonders für den Antrieb zu interessieren. Das braune Split möchte alles auseinandernehmen, aber der Pilot lässt das nicht zu. Sie haben aber doch gesagt, daß dieses Boot keine Geheimnisse enthielte.«
    »Sicher habe ich das gesagt, aber es ist vielleicht ein bisschen verfrüht, sie im Antriebsaggregat herumstochern zu lassen. Was hat denn Sinclair dazu gesagt?«
    »Ich weiß nicht, Kapitän.« Hardys Miene wurde ratlos. »Er ist schon den ganzen Tag in diesem Werkzeugraum. Bis jetzt ist er immer noch nicht zurück.«
    Blaine rieb sich den Buckel an seinem Nasenrücken. Er bekam zwar die Information, die er gesucht hatte, aber Kaplan Hardy war nicht gerade derjenige, mit dem er hatte sprechen wollen. »Äh, wie viele Splits sind im Augenblick an Bord?«
    »Vier. Eins für jeden von uns: mich, Dr. Horvath, Lady Sally und Mr. Whitbread. Sie sind uns anscheinend als eine Art persönlicher Begleiter zugeordnet.«
    »Vier also.« Rod versuchte, sich an die Tatsache zu gewöhnen. Der Kutter war zwar kein eigentliches Kriegsschiff, aber er gehörte doch zur Raumflotte Seiner Majestät, und die Vorstellung, daß ein Trupp fremder Wesen — Unsinn. Horvath wusste, was er tat.
    »Nur vier? Hat Sinclair keinen Begleiter?«
    »Seltsamerweise nicht. Eine Anzahl Splits beobachtet ihn im Werkzeugraum, aber keines ist ihm speziell zugeteilt.«
    »Und dem Bootsmann oder den Maaten des Kutters auch nicht?«
    »Nein.« Hardy dachte kurz nach. »Das ist schon sonderbar, nicht? Als ob sie Commander Sinclair zu den für sie unwichtigen Besatzungsmitgliedern zählen würden.«
    »Vielleicht haben sie nur was gegen Militär.« David Hardy zuckte die Achseln. Dann sagte er zögernd: »Kapitän, wir werden sie früher oder später auf die MacArthur einladen müssen.«
    »Ich fürchte, das kommt nicht in Frage.« Hardy seufzte. »Na ja, einmal musste dieses Problem ja zur Sprache kommen. Kapitän, sie haben bewiesen, daß sie uns trauen. Es gibt keinen Kubikzentimeter ihres Schiffs, den wir nicht gesehen oder zumindest mit Instrumenten sondiert haben. Whitbread wird Ihnen bestätigen, daß keinerlei Anzeichen von Bewaffnung an Bord zu finden sind. Irgendwann werden sie sich zu fragen beginnen, welche finsteren Geheimnisse wir in unserem Mutterschiff verbergen wollen.«
    »Das will ich Ihnen erklären. Sind Splits in Hörweite?«
    »Nein. Und außerdem, so schnell lernen sie Anglic auch wieder nicht.«
    »Vergessen Sie nicht, daß sie unsere Sprache lernen werden, und daß sie Aufnahmegeräte besitzen. Schauen Sie, Kaplan, Sie haben ein Problem, was die Splits und die Schöpfung betrifft. Das Imperium ist vor ein anderes Problem gestellt. Die Menschheit hat lange von den großen, galaktischen Weisen geträumt, die eines Tages zu uns kommen und darüber bestimmen würden, ob die Menschheit in die Galaktische Gemeinschaft aufgenommen werden soll. Nur ist uns diesmal die Rolle der Weisen zugefallen. Wir müssen entscheiden, ob wir die Splits aus ihrem Heimatsystem herauslassen sollen, und bis diese Entscheidung gefallen ist, dürfen wir sie nicht die Langston-Generatoren, den Alderson-Antrieb oder unsere Waffen sehen lassen ... nicht einmal, wie viel Platz die MacArthur bietet. Das würde zuviel über unsere technologischen Fähigkeiten verraten. Wir haben eine Menge zu verbergen, Kaplan, und wir werden es verbergen — solange es nötig ist.«
    »Damit behandeln wir sie, als wären sie Feinde«, sagte David Hardy ruhig.
    »Und die Entscheidung darüber liegt weder

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