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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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redet.«
    »Was sagt er?«
    »Eine Menge. Genug, um zu garantieren, dass Sinclairs Karriere beendet ist.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie einem Mann wie Morten vertrauen können? Wie ich Ihnen bereits sagte, ich habe meine Beziehungen zu ihm abgebrochen, weil ihm das notwendige Ehrgefühl fehlt, der Republik in höherer Stellung zu dienen. Er würde nicht zögern, Lügen zu verbreiten, falls er glaubt, dass ihm das nützen könnte - zum Beispiel, falls er den Eindruck hätte, es sei das, was Sie hören wollen.«
    »Wofür halten Sie mich?«, knurrte Jonah. »Glauben Sie, ich würde eine Anklage auf nichts als das Wort eines Einzelnen stützen, selbst wenn ich ihn für ehrlich hielte? Morten brauchte mich nur in die richtige Richtung zu lenken. Sobald ich wusste, wo ich zu suchen hatte, habe ich Beweise gefunden. Reichlich Beweise.«
    »Dann sieht es für Sinclair nicht gut aus.«
    »Allerdings nicht.«
    »Was planen Sie seinetwegen zu unternehmen?«
    »Ich werde ihn zur Rechenschaft ziehen! Das ganze Konklave soll wissen, was für ein Mann gerade in unseren Zirkel aufgenommen wurde! Falls ich genug Beweise zusammenbringe, und dessen bin ich mir sicher, wird er in Gewahrsam sein, noch bevor wir zum ersten Wahlgang schreiten.«
    Mallowes saß ruhig vor Jonahs Schreibtisch, die Hände auf dem Schoß gefaltet. Von der Nervosität, die er im Vorzimmer gezeigt hatte, war nichts zu sehen. »Halten Sie das für die beste Vorgehensweise?«
    »Ich habe keine große Wahl.«
    »Wir stehen an der Spitze der Republik«, erklärte
    Mallowes, und fast machte es den Eindruck, als funkelten seine Augen. »Es gibt immer Alternativen.«
    »Wollen Sie damit sagen, Sie möchten nicht, dass ich benutze, was ich gefunden habe? Sie wollen nicht, dass ich gegen Sinclair vorgehe?«
    »Ist das die beste Art, den Mann einzusetzen? Sie kennen ihn. Sie haben mit ihm zusammengearbeitet. Wäre er als Paladin nicht nützlicher denn als Zuchthäusler?«
    »Ich soll einfach ignorieren, dass er an einem Meuchelmord beteiligt war, weil ich finde, er würde einen guten Paladin abgeben?«
    »Nein«, erklärte Mallowes entschieden. »Ignorieren Sie es nicht. Lassen Sie ihn niemals vergessen, dass Sie es wissen. Sorgen Sie dafür, dass er es bis ans Ende seiner Tage bereut.«
    »Genau deshalb habe ich vor, ihn ins Zuchthaus zu schicken.«
    »Sie denken in zu kleinen Kategorien, Paladin Levin. Stellen Sie sich vor, was geschieht, wenn dieses Damoklesschwert über Sinclairs Haupt verschwindet.«
    »Ich bin sicher, er wäre angenehm überrascht.«
    »Mehr als das.« Mallowes sprach jetzt schneller. »Er wäre außer sich vor Dankbarkeit. Er würde niemals vergessen, wer ihn vor dem Absturz in den Ruin gerettet hat. Er stünde für den Rest seiner Laufbahn in unserer... in Ihrer Schuld. Einer Schuld, die er nie vergessen könnte, weil Sie weiterhin über diese Informationen verfugen.«
    »Statt ihn ins Zuchthaus zu schicken, soll ich ihn bestrafen, indem ich ihn für den Rest seines Lebens erpresse?«
    »Das ist nicht das Wort, das ich dafür verwenden würde, aber ich denke, Sie haben den Vorschlag korrekt verstanden.«
    Jonah lehnte sich in seinem Sessel zurück, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, als dächte er ernsthaft über die Worte des Senators nach. Schließlich antwortete er. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich Sie gleich rauswerfen oder Ihnen erst noch sagen soll, was ich von Ihrem erbärmlichen Vorschlag halte.«
    »Paladin Levin...«
    »Sie nennen sich einen Diener der Republik? Jemand, der es als ernsthafte Regierungsmethode vorschlägt, dass ein Paladin einen anderen erpresst? Sie sind schon zu lange auf Ihr em Posten.«
    »Bitte vergessen Sie nicht, mit wem Sie reden.«
    »Ich weiß, mit wem ich rede. Mit einem Verräter.«
    Mallowes sprang auf, das Gesicht zu einer Fratze verzerrt. »Sie wagen es...«
    »Genießen Sie, was Ihnen an Zeit noch bleibt, Senator. Nach der morgigen Wahl werde ich alles tun, was in meiner Macht steht, um den neuen Exarchen davon zu überzeugen, dass er die Befugnisse des Senats so weit beschneidet wie nur möglich. Vielleicht werden Sie nicht mehr so krampfhaft an Ihrem Sessel kleben, wenn Ihre Hauptaufgabe darin besteht, Staatsbegräbnisse zu besuchen.«
    »Sie gehen zu weit. Sie können gerne wütend auf mich sein, aber ein Angriff gegen den gesamten Senat geht zu weit.«
    »Im Gegenteil. Ich könnte alle Senatoren, die nicht korrupt oder unfähig sind, in diesem Zimmer versammeln und hätte noch Platz für eine

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